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Erste Hilfe bei Kindern: Was tun bei einem Knochenbruch?

beinbruch
S. Hofschlaeger / Pixelio.de
Knochenbrüche heilen bei Kindern oft recht schnell
Bild: S. Hofschlaeger / Pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 17.03.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Kinder haben einen großen Bewegungsdrang. Doch beim Klettern auf Bäume, Fahrradfahren oder Balancieren auf Mauern kann es zu Stürzen kommen, die leicht Knochenbrüche zur Folge haben.

Zum Glück verheilen die meisten Brüche bei Kindern sehr schnell und ohne langfristige Bewegungseinschränkungen. Trotzdem muss jeder Knochenbruch sofort ärztlich versorgt werden, um Komplikationen zu verhindern. Hier erfährst Du, was Du tun kannst, bis entsprechende Hilfe verfügbar ist.

Knochenbruch erkennen

Knochenbrüche erkennt man an starken Schmerzen an der Bruchstelle. Meist kommt es nach kurzer Zeit zu einer Schwellung. Die Beweglichkeit im Bruchbereich ist stark eingeschränkt, oft ist das betroffene Körperteil unnatürlich verdreht. Bei Kindern kommen allerdings auch sogenannte Grünholz-Frakturen vor, bei denen die Knochenhaut den gebrochenen Knochen noch in seiner Form hält, so dass der Bruch nicht an einer Fehlstellung sondern nur an Schmerzen und Bewegungseinschränkungen erkennbar wird. Bei jedem Verdacht auf einen Bruch muss das Kind ins Krankenhaus gebracht und ein Röntgen durchgeführt werden.

Erste Hilfe leisten

Bei der Ersten Hilfe ist es wichtig zwischen geschlossenen und offenen Brüchen zu unterscheiden. Bei geschlossenen Brüchen ist der Knochen unter der Haut gebrochen und womöglich verdreht, es gibt jedoch keine offene Wunde und somit keine Infektionsgefahr. Bei offenen Brüchen gibt es eine Wunde an der Bruchstelle, oft sind Knochen oder Knochensplitter sichtbar. Hier muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass möglichst keine Keime in die Wunde gelangen können.

Was genau muss ich tun?

  • Bei einem Bruch ist es wichtig, das betroffene Körperteil so wenig wie möglich zu bewegen, um eine Verschlimmerung, Schäden an Nerven und Blutgefäßen oder die Entstehung eines Schocks zu verhindern. Besteht an der Unfallstelle also keine Lebensgefahr, solltest Du Dein Kind dort lagern, wo Du es gefunden hast, bis Hilfe kommt. Passiert der Unfall zum Beispiel im Straßenverkehr, ist es natürlich wichtiger, das Kind zuerst aus der Gefahrenzone zu befördern.
  • Geschlossene Brüche kannst Du mit einem Eisbeutel oder einem kalten Waschlappen kühlen, um eine Schwellung zu verhindern.
  • Bei offenen Brüchen hingegen muss vor allen Dingen die Wunde keimfrei abgedeckt werden, ohne dass dabei weitere Schäden am offen liegenden Knochenentstehen. Eine sterile Wundauflage oder ein Verbandstuch schützen die Verletzung provisorisch.
  • Je nach Bruchbereich solltest Du auch versuchen, die Bruchstelle provisorisch ruhigzustellen. Bei einem Beinbruch kannst Du das Bein mit Kissen, Taschen oder zusammengerollten Decken in der vorgefundenen Position halten. Von selbst aus Kochlöffeln oder Holzlatten gebastelten Schienen ist hingegen eher abzuraten, da nur ein Chirurg das Bein schienen sollte.
  • Hand-, Arm- oder Schulterbrüche kannst Du mit einem Dreiecktuch ruhigstellen. Dieses wird um Arm und Schulter des verletzten Arms gelegt und auf der anderen Halsseite verknotet. Bei einem Schulterbruch sollte vorher ein Verbandspäckchen unter die Achselhöhle geschoben werden, nach dem Anlegen des Dreiecktuchs kann man den Oberarm zusätzlich mit einer Binde am Oberkörper festbinden.
  • Da Verletzte mit Rippenbruch aufgrund ihrer Schmerzen meist ziemlich flach atmen, kann man versuchen, den Oberkörper leicht aufzurichten. Zum Beispiel mit Hilfe einer zusammengerollten Decke, um so die Atmung zu erleichtern.
  • Starke Schmerzen im Unterbauch und bewegungsunfähige Beine können auf einen Beckenbruch hindeuten. Das Kind sollte nicht bewegt werden, bis der Notarzt angekommen ist. Sind die Knie bereits leicht angezogen, können sie mit einer Knierolle oder einer zusammengerollten Jacke abgestützt werden. Decke Dein Kind mit einer (Rettungs-)decke zu, damit es nicht auskühlt.
  • Auch bei Verdacht auf eine Fraktur der Wirbelsäule darf das Kind keinesfalls bewegt werden, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind. Verliert das Kind jedoch das Bewusstsein, hat es trotzdem höhere Priorität, es in die stabile Seitenlage zu befördern, um eine Blockade der Atemwege auszuschließen.

[BS]

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