Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis | |
aktualisiert: 04.07.2014 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter | |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Es muss der Gastfamilie und dem Au Pair klar sein, dass es am Anfang ihres Zusammenlebens mitunter schwierig sein kann. Ihr kennt euch noch nicht so gut, und es können Sprachprobleme auftreten. Das Au-Pair sollte zu Beginn mit den Kindern etwas mehr Zeit verbringen um sie besser kennenzulernen. Falls es der erste Auslandsaufenthalt des Au Pairs ist, wird sie ihre Familie und Freunde vermissen. In dem Fall kann ist es gut, dass es „Skype“ gibt, damit kann sie per Webcam mit der Familie und ihren Freunden regelmäßig Kontakt halten.
Die Familie soll Verständnis dafür aufbringen, dass ein Ausländer, der für längere Zeit in ein fremdes Land kommt, sich erst einmal an gewisse Dinge gewöhnen muss. Man denkt oft an zu Hause zurück und vergleicht vieles mit dem Heimatland. Die Unterschiede in der Kultur, Sprache und den Gewohnheiten im Umgang miteinander und nicht zuletzt das Heimweh können während der ersten Wochen bei einen Kulturschock beim Au Pair verursachen. Daher ist es wichtig für die Gastfamilie ganz am Anfang genau zu erklären und zu zeigen was vom Au-Pair erwartet wird, z.B. was essen die Kinder am liebsten, wann wird gegessen, wie sollen sie Ihre Sachen aufräumen, wie funktionieren die Geräte in der Küche (Spühlmaschine, Waschmaschine oder Trockner), um wieviel Uhr sollen die Kinder aufgeweckt und ins Bett gebracht werden und vieles mehr. Falls die Gastfamilie am Wochenende etwas Freizeit hat, wäre es zu empfehlen gemeinsam mit dem Au Pair einen Ausflug zu machen, es könnte z.B. ein gemeinsamer Zoobesuch oder ein Grillabend sein.Falls die Möglichkeit besteht, dass die Gastmutter eine Woche frei nimmt und zu Hause bleibt, um dem Au Pair alles nötige zu erklären, sollte sie das auf jeden Fall machen. So kann die Gastmutter z.B. auch gut beobachten, welche Beziehungen sich zwischen dem Au-Pair und Kindern entwickelt. Zudem wird so mehr Vertrauen aufgebaut und die Eltern werden wissen, dass sie sich auf das Au-Pair verlassen können, wenn die auf der Arbeit sind.
Es wäre auch wichtig, dass die Familie sich zusammen mit dem Au-Pair mindestens einmal pro Tag für längere Zeit trifft; entweder beim Frühstuck oder beim Abendessen. Es gibt dem Au-Pair das Gefühl sich auch als der Mitglied der Familie zu fühlen womit die Integration in die Familie schneller gelingt.Das Au-Pair kann sich schneller in die Gastfamilie integrieren, wenn sie die Sprache schnell lernt, womit allen geholfen ist. Besonders hilfreich ist dies bei der Kinderbetreuung, damit das Au-Pair gut versteht was die Kinder ihr mitteilen wollen und richtig drauf reagieren kann. Nach dem Abschluss des Sprachkurses hat das Au-Pair fast immer die Möglichkeit eine Prüfung abzulegen und ein Zertifikat zu erhalten. Das ist für sie ein großer Vorteil in ihrem Heimatland und außerdem nützlich, wenn sie danach weiter in Deutschland leben will.
Die Kosten der Sprachschule trägt das Au-Pair meistens selbst, aber es kann auch der Fall sein, dass die Gastfamilie sie dabei kostenmäßig voll oder zumindest teilweise unterstützt.
Liegen schwerwiegende Gründe vor, im Verhältnis zwischen Gastfamilie und Au Pair, die im Einzelfall interpretationsbedürftig sind, können beide Seiten den Vertrag jederzeit von sich aus sofort kündigen.
Erstens muss ein Au-Pair sehr gut Deutsch sprechen um die notwendige DSH-Prüfung zu bestehen. Danach muss es entweder jemanden finden, der für sie eine Verpflichtungserklärung unterschreiben kann (z.B. die Gastfamilie), oder genügend Geld vorweisen um nachzuweisen, dass sie für ihren Lebensunterhalt in Deutschland selbst sorgen kann (ca. 7000,- Euro/Jahr).
Ich hoffe, dass dieser Artikel hat informativ war und einen kleinen Einblick über das Leben des Au-Pairs in einer Familie gegeben hat. Mehr Informationen findest Du übrigens auch in meinem Artikel "Au Pair - Basiswissen". Falls du dich für die Aufnahme eines Au Pairs in Deine Familie entscheidest, weisst du worauf du achten musst. Ich wünsche dir auf jeden Fall ein passendes Au-Pair zu finden und tolle Erfahrungen miteinander zu machen.