Einer der Hauptpunkte, mit dem dein Kind vermutlich derzeit seine Zeit verbringen wird, ist das
Laufen lernen. Du kannst davon ausgehen, dass mit etwa zwölf Monaten dein Kind nun in der
Lage ist, grobmotorisch so weit fortgeschritten zu sein, dass es in der Theorie möglich wäre,
sich langsam hochzuziehen und die ersten Versuche in diese Richtung zu unternehmen. Nicht
bei jedem Kind passiert dies so früh und es gibt durchaus einige Kinder, die erst mit 14 oder 15
Monaten laufen. Der große Durchschnitt der Kinder wird aber in den nächsten
Wochen seine ersten Gehversuche unternehmen. Hierzu ist zu wissen, dass Übung allein dein
Kind nicht weiter bringt, denn erst, wenn es grobmotorisch und mental weit genug entwickelt ist,
besteht die Möglichkeit, dass das Kind tatsächlich aufsteht und laufen lernt. Ob die Eltern
davor versucht haben, durch das Laufen an der Hand zu trainieren oder nicht spielt hierbei
keine Rolle. Selbst Kinder, die noch nie auf ihre eigenen zwei Beine gestellt wurden, werden
sich über kurz oder lang an irgendetwas hochziehen und zu laufen beginnen.
Sollte sein Kind womöglich schon erste Versuche machen, sich irgendwo hochzuziehen, so kannst du
davon ausgehen, dass dein Kind seine kompletten Entwicklungsmöglichkeiten auf das Laufen
lernen verwenden wird. Es ist hier nicht unüblich, dass sich in den nächsten Monaten die
Entwicklung in anderen Bereichen etwas zurückfahren wird und es fast den Eindruck macht, als
würde das Kind stillstehen und keinen Meter mehr vorankommen. Dies ist teilweise auch
tatsächlich so, denn Kinder die Laufen lernen tendieren in der Regel dazu, ihre neu erworbenen
Fähigkeiten ausführlich auszuprobieren und sind dementsprechend nur noch von morgens bis
abends auf den Beinen unterwegs. Sie tun nur dann etwas anderes, wenn sie nicht mehr die
Kraft haben, noch einmal aufzustehen und weiter das Laufen zu trainieren. Hierzu kannst du
auch im Artikel Die Entwicklung der Motorik beim Kind noch weitere Informationen finden.
Kinder-Haushaltsgeräte
Mit zwölf Monaten kann es dir schon passieren, dass dein Kind anfängt, seine
Nachahmungsphase zu bekommen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass es beginnt, sein
Spielverhalten ganz rapide zu verändern. Viele Kinder fangen jetzt schon damit an, ein erstes
Interesse dafür zu zeigen, dass sie nun Dinge wirklich handlungsübergreifend auf Situationen
anwenden können. Das bedeutet zum Beispiel, dass dein Kind auf die Idee kommen könnte,
dass es jetzt Essen spielen möchte. Also wird es sich erinnern, was zum Essen
im Normalfall alles gehört, da es dies ja zur Genüge in den letzten Wochen und Monaten
beobachten konnte. Zuerst muss dein Kind also das Essen kochen, dann muss der Tisch
gedeckt werden, dann wird gegessen und wenn man dann damit auch fertig ist, muss
schließlich das Geschirr wieder abgeräumt bzw. vielleicht sogar abgewaschen werden. Dies alles hat
dein Kind sich also angesehen und gemerkt.
Darüber hinaus kannst du beobachten, dass dein
Kind sich nun langsam für Haushaltsgeräte interessiert. Gerade im Bereich der Küche sind viele Kinder sehr interessiert und
wollen am liebsten den ganzen Tag das tun, was man in einer Küche eben tut. Doch nicht nur in
der Küche, auch das Staubsaugen und natürlich auch ein Teil der Gartenarbeit fallen hier mit
rein. Viele Kinder lieben es, diese Tätigkeit mit Werkzeugen ihrer eigenen Größe nachzustellen.
Sie stören sich kein bisschen daran, dass ihre Bemühungen eigentlich zu nichts führen und
laufen wahnsinnig gerne mit einem Spielzeugstaubsauger durch die Wohnung, kehren das
eingebildete Laub zusammen oder backen einen imaginären Kuchen. Der kindlichen Fantasie
sind hier keinerlei Grenzen gesetzt. Du wirst beobachten können, dass das Kind in diesem
Alter vorrangig versucht, einfach nur die Dinge nachzuspielen, die es kurz vorher gesehen hat
und die ihm gerade durch den Kopf gehen. Wirklich kreativ oder zusammenhängend sind diese Dinge in der Regel mit
zwölf Monaten noch nicht so wirklich. Aber du wirst beobachten können, dass sich in der nächsten Zeit diese zwei Tatsachen extrem
ändern werden und diese Spiele zusammenhängender und kreativer werden.
