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Eileiterschwangerschaft: Die Eizelle nistet sich im Eileiter ein.
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Eileiterschwangerschaft kommt immer wieder vor
Bei der Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle ein.Verläuft eine Schwangerschaft normal, durchwandert die befruchtete Eizelle den Eileiter in 3-5 Tagen und nistet sich schließlich in der Gebärmutter (Uterus) ein. Bei der Eileiterschwangerschaft gelingt es der Eizelle jedoch nicht, den Eileiter zu durchwandern. Stattdessen nistet sie sich in der Schleimhaut des Eileiters ein.
Ursachen einer Eileiterschwangerschaft
Für eine Eileiterschwangerschaft können verschiedene Ursachen in Frage kommen:
- Funktionelle Störungen oder Fehlentwicklungen der Eileiter wie Polypen, ein zusätzlicher Nebeneileiter, ein zu langer Eileiter oder eine zu schwache Muskelschicht
- Bakterielle Entzündungen oder Vernarbungen der Eileiter
- Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose), die zu einer Verklebung/Verwachsung der Eileiter führen können
- Durch eine Veränderung der Hormonkonzentrationen. Bei einer gestörten Eierstockfunktion etwa kann der Transport der Eizelle verlangsamt ablaufen
- Bei Frauen, die trotz Spirale schwanger werden, können die Eileiter Schaden nehmen
- Nach Operationen am Unterbauch, bereits vorausgegangener Eileiterschwangerschaft oder mit künstlicher Befruchtung steigt das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ebenfalls
Der Eizelle ist es egal, wo sie sich befindet
Ab einem bestimmten Entwicklungsstadium nistet sich die Eizelle ein. Dabei spielt es für sie keine Rolle, wo sie sich gerade befindet. Nistet sie sich in der Schleimhaut des Eileiters ein, kommt es häufig aufgrund von Unterversorgung des Embryos zu einer Rückbildung beziehungsweise zum Schwangerschaftsabbruch.
Bei Verdacht zum Arzt
Eine Eileiterschwangerschaft kann jedoch auch schwerwiegende Folgen haben. Daher sollte bei den ersten Anzeichen dringend ein Arzt aufgesucht werden. Eine Eileiterschwangerschaft macht sich nicht immer sofort bemerkbar. Anfangs kann sie die normalen Anzeichen einer Schwangerschaft haben, wie das Ausbleiben der Regelblutung, verstärkter Harndrang, Spannungsschmerzen in der Brust oder Übelkeit.
Etwa in der 5. bis 9. SSW können Bauch- und Unterleibsschmerzen sowie Schmierblutungen und leichtes Fieber als erste ernstzunehmende Hinweise auftreten.
Im schlimmsten Fall lebensgefährlich
Da die Eileiter nicht sehr dehnbar sind, kann es zum Reißen (Ruptur) von Blutgefäßen und inneren Blutungen kommen. Lebensbedrohliche Körperreaktionen wie Kreislaufversagen und Schock können die Folge sein. Die frühzeitige Erkennung einer Eileiterschwangerschaft gestaltet sich allerdings schwierig. Sie ähnelt oft anderen Erkrankungen im Bereich von Bauch und Unterleib.
Ultraschall gibt oft keine Hinweise
Per Ultraschall kann sie im Anfangsstadium oft nicht erkannt werden. Mithilfe eines Schwangerschaftstests kann eine Schwangerschaft nachgewiesen werden. In der Regel erfolgt dann eine genaue Befragung (Anamnese) durch den Arzt. Bauch und Scheide werden mit den Fingern abgetastet. Wenn auch eine Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie (CT) keinen weiteren Aufschluss gibt, kann bei begründetem Verdacht eine Bauchspiegelung durchgeführt werden.
Eizelle wird operativ entfernt
Bestätigt sich dabei der Verdacht, wird die falsch eingenistete Eizelle gleichzeitig operativ entfernt. In manchen Fällen muss auch die Bauchhöhle geöffnet werden.
Eine medikamentöse Therapie erfolgt, wenn noch keine starken Symptome vorliegen oder wenn nach erfolgter Operation noch Rückstände des Schwangerschaftsgewebes vorhanden sind.
Die Eileiterschwangerschaft ist die häufigste Form der Einnistung außerhalb der Gebärmutter. Etwa 1-2 Prozent aller Schwangeren sind davon betroffen. Seltenere Formen sind die Bauchhöhlenschwangerschaft oder die Eierstockschwangerschaft.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zur
Eileiterschwangerschaft findest Du in unserem Magazin.