Autoreninfo | Katharina Krause | |
aktualisiert: 25.07.2021 | Vierfache Mutter und Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Um was es sich dabei genau handelt, welche Ursachen ihr zu Grunde liegen und vieles mehr.
Betroffen hierbei sind vor allem die Ausführungen der Sprechbewegungen. Oft ist die Beweglichkeit von Lippen und Zunge eingeschränkt. Hierdurch klingt die Aussprache oft undeutlich und verwaschen. Die Stimme ist oft zu hoch oder zu tief, rau, heiser oder sehr schwach bis stimmlos (aphon). Auch kommt es hierbei oft zu vermehrtem Speichelfluss, der selten geschluckt wird.
Der Begriff Dysarthrophonie ist ein Synonym zu der Dysarthrie und meint demnach dasselbe.Die Dysarthrie ist dringend von der reinen Artikulationsstörung (Sprechapraxie) oder einer Aphasie abzugrenzen. Diese Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach, da es bei Kindern in der Sprachentwicklung auch zu Mischformen kommt. Dysarthrien treten in aller Regel nur in Kombination mit verursachenden, neurologischen Erkrankungen oder genetischen Syndromen auf.
Kinder mit einer Dysarthrie beim Down-Syndrom sprechen oft sehr schnell und undeutlich. Sie verschlucken Silben und haben einen erhöhten Speichelfluss. Hierbei ist die Stimme oft sehr tief und zum Teil nasal. Die Prosodie ist hierbei sehr monoton.
Für die genetischen Syndrome, welche recht selten vorkommen, liegen keine gesicherten Prävalenzdaten für das Vorkommen der Dysarthrie vor.
Auf Grundlage dieser Beurteilung der gesprochenen Sprache wählt der Logopäde geeignetes Testmaterial zur weiteren Überprüfung der sprechmotorischen Fertigkeiten und zur Beurteilung der Sprachentwicklung.
Diese Tests können sich über mehrere Sitzungen hinziehen. Wie lange es braucht, ist in der Regel vor allem vom Kind abhängig. Bei der Befunderhebung sollte auch immer noch auf weitere eventuell vorliegenden Störungen wie zum Beispiel eine Sprachentwicklungsstörung, eine Sprachapraxie und des Schluckens (Dysphagie) geschaut werden. Neben den klinischen Untersuchungsmethoden der Logopäden kommen noch apparative Verfahren zum Zuge. Dies ist zum Beispiel beim HNO der Fall. Bei genetischen Syndromen sollte auch eine Abklärung beziehungsweise Beratung durch einen Facharzt für Humangenetik erfolgen.Häufig liegt neben der Dysarthrie auch noch eine Sprachentwicklungsstörung vor. Ist dies der Fall, werden Übungen aus dieser Sprachtherapie integriert. Oft ist die Behandlung bei Kindern mit kognitiven Einschränkungen sehr langwierig und muss im Verlauf der kindlichen Entwicklung regelmäßig wiederholt werden. Aufgrund dieser Tatsache müssen eine gute Motivation und das spielerische Vorgehen im Mittelpunkt stehen.
Teilweise muss auch kompensatorisch gearbeitet werden. Dies ist der Fall, wenn elektronische Sprechhilfen im Einsatz sind.Anhaltende Therapieeffekte sind jedoch nur nach einem intensiven Behandlungsprogramm über mehrere Wochen hinweg zu erzielen. Ein mögliches Vorgehen hierbei wäre zum Beispiel vier mal die Woche je 60 Minuten über vier Wochen hinweg sowie tägliches häusliches Üben.
[KaKra]Sehr aufschlussreicher Artikel! Mein Sohn (5) ist von einer Dysarthrie betroffen (glücklicherweise ohne kognitive Einschränkungen). Wir sind dringend auf der Suche nach einer Logopädin, die sich auf diesem Gebiet gut auskennt und uns (bei grösserer Distanz möglicherweise auch virtuell) mit Therapieübungen begleiten würde. Bei uns in der Schweiz besteht ein absoluter Mangel an Fachpersonen und wir haben bis anhin noch niemanden gefunden. Wir sind also froh um jeden Tipp. Danke!
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