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Förderung oder Leistungsdruck? – Gedanken über Babykurse

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Mütter in der Babygruppe
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AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 23.08.2021Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales
In alten Zeiten saßen die meisten unserer Mütter mit ihren Babys brav zu Hause, wenn sie sich nicht eben mal mit dem Kinderwagen bis zum Supermarkt oder Spielplatz bewegt haben.

Heutzutage haben Mütter, zumindest wenn sie im Großraum einer Stadt leben, jede Menge Möglichkeiten, etwas mit dem Baby zu unternehmen.


Ist eine frühe Babyförderung nötig?

In Frage kommt dafür ein großes Angebot an Kursen, wie Babyschwimmen, Babymassage oder das Prager-Eltern-Kind-Programm (PEKiP).

Aber sind wir nicht auch ohne diese Beschäftigungen "gescheite" Erwachsene geworden? Ist diese frühe Förderung denn unbedingt nötig? In den Babygruppen werden Gruppenleiterinnen oft gefragt: Wie kann ich mein Kind dazu bringen, dass es schneller dies und das macht oder dieses und jenes lernt? Und viele fragen auch: Muss es wirklich sein, dass wir unseren Kindern in diesem zarten Alter unbedingt schon was beibringen wollen?

Lesetipp: Zum Thema "PEKIP" lies unseren Beitrag:
Wir besuchen mit unseren Babys Kurse – allein das Wort verleitet schon dazu, zu denken, dass wir Mütter und unsere Babys dort etwas lernen müssen. Vielleicht glauben wir auch, dass am Ende des Kurses ein Ergebnis sichtbar sein muss. Der Knackpunkt dabei ist, dass Förderung heutzutage oft mit Leistungsdruck verwechselt wird. Früher ging es mit dem Leistungsdruck erst im Schulalter los, heute scheint es so, als müssten auch schon Babys so perfekt wie möglich sein.

Welche Ziele verfolgen Babykurse?

Doch die Ziele und Schwerpunkte liegen in den meisten Kursen glücklicherweise ganz woanders. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht – sagt ein afrikanisches Sprichwort. Gerade das trifft insbesondere auf die kindliche Entwicklung zu. Doch wozu zahlen wir dann eine Unmenge an Geld für die frühe Förderung unseres Babys? Bringen solche Kurse überhaupt was?

Die Antwort: Ja, sie tun es. Aber am ehesten dann, wenn wir die Ziele und Ideen von diesen Kursen auch als Teilnehmer richtig verstehen. Für viele Gruppenleiterinnen bedeutet die Förderung von Babys drei Dinge:

  1. Das Schaffen einer sicheren und entwicklungsgerechten Umgebung für das Kind, damit es sich in seinem eigenen Tempo nach seinen Interessen von sich aus entwickelt.
  2. Den Müttern Ausgeglichenheit und Selbstsicherheit zu geben, damit sie die Bedürfnisse und die eigene Persönlichkeit des Kindes erkennen können. Dadurch erkennen sie auch, wie sie sich mit einem Menschen, der weniger weiß als sie (nämlich mit ihrem Kind) verständigen können.
  3. Sowohl den Müttern als auch den Babys soziale Kontakte und Kontakte zu Menschen mit ähnlichen Interessen anzubieten, damit sie gemeinsam Spaß haben. Babys lernen viel dadurch, wenn sie sich unter Gleichaltrigen bewegen und Mütter haben die Gelegenheit zu spüren, dass sie mit ihren Fragen und Problemen nicht alleine sind.

Es ist aber nicht nötig, als "erfolgreiche Kursteilnehmerin" zu Hause angekommen, das Kind nun dauernd mit Reizen, Spielangeboten oder altersgerechten Herausforderungen zu bombardieren. Die schönsten Sachen sind die, die man selbst geschafft, gelernt oder entdeckt hat! Alleine das gibt einem Baby viel Selbstwertgefühl, und nichts fördert seine Entwicklung effizienter als das.

Lesetipp: Lies zum Thema Babykurse auch unseren Artikel.

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