Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 28.02.2020 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
Spätestens in einer Schwangerschaft manchmal auch schon beim Wunsch, schwanger zu werden, kommt man mit der Folsäure in Kontakt. Was Folsäure oder Folat nun aber genau ist, wozu es gut, wo du es finden kannst und wo der Unterschied zwischen den beiden Stoffen ist, das erfährst du im folgenden Artikel.
Will man es einmal ganz genau nehmen, so ist die viel gepriesene Folsäure im Endeffekt nichts anderes als die synthetische Form eines B Vitamins. Der Körper braucht Folat. Folat zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Will man es auch hier wieder ganz genau nehmen, so handelt es sich bei Folat nicht um einen einzigen Stoff, sondern um eine ganze Reihe von Folat Verbindungen, die der Körper nutzen kann. Folat selbst ist an verschiedensten Prozessen beteiligt wie zum Beispiel der Teilung und Neubildung von Zellen. Auch im Stoffwechsel von bestimmten Aminosäuren spielt Folat eine große und wichtige Rolle. Zusammen mit dem Vitamin B12 und B6 ist Folsäure oder Folat am Homocysteinabbau beteiligt.
Folsäure ist, wie wir schon gesagt, ein wasserlösliches Vitamin, das der Körper nicht selbstständig herstellen kann. Folsäure gehört zu den Vitaminen der B Gruppe und wird auch vereinzelt als Vitamin B9 oder B11 bezeichnet. Auch unter dem Namen Vitamin M ist dieses Vitamin bekannt. Der Körper ist nicht in der Lage dieses Vitamin selbstständig zu synthetisieren, sodass er auf eine Zufuhr von außen angewiesen ist.
Nun muss man aber unterscheiden zwischen natürlich vorkommenden Folaten, die man in Lebensmitteln finden kann und der industriell gefertigten Folsäure, die so natürlich nicht vorkommt.
Im Körper spielen die Folate vor allem bei Wachstumsprozessen und bei der Zellteilung eine sehr große Rolle. Das erklärt, warum gerade innerhalb einer Schwangerschaft eine entsprechende Folsäurezufuhr unglaublich wichtig ist. Doch auch außerhalb einer Schwangerschaft ist eine Folsäurezufuhr wichtig, da gerade die blutbildenden Zellen im Rückenmark sich sehr teilen und größere Mengen an Folsäure benötigen.
Interessant ist, dass selbst in westlichen Industrieländern wie Deutschland, die Folsäureversorgung in der Regel nicht optimal ist und es so zu einer Unterversorgung selbst in unseren Breiten kommt. Eine Unterversorgung mit Folsäure kann eine Blutarmut zur Folge haben und gerade bei Schwangeren ist eine Unterversorgung mit Folsäure recht dramatisch, weil eine Unterversorgung mit Folsäure in der Regel zu Missbildungen beim ungeborenen Kind führen kann. Darüber hinaus kann es zu einem sogenannten Neuralohrdefekt kommen. Grundsätzlich kann es, wie bei so ziemlich jedem Stoff, auch bei dem Folat neben der Untervorsorgung zu einer Überdosierung kommen, die unerwünschte Nebenwirkung haben kann. Zwar sind derzeitig Nebenwirkung noch nicht belegt, aber trotzdem sollte man es mit der Folat Zufuhr auch nicht allzu gut meinen. Bei Erwachsenen sagt man 1000 mg Folsäure am Tag seien mehr als ausreichend.
Die Tageszufuhr von Folsäure beträgt bei Erwachsenen und Kindern ab 13 Jahren etwa 300 mg Schwangere sollten bis zu 550 mg pro Tag aufnehmen und Frauen die stillen immer noch 450 mg. Gerade bei Frauen mit einem Kinderwunsch oder bei Schwangeren raten Frauenärzte zu einer folsäurehaltigen Kost. Ergänzend können natürlich auch Tabletten mit Folsäure genommen werden. Säuglinge unter vier Monaten erhalten 60 mg Babys von 4-12 Monaten 80 mg. Kleinkinder unter vier Jahren sollten 120 mg erhalten vier bis siebenjährige 140 mg unter zehnjährige 180 mg und zehn bis 13-jährige schließlich 240 mg Folat pro Tag.
Es ist gar nicht so schwierig, sich mit Folat einzudecken. Folat findet man in vielen herkömmlichen Lebensmitteln, sodass man in der Theorie nicht unbedingt auf die synthetische Folsäure zurückgreifen muss. Einige Lebensmittel in denen Folat enthalten ist, sind Salate, Tomaten, Spargel und Kohl. Darüber hinaus findet sich jede Menge Folat in Hülsenfrüchten wie zum Beispiel Sojabohnen und Erbsen. Auch in Weizenkeimöl und Vollkornprodukten lässt sich in der Regel Folat finden. Auch im Eigelb und in der Leber ist Folat enthalten und kann so über den Verzehr aufgenommen werden. Synthetische Folsäure wird häufig Kochsalz oder Vitaminsäften beigemischt und deckt auch hierüber einen Teil des täglichen Bedarfs.
Den täglichen Bedarf an Folat kann man also hervorragend decken in dem ein regelmäßig grünes Blattgemüse wie Spinat oder Salate sowie Tomaten oder Gemüse, Paprika, Vollkornprodukte, Nüsse aber natürlich auch hin und wieder Eier und Leber in einem vernünftigen Verhältnis auf den Speiseplan setzt. Hierbei ist eine gute Mischung eine essenzielle Sache, da man so mit allen Nährstoffen versorgt wird. Hervorragend eignet sich die Versorgung mit Folat natürlich gerade auch bei der fünf am Tag Regel bei der fünfmal täglich eine Hand voll Gemüse oder Obst zu sich genommen werden sollte. Wechselt man hier immer wieder ein wenig durch, hat man mit einem Folsäuremangel in der Regel keinerlei Probleme.
[KaKra]