Kinder sind in der Regel von Natur aus sehr neugierig und das erleichtert uns Eltern das Leben
ganz enorm. Wer sein Kind in dessen Neugier entsprechend bestätigt und diese fördert, wird es auch in der Schulzeit mit dem Kind deutlich leichter haben, als Eltern, die die
kindliche Neugier unterdrücken oder zumindest nicht weiter fördern. Die kindliche Neugier zu
unterstützen, ist letztendlich der erste Schritt auf dem Weg zum schulischen Erfolg. Da Kinder,
die neugierig sind, in der Regel auch gleichzeitig motiviert sind, etwas Neues zu lernen, um ihre
Neugier zu befriedigen, ist Neugier eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche
Schulzeit.
Das Kind herausfinden lassen, was es mag
Lässt man das Kind viel ausprobieren, so steigert dies nicht nur seine Neugier, sondern
gleichzeitig gibt es dem Kind auch noch einen Einblick in seine Möglichkeiten. Je mehr
man dem Kind anbietet, um seine ganz speziellen Vorlieben, Talente und natürlich auch Begabungen herauszufinden, desto leichter wird das Kind in der Lage sein, sich selbst zu
finden. Es ist ein weiterer Schritt dahin, dass das Kind in der Schule deutlich leichter mit den
Anforderungen klarkommen wird, die man von ihm verlangen wird. Ein Kind, das keine Ahnung
hat, wo seine Stärken und Interessen liegen, hat es immer schwer, da es dies erst noch herausfinden muss.
Gemeinsam realistische Ziele setzen
Es ist nicht besonders schwer ein Kind dazu zu bekommen, dass es irgendetwas erreichen
möchte. Meist genügt schon das Anpreisen der Vorteile, wenn man dieses oder jenes Ziel
erreicht hat, damit das Kind Feuer und Flamme dafür ist und alles versuchen wird, um
dieses Ziel zu erreichen. Nun sind Kinder in der Regel aber schlechte Planer und so ist es nicht
weiter verwunderlich, dass wenn ein Kind sein Ziel nie
erreichen wird, wenn man es alleine lässt. Hier ist es wichtig, zusammen mit dem Kind realistische Teilziele auszuarbeiten,
die schlussendlich zum gewünschten Erfolg führen. Neben den eigentlichen Etappenzielen ist
es auch sehr wichtig, hierbei realistisch zu sein. Natürlich will das Kind genauso wie
viele Erwachsene alles jetzt sofort, doch dieses klappt in den meisten Fällen nicht.
Dementsprechend ist es wichtig, lieber kleinere, aber realistische Etappenziele zu wählen.
Jedes Ziel, braucht natürlich auch einen
Endpunkt, wo es überprüft und als erledigt oder gescheitert klassifiziert werden kann. Hierzu ist
es also notwendig, die geplanten Teilziele direkt mit einem Zeitpunkt zu versehen, an welchem
das Teilziel auf jeden Fall erledigt sein soll.
Erfolg durch Verantwortung
Viele Kinder leiden sehr unter der Tatsache, dass ihre Eltern ihnen einfach zu wenig zutrauen
und ihnen quasi alles abnehmen. Um sich aber weiterzuentwickeln und Dinge tatsächlich
schaffen zu können, ist es teilweise vonnöten, dass das Kind auch im gewissen Maße Verantwortung übernehmen darf. Ein Kind, das im häuslichen Umfeld nicht lernt
Verantwortung zu übernehmen, ist in der Regel auch nicht in der Lage, Verantwortung in der
Schule oder ganz allgemein in seinem Leben zu übernehmen. Dementsprechend ist es ganz
wichtig, dem Kind immer wieder Möglichkeiten einzuräumen, Verantwortung zu erlernen, indem
man ihm bestimmte Aufgaben und die Verantwortung für bestimmte Dinge im gewissen
Rahmen überträgt. Hierbei geht es zum Beispiel auch darum, das Kind seine freien Zeiten
selbst planen zu lassen.
Natürlich ist das Kind beim Strukturieren seiner Zeit nicht so schnell
oder effektiv wie wir Erwachsenen, doch das Kind wird dies auch nicht lernen, wenn
man ihm nicht die Möglichkeit eröffnet, dies selbstständig irgendwann einmal zu tun.
