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Multifunktional einsetzbar und allseits beliebt: Stapelbecher und Ringpyramiden
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Autoreninfo | Katharina Krause |
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aktualisiert: 27.07.2021 | Vierfache Mutter und Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Auf was ein zehn Monate altes Kind besonders "abfährt", erfährst du in diesem Artikel. Zusätzlich geben wir dir einige Warnhinweise und Beschäftigungsideen.
Was du hier lesen kannst:
- Duplo-Steine
- Ringpyramiden
- Dreirad, Bobbycar, Schaukelpferd
- Stapelbecher
- Bogen Papier und dicke Stifte
- Musikinstrumente
- Laufen lernen
- Bauernhof mit Tieren und Zäunen
- Telefon
- Zug, Schienen und Tunnel
Duplo-Steine
Kinder mit zehn Monaten können schon teilweise recht geschickt sein und so verwundert es
kaum, dass das Spiel mit Bausteinen bzw. Duplosteinen deutlich interessanter
wird. Einige Kinder sind jetzt schon in der Lage, die Steine passend aufeinanderzusetzen und
zusammenzudrücken, doch die meisten haben noch immer viel Spaß daran, die kleinen
Türmchen, die du gebaut hast, wieder auseinanderzunehmen. Duplosteine sind vor allem
deshalb so interessant, weil sie sich gut abwaschen lassen und sie daher auch im Sandkasten
bzw. in der Badewanne eine gute Figur machen. Komplexere Werke wirst du bei deinem zehn
Monate alten Kind allerdings nicht erwarten dürfen, denn es interessiert sich derzeit vor allem
dafür, die Duplosteine für einen möglichst großen Turm anzureichen, damit du sie
zusammenstecken kannst. Ist dies geschafft, wird das Kind diesen mit großer Begeisterung
wieder zerlegen. Hierbei wird in der Regel eine ganz klassische Arbeitsteilung vorgenommen
und du kannst davon ausgehen, dass während das Kind die Duplosteine anreicht und du sie
zusammensteckst, es selbst den Turm wieder zerlegen möchte.
Wieviel Geduld das Kind beim
Zusammenstecken und Anreichen der Bausteine hat, ist vom Temperament des Kindes
abhängig und so kann es sein, dass dein Kind eine ganze Weile hin- und herläuft, um dir einen
Stein nach dem nächsten zu bringen, während ein anderes kaum abwarten kann, dass du drei
Steine aufeinander gesteckt hast, bevor es dir dieses Türmchen wieder aus den Fingern nimmt,
um es endlich wieder zu zerlegen.
Ringpyramiden
Auch Ringpyramiden werden nun wieder deutlich spannender, da die Kinder mit ihren
wachsenden feinmotorischen Fähigkeiten immer besser in der Lage sind, die einzelnen
Scheiben einer Ringspyramide auf den dazugehörigen Ständer zu legen. Was den wenigsten
Kindern in diesem Alter gelingt ist, die Ringe nach ihrer Größe zu sortieren. Eine schöne
Pyramide wird es also in der Regel nicht geben, aber zumindest schaffen es viele Kinder jetzt
schon, die einzelnen Ringe wieder auf den Ständer zu legen und nicht nur diese von diesem
herunter zu nehmen.
Interessant ist auch, dass Kinder mit zehn Monaten dazu neigen, die
einzelnen Scheiben durch den Raum zu werfen oder mit dem Ständer irgendwo drauf zu
klopfen. Hier muss man ein wenig aufpassen und einschreiten, damit nichts zu Bruch geht
oder jemand verletzt wird, denn den meisten Kindern ist es vollkommen egal, ob sie den
Ständer gegen einen Gegenstand, auf den Fußboden oder dem Papa vor den Kopf hauen und
"nicht die Mama" rufen.
Dreirad, Bobbycar, Schaukelpferd
Sowohl das Schaukeln auf einem Schaukelpferd, als auch das Fahren auf einem Bobbycar oder einem Dreirad wird für Kinder nun in zunehmend interessanter. Gerade
beim Laufen lernen nutzen viele Kinder das Bobbycar als bewegliche Lauflernhilfe. Sie ziehen
sich an diesem hoch, stellen sich hin und lassen dann das Bobbycar ein Stück weit fahren,
bevor sie sich hinterher bewegen. So ist das Kind in der Lage, an so ziemlich jeden Ort zu
kommen, den es erreichen möchte, auch wenn es noch nicht selbstständig laufen kann. Doch auch die klassische Benutzung eines Bobbycars
sorgt in der Regel dafür, dass die Kinder unglaublich begeistert reagieren. Setzt man das Kind
auf ein Bobbycar und lässt es fahren, so muss man es zwar festhalten, aber in der Regel
reagieren die Kinder darauf unglaublich interessiert und können gar nicht genug bekommen. So
kann es schon einmal vorkommen, dass du eine ganze halbe Stunde oder länger hinter dem
Kind herläufst, um es von einer Seite der Wohnung zur nächsten zu schieben. Hier sollte
man wohl vorwarnen, dass dies extrem anstrengend ist und auf den Rücken geht, aber das
Lachen deines Kindes ist es garantiert wert.