Haushaltsgegenstände
Im Zuge der Nachahmungen, die das Kind in diesem Alter vornimmt, gibt es natürlich auch
wieder einiges zu entdecken. Alles, was auch nur in etwa so aussieht wie das, was seine Eltern
benutzen oder am besten noch, wenn es genau dasselbe ist, reizt das Kind in diesem Alter
enorm. Vielen Kindern kann man eine große Freude machen, wenn man ihnen einfach Zugang
zu einem Teil der Haushaltsgegenstände, die sich nicht so leicht kaputtmachen lassen und die
für das Kind ungefährlich sind, wie zum Beispiel Plastikschalen oder kleine Plastiktöpfchen oder
Ähnliches, gewährt. Auch hier wird man wieder vorrangig beobachten können, dass das Kind
versucht, mit diesen Dingen in etwa das anzustellen, was es bei den Eltern schon einmal
gesehen hat.
Viel Spaß haben Kinder in diesem Alter auch daran, wenn sie zum Beispiel eine
große Plastikschale bekommen, alle anderen Gegenstände in diese hineinlegen können und
diese dann mithilfe der Plastikschale alle auf einmal transportieren können. Natürlich macht
das Ausschütten mindestens genauso viel Spaß wie das Einräumen und so kannst
beobachten, dass dein Kind in einer endlos wirkenden Schleife die Dinge in die Schale räumt
und sie kurz danach, wenn alles in der Schale war, wieder auskippt. Aufpassen sollte man
hierbei vor allem bei elektrischen Geräten, die nicht in Kinderhände gehören.
Plastikflaschen
Auch Plastikflaschen sind in der Regel ein tolles Kinderspielzeug, zumindest wenn man unsere
Kinder danach befragt. Sie werden herumgetragen, als Schlagstöcke verwendet und es wird
nachgeahmt, wie man aus diesen Flaschen trinken kann. Manche untersuchen diese Flaschen
auch dahingehend, dass sie offensichtlich bemüht sind, an den Inhalt der Flasche zu kommen.
Aufpassen sollte man hierbei vor allem darauf, dass das Kind eine Plastikflasche nicht von einer
normalen Flasche unterscheiden kann und es somit durchaus passieren kann, dass das
Kind eine Glasflasche direkt genauso in die Hand nimmt und damit zu spielen
versucht, wie mit den Plastikflaschen auch. Auch muss man ein wenig darauf aufpassen, dass
Plastikflaschen unterschiedlich hart sein können. Während es durchaus noch amüsant ist, wenn
das zwölf Monate alte Kind mit einer Weichplastikflasche nach einem schlägt, so macht es
schon keinen Spaß mehr, wenn es eine Hartplastikflasche ist.
Bilderbücher
Auch in diesem Monat sind Bilderbücher für dein Kind immer noch von großer Bedeutung. Nicht
jedes Kind hat mehr die Ausdauer, sich die Bilderbücher stundenlang anzusehen und gerade
dann, wenn das Kind gerade aktiv Laufen lernt, sind Bilderbücher natürlich nicht ganz so
interessant. Wartet man allerdings die Momente ab, wo das Kind selbst merkt, dass es
erschöpft ist und lieber etwas Ruhe möchte, bieten sich Bilderbücher wieder definitiv an. Es
kann gut sein, dass dein Kind schon in der Lage ist, dir das ein oder andere Wort in dem
Bilderbuch zu zeigen. Gerade dann, wenn die Kinder sich motorisch ausgepowert haben, kann
es gut dazu kommen, dass dein Kind sich zu dir setzen möchte und etwas vorgelesen
bekommen will. Wie ausdauernd dein Kind dann jedoch beim Zuhören ist, steht auf einem
anderen Blatt. In der Regel wollen die Kinder derzeit aber eher Bilderbücher angucken, da dies
nicht so anstrengend ist, wie sich auf einen längeren Text zu konzentrieren.
Bälle
Auch Bälle sind und bleiben weiterhin für dein Kind ein unglaublich interessantes Spielzeug.