Für das Kind da sein
Um sich entsprechend entwickeln zu können, ist es immer notwendig, dass sich das Kind in seiner
Umgebung geliebt, geachtet und geschätzt fühlt. Somit ist es unglaublich
wichtig, dass du deinem Kind regelmäßig zeigst, dass du da bist. Zeit ist hierbei das Wichtigste
überhaupt. Es ist das Gut, das wir in unserer schnelllebigen Zeit mit unseren ganzen
Verpflichtungen in der Regel am wenigsten haben und es ist doch das Wertvollste, das du
deinem Kind schenken kannst, damit es merkt, dass es geliebt und geachtet wird. Eltern, die sich keine Zeit für die Sorgen, Nöte und Interessen ihrer Kinder nehmen, müssen sich
später nicht darüber wundern, wenn ihre Kinder unsicher sind und irgendwie nicht so richtig klar
kommen.
Keine destruktive Kritik, bitte!
Ein weiterer großer Punkt, der zu einem großen Problem führen kann, ist die Tatsache, dass
destruktive Kritik im Normalfall nichts Gutes hervorbringt. Wenn man also das
Kind beleidigt oder sich über ein Kind lustig macht, sorgt das im Normalfall nur
dafür, dass das Kind sich klein und minderwertig führt. Beschimpfungen und allgemein jegliche
andere Form von destruktiver Kritik sind unbedingt zu vermeiden, wenn man möchte, dass man
ein starkes, fröhliches Kind in die Schule schicken kann.
In der Regel sind wir grundsätzlich
sehr schnell damit, Kritik zu äußern und auf Fehler hinzuweisen und vergessen darüber immer
wieder, dass gerade kleine Kinder große Probleme damit haben, wenn man sie auf ihre Fehler
hinweist. Wenn man ein Kind auf Fehler hinweist, sorgt man dafür, dass es sich schlecht fühlt,
weil es irgendetwas nicht richtig hinbekommen hat. Besonders gefährlich bei der destruktiven
Kritik ist es immer dann, wenn einem irgendetwas herausrutscht, das eine Beleidigung ist.
Wenn zum Beispiel jemand sagt, dass das Kind dumm sei, dann kann man darauf wetten, dass
es diesen Satz noch sehr lange im Kopf haben wird und so manches Kind nimmt sich solche
Sätze sehr zu Herzen. Es ist nicht einmal unüblich, dass gerade solche Sätze, die meistens gar
nicht wirklich ernst oder böse gemeint gewesen sind, auch Jahre später noch im Kopf des
Kindes parat liegen und es sich vielleicht sogar bis in sein Erwachsenenalter hinein an genau
solche Sprüche erinnern wird. Es ist zwingend erforderlich, dass man versucht, solche Dinge
gar nicht erst auszusprechen und grundsätzlich immer versucht, eher zu loben als zu kritisieren.
Charakter stärken
Auch sehr wichtig ist es, dass das Kind versteht, dass es selbst so gut ist, wie es ist. Darüber
hinaus ist es natürlich auch notwendig, dass man dem Kind ein gewisses Verständnis von Gut
und Böse vermittelt, gleichzeitig aber dafür sorgt, dass das Kind nicht anfängt, alles zu
bewerten. Es ist nicht die Aufgabe des Kindes, eine Bewertung über irgendjemand anderen
abzugeben und es muss lernen, andere genauso zu akzeptieren, wie es selbst gern akzeptiert
werden möchte. Dies ist übrigens auch für die Eltern eine interessante Sache, denn das Kind
wird nur dann charakterlich stark werden, wenn die Eltern es so akzeptieren, wie es ist und
nicht versuchen, ihr Kind womöglich zu verbiegen. Das Gemeine hieran ist, dass Kinder in
der Regel alles versuchen, um ihre Eltern glücklich zu machen und hierbei auch schon
sehr früh ihre eigenen Charakterzüge, Interessen und Vorlieben unterdrücken, um
den Eltern besser zu gefallen. Dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann, ist relativ
offensichtlich und so ist es unglaublich wichtig, das Kind in seinem eigenen Charakter einfach
zu bestärken.
Jeder Mensch hat seine Vorzüge und jeder Mensch hat seine Fehler und genau
das ist etwas, das ein Kind erst verstehen und im gleichen Atemzug auch erleben muss,
dass man es liebt, weil es genau so ist, wie es nun einmal ist. Ein Kind, das dies verstanden
hat, wird es deutlich leichter haben, in der Schule klar zu kommen, als ein Kind das permanent
versucht, sich zu verbiegen.
