Wie verläuft ein Fieberkrampf?
Meist erfolgt zuerst ein rascher Anstieg des Fiebers auf mindestens 39 Grad. Es
kommt zu einem Zusammenziehen oder vollkommenen Erschlaffen der Muskulatur, danach folgen rhythmische Muskelzuckungen, Atemnot und ein kurzzeitiger Bewusstseinsverlust. Das Kind verdreht dabei die Augen.
Die Anfälle sind mit den Krampfanfällen der Epilepsie vergleichbar. Jedoch spricht man nur von einem Fieberkrampf, wenn nicht schon vor dem Fieber
Krämpfe aufgetreten sind und als Ursache keine Hirn- oder Hirnhautentzündung vorliegt.
Welche Risiken gibt es?
Normale Fieberkrämpfe lassen spätestens nach wenigen Minuten nach und bleiben meist ohne Folgen, stellen also keine weitere Gefahr dar. Erst wenn Fieberkrämpfe länger als 15 Minuten andauern oder während der Krankheitsphase weitere Anfälle
folgen, spricht man von komplizierten Fieberkrämpfen.Dann sollten die Eltern einen Arzt kontaktieren.
Das Risiko für weitere Fieberkrämpfe besteht dann, wenn das Kind...
- ... bereits mehrere Fieberkrämpfe hinter sich hat
- ... es Fieberkrämpfe bei den Geschwistern oder Eltern gab
- ... zu Beginn des ersten Fieberkrampfs die
Temperatur niedrig ist
- ... oder wenn das Kind unter 12 Monate alt ist
Komplizierte Fieberkrämpfe
Bei komplizierten Fieberkrämpfen besteht zusätzlich die Gefahr einer Hirnschädigung oder Lungenentzündung sowie
das Risiko zur Entwicklung einer Epilepsie. Bei etwa 2/3 der Kinder tritt ein Fieberkrampf jedoch nur einmalig auf.
Ursachen der Fieberkrämpfe
Als Ursache für Fieberkrämpfe spielen das Alter des Kindes, hohes Fieber und die
genetische Veranlagung eine Rolle. Ausgelöst wird der Fieberkrampf durch eine Infektion, wobei Virusinfektionen häufiger die Ursache sind als bakterielle Infektionen.
Ein Fieberkrampf kann auch als Folge einer Impfung auftreten.
Lesetipp: Hausmittel bei Fieber - Wadenwickel.
Fieberkrämpfen vorbeugen
Zum Schutz des Kindes sollten ihm ab einem Fieberanstieg von 38,5 Grad Celsius Fieberzäpfchen, Wadenwickel und viel Flüssigkeit verabreicht werden. Bei der akuten Behandlung ist es wichtig, die Dauer des Krampfes zu messen und das Kind vor Verletzungen zu schützen. Es ist hilfreich, wenn das Kind in die stabile Seitenlage
gebracht wird, damit Erbrochenes und die Ansammlung von Speichel vollständig ausfließen können.
Lesetipp: Kinderkrankheiten - das Drei-Tage-Fieber.
Um die Ursachen abzuklären und gegebenenfalls weiteren Krämpfen vorzubeugen, sollte bei beziehungsweise nach einem Fieberkrampf umgehend ein Arzt kontaktiert werden. Zur Vermeidung weiterer Fieberkrämpfe kann in Absprache mit dem Arzt zu Beginn einer Fieberperiode das krampfunterdrückende Medikament Diazepam verabreicht werden.
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