Viele Kinder haben sehr viel Spaß daran, die Bälle zu knautschen, zu werfen oder vielleicht
sogar schon zu treten und dann hinter dem wegkullernden Ball hinterherzulaufen. Manchmal
kann man sogar beobachten, dass die Kinder den Ball zu ihren Eltern zurückbringen und darauf
warten, dass diese den Ball wieder wegwerfen. So wird das Kinderspiel manchmal eher zu
einem Apportierspiel, wie man es mit einem Hund spielen würde. Das gilt allerdings nur für eine
kurze Zeit, denn dann wird das Kind keine Lust mehr haben und der Ball wird links liegen gelassen. Grundsätzlich kannst du sogar davon ausgehen,
dass dein Kind Bälle besonders gerne mag und mit diesen auch ausgiebig spielen wird, wenn
es die Gelegenheit dazu bekommt. Manche Kinder wollen schon beim Laufen lernen
anfangen, gegen den Ball zu treten, was in der Regel dazu führt, dass sie recht schnell auf dem
Hintern landen.
Nicht nur kleine Bälle sind für Kinder von Interesse.
Genauso viel Spaß kann ein Kind mit einem sehr großen Ball haben, auf den es sich womöglich
drauflegen oder den es nur vor sich herrollen kann, weil der Ball vielleicht sogar ein ganzes
Stück größer ist als das Kind selbst. Selbst Gymnastikbälle, können hier sehr gut bei den
Kindern ankommen, denn diese hauen damit Vorliebe darauf oder lassen sie einfach vor sich
wegrollen und schubsen den XXL-Ball so durch die ganze Wohnung. In manchen Fällen kann
der große rollende Gymnastikball sogar dafür sorgen, dass sich das Kind auf einmal nicht mehr festhält und einfach hinter dem Ball hinterherwackelt. Grundsätzlich sind
Bälle also eine gute Sache, von denen man in einem Haushalt mit Kindern eigentlich nie genug
haben kann. Es ist ein bisschen Vorsicht geboten, denn Bälle, die draußen zum Einsatz
kommen, sollten möglichst nicht in die Reichweite des Kindes kommen, da diese durchaus
versuchen können, den Ball in den Mund zu nehmen und selbst Bälle werden von ihnen im
Zweifelsfall einmal abgeschleckt, um herauszufinden, wie diese schmecken.
Auf sehr harte Bälle
sollte man möglichst verzichten, denn über kurz oder lang findet jedes Kind heraus, dass man
ein Ball werfen kann und was passiert, wenn man zum Beispiel einen Tennisball gegen eine
Scheibe wirft, kann sich jeder selbst ausmalen. Ein weiterer Punkt, der gegen zu harte Bälle
spricht, ist in der Regel auch das Gewicht und die Tatsache, dass niemand einen harten Ball
abbekommen möchte. Auch Luftballons sind hierbei übrigens eine sehr schöne Sache, die die
meisten Kinder sehr faszinieren, die aber mit etwas Vorsicht eingesetzt werden müssen, denn
zum einen kann es ja gut passieren, dass das Kind auf die Idee kommt, in den Luftballon hinein
zu beißen und zum anderen könnte der Luftballon durch die unsachgemäße Handhabung des
Kindes in dessen Händen platzen. Hierbei würde sich das Kind vermutlich stark erstrecken und
das sollte man auch vermeiden. Luftballonreste können übrigens ebenfalls
verschluckt werden, wenn das Kind diese schneller aufhebt als du. Nicht allzustark aufgeblasene Ballons
beugen diesen Problemen vor.
Sandkasten
Auch der Sandkasten ist in der Regel immer noch faszinierend für das Kind. Derzeit
experimentiert es recht gerne damit herum, Dinge in andere Dinge hinein zu füllen und
womöglich sogar wieder auszuschütten. Ein Sandkasten ist der ideale Ort dafür, um genau dies
auszuprobieren. Wer keinen eigenen Garten hat und keine Möglichkeit mit dem Kind zu
einem Sandkasten auf einem Spielplatz zu gehen, der könnte auch über einen Sandkasten im
Reisekoffer nachdenken. Hierzu benötigt man lediglich etwas Sand, einen großen
Reisekoffer und etwas Sandspielzeug. Bevor man das Kind damit spielen lässt, legt man eine
Plane aus, den Reisekoffer mitten drauf und macht ihn einfach auf. Ist das Kind fertig
mitspielen, so kann man den gesamten Sand wieder zurück in den Koffer tun, diesen wieder verschließen und wegstellen. Die Plane wird gefaltet und ebenfalls gut verstaut. So ist es theoretisch
möglich, unabhängig von Jahreszeit und Temperatur im Sand zu spielen.
[KaKra]