Stapelbecher
Auch im jetzt sind Stapelbecher wieder eine ganz interessante Sache, da sie
vielseitig einsetzbar sind. Zum einen kann das Kind seinen Bedürfnissen nachgehen, Dinge
aufeinanderzustapeln und damit Türmchen zu bauen, auch wenn es meistens noch nicht in der
Lage ist, die Becher der Größe nach zu sortieren, zum anderen sind Stapelbecher deshalb sehr
interessant, weil man sie auch ineinander stecken kann. Das bedeutet, das Bedürfnis einen
Gegenstand in einen anderen zu legen wird durch die Stapelbecher ebenfalls bedient. Darüber
hinaus lassen sich Stapelbecher auch im Sandkasten gut einsetzen. Sie können als
Becherersatz herhalten und daher natürlich auch mit in die Badewanne genommen werden,
wo sich mit ihnen hervorragend im Wasser spielen lässt.
Bogen Papier und dicke Stifte
Hat das Kind bisher nur ein oder zwei Striche auf ein Papier gemalt und dann das Interesse
wieder verloren, kannst du nun beobachten, dass die Ausdauer, mit der das Kind auf einem
Papier malt, nun deutlich zunimmt. Man merkt nun auch, dass es nicht mehr nur unbedingt
darum geht, einen Strich auf das Papier zu malen, sondern dass das Kind bestimmte Dinge auf
dem Papier sehen möchte. Es könnte durchaus passieren, dass das Kind dir den Stift reicht und
von dir verlangt, dass du etwas zeichnen sollst. Ist das Kind schon in der Lage, einige
Worte zu sprechen, was durchaus bei dem ein oder anderen Kind in diesem Alter der Fall sein
könnte, so teilt es dir vielleicht sogar schon mit, was es sehen möchte. In der Regel kann man
aber immer noch auf den Kauf von Malbüchern verzichten, da das Kind noch nicht in der Lage
ist, gezielt Flächen auszumalen und im Moment auch noch wenig Interesse daran hat. Was man
allerdings beobachten kann, ist die Tatsache, dass
manche von ihnen ein extremes Interesse daran entwickeln, anderen Leuten dabei zu zusehen,
wie diese ein Ausmalbild bunt machen. Dabei entscheidet häufig das Kind, welche Farbe als
nächstes drankommen soll und vielleicht sogar, wo diese hin soll. Das Ausmalen an sich überlässt es aber seinen Eltern.
Musikinstrumente
Musikinstrumente werden auch weiterhin für dein Kind sehr interessant sein und sind ganz
nebenbei auch noch deutlich weniger nervtötend als die meisten herkömmlichen Spielzeuge,
die Töne von sich geben. Gerade Xylophone, Trommeln und Rasseln werden in der Regel von
Kindern sehr gerne benutzt. Ganz fasziniert sind Kinder in diesem Alter übrigens davon, wenn
du ein bekanntes Lied mit seiner Melodie auf dem Xylophon oder der Rassel spielen kannst.
Musikinstrumente für Kinder sind in der Regel recht stabil und meist leiser als manche
Spielzeuge, die irgendwelche Töne von sich geben und somit ist die Idee, dass das Kind damit
zu viel Krach machen könnte, eigentlich hinfällig. Des Weiteren gibt es ein bis zwei Mal im Jahr bei größeren Discountern Kinder Musikinstrumente zu
kaufen. Doch auch außerhalb dieser Zeiten lassen sie sich in der Regel über das Internet leicht
beziehen, kosten gar nicht so viel Geld und sind eine recht gute Anschaffung. Wichtig bei den
Instrumenten ist auch hier wieder, dass sich keine Kleinteile lösen können und dass man etwas
auf Stabilität achtet.
