Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 17.03.2011 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
Ohne entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen besteht hier vor allem bei Kindern, die ein viel geringeres Blutvolumen als Erwachsene haben, noch schneller die Gefahr zu verbluten. Ein fachgerecht angelegter Druckverband, der die verletzten Gefäße zusammendrückt, kann hier lebensrettend sein:
Lege das Kind auf den Boden und halte das verletzte Körperteil hoch oder lagere es höher als den restlichen Körper. Bereits diese Maßnahme kann den Blutfluss verringern. Im Idealfall hält eine Person die Extremität hoch, während eine andere den Verband anlegt. Ist man jedoch die einzige Person am Unfallort, muss man den Druckverband anlegen, noch ehe der Notruf 112 gewählt wird.
Für einen Druckverband benötigt man eine Wundauflage und mindestens zwei bis drei Verbandspäckchen.
Lege zunächst eine sterile Wundauflage oder Kompresse auf die Wunde und umwickele diese zwei bis dreimal mit einer Mullbinde wie bei einer normalen Verletzung. Danach platziert man ein noch verschlossenes Verbandspäckchen direkt auf der abgedeckten Wunde und fixiert das Päckchen durch Umwickeln mit dem Rest der ersten Binde fest auf der Verletzung. Der Verband soll entsprechenden Druck auf die Wunde ausüben, darf aber auch nicht komplett den Blutfluss abdrücken.
Die Binde muss rutschfest befestigt werden (mit einem Knoten, einer Verbandklammer, einer Sicherheitsnadel, einem Heftpflaster, o.ä.) und die verletzte Extremität weiter hoch gelagert werden.
Wähle danach den Notruf und schildere die Situation und die Art der Verletzung.
Da ein Kind mit Blutverlust sehr schnell friert, muss es unbedingt warmgehalten werden!
Blutet der Verband durch, bevor ärztliche Hilfe vor Ort ist, sollte er nicht entfernt, sondern die Wunde erneut mit einem zweiten Druckverband über dem ersten fixiert werden.
Ist im Notfall kein Verbandsmaterial zur Hand, ist schnelle Improvisation gefragt:
Als Wundauflage kann zum Beispiel ein sauberes Stofftaschentuch und zum Umwickeln Geschirrhandtücher, eine Strumpfhose oder ein Schal dienen. Die Wunde kann mit einem verschlossenen Päckchen Papiertaschentücher, einem festen Notizblock oder einem ähnlichen Gegenstand fixiert werden. Wichtig ist allein, die Blutung so schnell wie möglich zum Stillstand zu bringen.Sind Kopf oder Rumpf betroffen, sollte der Verband - wenn möglich - ähnlich wie an den Extremitäten befestigt werden. Ist dies nicht möglich, kannst Du versuchen, den nötigen Druck auf die wunde per Hand auszuüben. Am Hals darf kein Druckverband angelegt werden, da er hier zur Erstickung führen kann.
Bitte beachte, dass die hier angeführten Erste-Hilfe-Maßnahmen weder Anspruch auf Vollständigkeit erheben noch einen qualifizierten Ersthelfer-Kurs ersetzen können. Für mögliche Personen- oder Sachschäden, die bei der Anwendung der hier angegebenen Erste-Hilfe-Maßnahmen auftreten, übernimmt Mamiweb keinerlei Haftung.
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