Frühförderung wird in der Regel für jene Kinder angewandt, die aufgrund einer körperlichen
oder geistigen Behinderung Unterstützung in ihrer Entwicklung brauchen. Doch auch Kinder, die
einfach nur Schwierigkeiten haben, krabbeln oder sprechen zu lernen oder sonst in irgendeinem
Bereich der kindlichen Entwicklung nicht altersgemäß entwickelt sind, können Hilfe bei der
Frühförderung bekommen. Die Frühförderung hat letztendlich das Ziel, den Kindern trotz einer
eventuell vorhandenen Behinderung ein halbwegs selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Auch Probleme, die aufgrund einer Behinderung oder einer Entwicklungsverzögerung entstehen
können, soll die Frühförderung beheben und dafür sorgen, dass das Kind möglichst wenig
Beeinträchtigungen erleidet.
Frühförderstellen und wo man sie findet
Kontakt zu Frühförderstellen kann man am besten über seinen Kinderarzt aufnehmen. Aber
auch Gesundheitsämter, Kindergärten und Schulen können in der Regel Informationen zu
Frühförderstellen in der Umgebung geben. Ansonsten lassen sich Frühförderungsstellen in der
Regel auch ganz einfach übers Internet herausfinden. Unter
Frühförderstellen findest du einen guten Überblick über die vorhandenen
Frühförderungsstellen.
Die Familie hilft mit
Frühförderung ist in der Regel etwas, das die ganze Familie betrifft. Bei der Frühförderung
werden häufig Übungen und Informationen für die ganze Familie verteilt. So hilft die
Frühförderung nicht nur dem Kind, sondern zeigt auch der Familie, wie es mit den Problemen,
die das Kind nun einmal hat, umgehen kann und wie es diese im häuslichen Umfeld auch weiter
bearbeiten kann, sodass die Problematik nicht nur in den wenigen Stunden der Frühförderung, sondern jederzeit zu Hause unterstützend und begleitend behandelt werden
kann.
Arbeitsweise der Frühförderung
Grundsätzlich führt der Weg zur Frühförderung in der Regel über den Kinderarzt. Hierbei wird
ermittelt, welche Probleme bei dem Kind vorliegen und welche behandlungsbedürftig sind. In
der Regel geht es hierbei ums Sehen, Sprechen oder um Probleme in der motorischen
Entwicklung. Je nach dem, welcher Bereich gefördert werden muss, wird das Kind dann zu
einem entsprechenden Therapeuten überwiesen. Diese Therapeuten entwickeln im Normalfall
zusammen mit der Familie einen Plan und legen Ziele fest, die innerhalb der Therapiesitzungen
aber auch im häuslichen Umfeld zwischen den Therapiesitzungen erreicht werden sollen.
Sobald die Rahmenlage geklärt ist, kann die eigentliche Therapie beginnen, in der das Kind in
der Regel in Einzelstunden, eventuell aber auch in
Gruppensitzungen vom besagten Therapeuten betreut wird. Häufig werden zehn Sitzungen vom
Kinderarzt verschrieben und die Therapie so lange fortgesetzt, wie es noch Nachholbedarf
für das Kind in dem problematischen Bereich gibt. Unter normalen Umständen heißt dies, dass
man bis zu sechs aufeinanderfolgende Rezepte für Frühförderung bekommen kann. Danach
allerdings schreiben viele Krankenkassen eine Pause von einigen Wochen bis hin zu einigen
Monaten vor, bevor die Behandlung erneut aufgenommen und fortgeführt werden kann. In
begründeten Einzelfällen ist es durchaus möglich, die Pause auszusetzen und eine direkte
Anschlussbehandlung durchzuführen.
Mobil und ambulant - beides ist möglich
Die meisten Sitzungen im Rahmen der Frühförderung finden in den Räumlichkeiten des
entsprechenden Therapeuten statt. Dort gibt es im Normalfall Materialien, die zur Behandlung
gehören und nicht in jedem Haushalt vorhanden sind. Darüber hinaus gibt es durchaus aber
auch mobile Frühförderungen, die zum Teil zum Kind nach Hause, zum Teil aber auch zu
Tagesmüttern oder in Kindergärten kommen und dort die entsprechenden Kinder zu den
einzelnen Therapiesitzungen einfach aus der Gruppe herausnehmen und später dann wieder zu
den anderen Kindern zurücklassen. Grundsätzlich finden Therapiesitzungen zu Hause eher
selten statt, sodass es entweder auf eine mobile Frühförderung im Kindergarten oder bei einer
Tagesmutter hinausläuft oder man sein Kind zur ambulanten Behandlung in die Räume des
Therapeuten bringen muss.
Kosten der Frühförderung
In der Regel ist die Frühförderung für die Eltern kostenlos. Die entstehenden Kosten werden bei
Bedarf von der Krankenkasse bezahlt. In einigen wenigen Fällen kann es passieren, dass auch
das Sozialamt die anfallenden Kosten übernimmt. Der Grund hierfür liegt einfach darin, dass in
der Regel Frühförderung nur dann in Anspruch genommen wird, wenn es ein behandelbares
Problem gibt. Sobald solch ein Problem gefunden wird, verschreibt der Arzt zur Prävention von
späteren Folgen in der Regel direkt eine Frühförderung, die dann von der jeweiligen
Krankenkasse übernommen wird. Wer irgendwelche Sonderbehandlungen oder speziellen
Dinge wünscht, sollte dies mit dem entsprechenden Therapeuten und seiner Krankenkasse
direkt klären.
[Kakra]