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Eine Cerclage verschließt den Muttermund.
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Ein Ring um den Muttermund
In der modernen Frauenheilkunde und Geburtsmedizin gibt es eine Reihe von Verfahren, um eine drohende Fehl- oder Frühgeburt abzuwenden, beispielsweise wenn es bei der Schwangeren zu einer vorzeitigen Muttermunderweichung oder einer Infektion der Scheide gekommen ist.Hier kann ein ganz bestimmtes Verfahren dabei helfen, die Schwangerschaft zu erhalten, damit sich das Baby im Mutterleib bis zur Geburt gesund und kräftig entwickelt, die Cerclage.
Cerclage - was ist das genau?
Der Begriff
Cerclage stammt aus dem Französischen und steht für einen operativen Eingriff, bei dem mit Hilfe eines Bandes, eines Ringes oder Fadens der Gebärmutterhals umschlungen wird, um ihn, ähnlich wie beim Zuziehen eines Turnbeutels, zu verschließen.
Barriere auch für Erreger
Auf diese Art und Weise soll eine Barriere für mögliche Erreger geschaffen und einer vorzeitigen Öffnung des Muttermundes entgegengewirkt werden. Vorgenommen wird der operative Eingriff – schmerzfrei und in Vollnarkose - zumeist zum Ende des ersten und Beginn des zweiten Trimesters und ist mit einem zweitägigen Krankenhausaufenthalt der werdenden Mutter zwecks Überwachung verbunden.
Anstrengungen nach dem Eingriff sind verboten
Zurück zu Hause ist dann erst einmal Schonung in Verbindung mit viel Liegen angesagt. Anstrengende Tätigkeiten sollten tunlichst vermieden werden. Rückt der Entbindungstermin näher, wird die Cerclage wieder entfernt, ohne Vollnarkose.
Cerclage: Wann muss das sein?
Die Cerclage wird empfohlen, wenn eine große Gefahr besteht, das Baby zu verlieren, allerdings sind sich Mediziner uneins darüber, ob dieser Eingriff in jedem Fall vorzunehmen ist. Neben dem positiven Aspekt der Verengung des Muttermundes kann es nämlich auch zu einer Lockerung oder Ablösung des Bandes oder Rings kommen. Auch werden aufsteigende Erreger durch die Verengung des Muttermundes nicht in jedem Fall daran gehindert eine Infektion auszulösen.