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Die Ernährung vom Baby mit Flaschenmilch

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Ich habe Hunger!
Bild: kahanaboy/morguefile.com

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AutoreninfoErnährungsberaterin Lala
aktualisiert: 06.08.2021Ernährungswissenschaftlerin
Ernährung, Gesundheit, Familie
Wenn es mit dem Stillen nicht klappt, haben Eltern die Möglichkeit ihr Baby mit industriell hergestellter Flaschennahrung zu ernähren.

Flaschenmilch dient genau wie Muttermilch der alleinigen Ernährung des Babys. Flaschennahrung wird inzwischen für jede Altersstufe und jedes Bedürfnis des Babys hergestellt. Hier finden Eltern Unterstützung bei der Wahl einer optimalen Flaschennahrung und bekommen einen Überblick über die aktuell am Markt erhältlichen Produkte.


Unterschiedliche Flaschennahrung

Flaschennahrung unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung und ist an die Bedürfnisse und die Entwicklung des Babys angepasst. Es gibt Flaschennahrung auf Milchbasis (Milchnahrung) und auf Basis von Proteinhydrolysaten (HA-Nahrung).

  1. Milchnahrung

    Bei Milchnahrung ist zwischen folgenden 3 Produkten zu unterscheiden:
    1. Pre-Nahrung
    2. 1er Nahrung
    3. 2er Nahrung (Folgemilch)

    Pre-Nahrung

    Pre-Nahrung ist der Muttermilch angepasst und kann ab dem ersten Lebenstag gegeben werden.

    1er Nahrung

    1er Nahrung ist nur teilweise an die Muttermilch angepasst und enthält Kohlenhydrate, wie Glucose, glutenfreie Stärke und Maltodextrin. Durch den erhöhten Kohlenhydratanteil ist 1er Nahrung sättigender. 1er Milch sollte frühestens ab Ende des zweiten Monats gegeben werden. Idealerweise wird Pre-Nahrung bis zur Beikostgabe gefüttert, denn sie entspricht der Muttermilch und ist für das Baby am Besten verträglich.

    Pre-Nahrung und 1er Nahrung kann nach Bedarf gefüttert werden und entspricht allen Ernährungsanforderungen eines Säuglings. Das heißt, diese Nahrung muss durch kein weiteres Lebensmittel oder Wasser/Tee ergänzt werden.

    2er Nahrung (Folgemilch)

    2er Nahrung, oder auch Folgemilch genannt, ist für Säuglinge ab dem 6. Lebensmonat geeignet. Eine alleinige Gabe von Folgemilch ist nicht zu empfehlen. Diese Milch wurde entwickelt, um im Beikostalter die Ernährung des Babys ideal zu ergänzen. Im Vergleich zu Pre-Nahrung hat Folgemilch einen höheren Energie- und Nährstoffgehalt. Kohlenhydrate, wie Stärke, Glucose, und Maltodextrin werden zugegeben und machen die Milch sättigender. Bei Folgemilch werden der Kaloriengehalt und der Gehalt an Stärke und Glucose noch weiter erhöht. Folgemilch ist im Geschmack wesentlich intensiver als Pre-Nahrung und nimmt Einfluss auf die frühe Geschmacksprägung beim Säugling.

    Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist ein Umstieg auf 2er Milch nicht notwendig. Es kann das gesamte erste Lebensjahr Pre-Nahrung weitergefüttert werden. Wenn das Baby von Pre-Nahrung nicht mehr satt wird, kann man ab dem 5. Monat 1-2 Teelöffel Baby-Reisflocken in die Flaschenmilch rühren.

  2. Hypoallergene Nahrung (HA-Nahrung)

    Hypoallergene Nahrung, die sogenannte HA-Nahrung, wurde speziell für allergiegefährdete Säuglinge entwickelt.
  3. Therapeutische Nahrung und Diätnahrung

    Für kranke Kinder wird therapeutische Nahrung und Diätnahrung angeboten. Babys mit Galaktosämie können mit Milch auf Sojabasis gefüttert werden.

Lesetipp: Zum Thema "Milch für Babys" lies auch unseren Beitrag:

So findest du die optimale Nahrung für dein Baby

Tipps von der Ernährungsberaterin

Viele Eltern sind beim Einkauf der geeigneten Säuglingsmilch spätestens dann, wenn sie vor den übervollen Regalen stehen, zu Recht überfordert. Hier findet ihr eine Liste, mit der ihr das ideale Produkt für euer Baby rasch finden könnt.

Wie alt ist mein Baby?

Neugeborene bis zum 2. Monat trinken Pre-Nahrung. Ab dem 2. Monat kann auf 1er Milch und ab dem 6. Monat auf 2er Milch umgestiegen werden. Man kann sein Kind aber das gesamte erste Lebensjahr auch mit Pre-Nahrung füttern.

Gibt es Hersteller, die besonders empfehlenswert sind?

Hipp, Humana (baby fit), Alete, Milupa (Aptamil, Milumil), Nestle (BEBA), Babylove (Eigenmarke des Drogeriemarktes DM), Töpfer (Eigenmarke von "Ja natürlich"), Holle, Bimbosan.

Soll es eine biologische Säuglingsmilch sein?

Da jede Säuglingsnahrung strengen gesetzlichen Regelungen unterliegt, sind biologische und konventionelle Produkte im Hinblick auf deren Qualität gleich gut. Es ist eine Sache der persönlichen Einstellung.

Wenn das Baby Verdauungsprobleme hat

Vielen Kindern hilft probiotische Säuglingsmilch, die mit Bifidus-Bakterien angereichert wird.

Wenn das Baby oft krank ist

Prebiotische Säuglingsnahrung (mit Ballaststoffen, auch "Oligosaccharide" genannt) hilft dem Darm sich gesund zu entwickeln und ein gesunder Darm stärkt automatisch das Immunsystem.

Wenn das Baby allergiegefährdet ist

D.h. Eltern und Geschwister sind allergisch. In dem Fall keine Sojanahrung geben. Pro- oder prebiotische Säuglingsmilch wirken positiv auf die Entwicklung der Darmflora und das Immunsystem – somit senken sie möglicherweise das Allergierisiko; HA-Nahrung sollte nur bei stark allergiegefährdeten Säuglingen die ersten Monate gegeben werden.

Wenn das Baby oft speiht

Anti-Reflux Nahrung sollte nur nach Absprache mit dem Kinderarzt gegeben werden. Deren Zusammensetzung ist weniger optimal an die Muttermilch angepasst als Pre-Nahrung.

Wenn die Milch nicht mehr satt macht

Ab vollendetem 2. Monat kann auf 1er Nahrung und ab dem 6. Monat auf 2er Nahrung umgestiegen werden. Vor allem bei Säuglingen, deren Eltern übergewichtig sind, ist Folgendes zu empfehlen: das gesamte erste Jahr Pre-Nahrung füttern und ab dem 5. Monat 1-2 Löffel Baby-Reisflocken in die Milch mischen.

Welche Milch für Frühchen?

Frühgeborene Babys sollten Säuglingsmilch mit essentiellen Fettsäuren (LC-MUFS) bekommen. Dies wirkt sich positiv auf die Sehkraft der Frühgeborenen aus.

Sojanahrung

Sojanahrung sollte nur gefüttert werden, wenn eine Galaktosämie, Kuhmilchintoleranz oder Laktasemangel vorliegt. Durch das allergene Potential und den hohen Gehalt an Phytoöstrogenen sollte Sojamilch gesunden Babys nicht gegeben werden.

Und: Nicht jede Milch schmeckt jedem Baby. Das Baby entscheidet natürlich mit.

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