Laufen lernen
Die meiste Zeit verbringt das Kind mit zehn Monaten vermutlich damit, durch die Wohnung zu
krabbeln oder seine ersten Laufversuche zu machen. Kann das Kind schon laufen, so kann es
gut sein, dass es einfach nur der Freude halber durch die Gegend läuft oder vielleicht schon
erstes Interesse an den Treppen entwickelt. Auch kann man hin und wieder beobachten, dass
Kinder, die schon laufen können, sich Kissen in den Weg legen und versuchen, über diese hinwegzulaufen. Sollte sich dein Kind für kaum etwas anderes als für das Laufen lernen interessieren, so ist es nicht weiter schlimm, denn alle anderen Bereiche, die es in dieser Zeit
vernachlässigt, wird es später wieder aufholen. Die meisten Kinder sind so fixiert auf das
Laufen lernen, dass es tatsächlich vorkommen kann, dass die Entwicklung in anderen
Bereichen gänzlich zum Stillstand kommt.
Bauernhof mit Tieren und Zäunen
Auch der Bauernhof oder Zoo samt den dazu passenden Tieren ist für viele Kinder ein
interessantes Spielzeug und sie erfreuen sich immer noch daran, wenn du die Geräusche der
Tiere nachmachst, die Namen der Tiere nennst oder mit dem Kind gemeinsam einen Hof oder Zoo aufbaust. Viele Kinder sind jetzt schon in der Lage, ihre Lieblingstiere mit dem passenden Geräusch bzw. Namen zu verbinden. Auch kann es durchaus sein, dass das
Kind womöglich schon in der Lage ist, die Geräusche der Tiere selbst nachzumachen. In der
Regel interessiert es sich derzeit immer noch nur für einzelne Teile, mit denen es gesondert
spielt. Der Tag, an dem es in der Lage sein wird, einen kompletten Bauernhof aufzubauen oder
eben einen eigenen Zoo liegt noch in ferner Zukunft. Trotzdem spielt das Kind sehr gerne mit
den Einzelteilen und hilft gern dabei, die Einzelteile zu einem großen Ganzen
zusammenzufügen, wenn du dir dafür die Zeit nimmst. Allerdings musst du damit rechnen, dass
das Kind recht schnell wieder die Lust daran verlieren wird und mehr Spaß daran hat, das
Ganze wieder auseinanderzunehmen als noch weiter auszubauen.
Telefon
Das Telefon ist und bleibt für dein Kind weiterhin ein interessanter Gegenstand, den es immer wieder in die Finger bekommen möchte. Dies liegt natürlich nicht zuletzt
daran, dass seine Bezugsperson regelmäßig mit dem Telefon telefoniert, wo das Telefon aus
Sicht des Kindes heraus nicht viel mehr tut, als einmal zu klingeln. Mit einem richtigen Telefon
sollte man ein Kind mit zehn Monaten allerdings nicht spielen lassen, zumindest dann nicht,
wenn man möchte, dass das Telefon noch eine Weile funktioniert. Darüber hinaus besteht
natürlich immer die Gefahr, dass das Kind irgendwo anruft, wo du eigentlich gar nicht anrufen
möchtest. Kommt das Kind nicht an das eigentliche Telefon heran, sucht sich es sich in der
Regel Gegenstände, mit denen es das Telefon ersetzen kann. Dies kann natürlich ein
Spielzeugtelefon sein, aber genauso gut kann es auch irgend ein anderer Gegenstand sein, der
grob die Form eines Telefons hat. Bei vielen Kindern ist dies einfach ein rechteckiger Bauklotz,
der als Telefon herhalten muss und mit dem das Kind, während es sich dem Bauklotz ans Ohr
hält, brabbelnd durch die Gegend laufen kann.
Zug, Schienen und Tunnel
Das Spielverhalten mit Zügen und Schienen hat sich in der Regel auch noch nicht viel geändert.
Dein Kind ist extrem interessiert daran, alles, was du gebaut hast, wieder zu zerlegen und die Züge
einzeln über Tische oder Fußböden zu schieben. Manchmal allerdings kannst du beobachten,
dass dein Kind fasziniert einem älteren Geschwisterkind bei dessen Spiel zusieht. Oder
womöglich sogar versucht, dich zu animieren, dass du mit dem Zug, den Tunneln und den
Schienen spielst, damit es zusehen kann. Sollte dies der Fall sein, so kannst du dies
einfach tun und die Zeit nutzen, um deinem Kind zu erklären, was du tust und
was das Kind dementsprechend gerade sieht. In der Regel dauert diese Phase nicht allzu lange
und dann möchte das Kind das, was du gerade schön aufgebaut hast, natürlich wieder
zerlegen. Aufgrund der Tatsache, dass das Kind mehr Interesse daran hat, die aufgebauten
Gleise wieder auseinanderzunehmen, als mit ihm zu spielen, kann es hier natürlich zwischen
den Geschwistern zu argen Differenzen kommen, gerade dann, wenn das eine Kind dabei ist, eine Strecke aufzubauen und das andere direkt beginnt, diese wieder einzureißen.
[KaKra]