Trautes Heim schaffen
Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass das Zuhause auch eines sein sollte. Das bedeutet nichts
anderes als dass das Kind sich in seinem Zuhause wohlfühlen muss und dort Geborgenheit
und Liebe erfährt. Es ist also zwingend erforderlich, dass in der Familie alles in geregelten Bahnen läuft und
vernünftig funktioniert, wenn man ein starkes Kind in die Schule schicken möchte. Natürlich gibt es hin und wieder immer mal Streit. Es geht dabei nicht
darum, dass man sich in der Familien nicht streiten darf oder dass es nicht auch schon einmal
Ärger geben kann. Doch ein Streit, verschiedene Meinungen oder Ärger müssen irgendwann auch einmal zu Ende sein, damit wieder Ruhe im Haus einkehren kann. Kinder haben extreme
Schwierigkeiten, selbst zur Ruhe zu kommen, wenn zu Hause permanent ein
angespanntes Klima herrscht. Es spielt hierbei übrigens keine Rolle, wie in dieser Zeit mit dem
Kind umgegangen wird. Ob man versucht, den Streit vor dem Kind zu verheimlichen oder nicht -
man kann eigentlich immer darauf setzen, dass Kinder mitbekommen, dass irgendetwas nicht
stimmt, egal wie gut oder schlecht man versucht, dies zu verstecken. Es müssen Wege
gefunden werden, wie alle Beteiligten so miteinander leben könnte, dass es nicht ständig zu
Reibereien und Streit kommt und wenn dies nicht möglich ist, sollte man darüber
nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, in einem so angeheizten Umfeld zu bleiben.
Je
ruhiger, liebevoller und geborgener ein Zuhause für ein Kind ist, desto einfacher hat es dieses
Kind in der Regel auch, wenn irgendetwas außerhalb des eigenen Umfeldes nicht ganz gerade
läuft. Kinder aus seinem ruhigen und harmonischen Haushalt haben es
deutlich leichter, mit Stress in der Schule umzugehen als Kinder, die zu Hause ununterbrochen
in Habachtstellung sind.
Regeln helfen bei der Orientierung
Wenn wir an Regeln denken, dann denken wir meistens an Verbote, doch Regeln sind nicht
immer unbedingt negativ. Regeln können Orientierung geben, um bestimmte Vorgänge einfach
zu lenken. Ein Kind wird es in der Schule sehr schwer haben, wenn es keine Regeln kennt, da
auch in der Schule natürlich eine ganze Menge Regeln gelten. Manche davon sind sinnvoll und
notwendig. Über den Sinn oder Unsinn von anderen mag man geteilter Meinung sein. Wichtig
ist aber, dass ein Leben ohne Regeln in einer Gemeinschaft nicht möglich ist. Auch in Bezug
auf die Schullaufbahn des Kindes ist es günstig, wenn es schon früh Regeln kennen lernt.
Regeln helfen dem Kind, wenn sie richtig angewandt werden, sich zu orientieren und
ermöglichen ein ruhiges Zusammenleben mit anderen Menschen. Nun sollte man aber nicht
dem Irrglauben aufsitzen, dass möglichst viele Regeln ein Garant dafür sind, dass das
Kind in der Schule hinterher gut klarkommen wird. Es geht nicht darum, viele Regeln zu haben,
sondern darum, die richtigen Regeln zu haben. Grundsätzlich gilt auch hier immer noch Devise,
nur so viele Regeln aufzustellen wie unbedingt erforderlich ist und dem Kind weiterhin so
viele Freiräume einzugestehen wie möglich ist. Nicht die Anzahl der Regeln, sondern deren
Qualität ist das Wichtigste.
Erfolge feiern
Genau wie Anerkennung und Lob auszusprechen, tun wir uns auch schwer, Erfolge zu feiern.
Meistens ist es so, dass wir uns direkt ein neues Ziel setzen, sobald wir eines erreicht haben. Kaum jemand nimmt sich wirklich die Zeit, anzuerkennen,
welches Ziel erreicht wurde und sich darüber zu freuen, dass er es erreicht hat. Dieses und
der permanente Druck, den man sich damit aufbaut, übernehmen in der Regel auch Kinder recht schnell, was dazu führt, dass man die nächste Generation unglücklicher Menschen
heranzüchtet, weil man ihnen nie gezeigt hat, wie man sich über das, was
man erreicht hat, freuen kann. Allgemein muss man leider feststellen, dass sich in Mitteleuropa die Menschen in der Regel viel zu selten freuen. Die meisten haben oft schlechte Laune und vielen fühlen sich nicht besonders gut und haben ihrer Meinung nach keinen
Grund, sich über etwas zu freuen. Dieses Verhalten kann man auch bei kleinen Kindern
schon gut beobachten.
Probleme erkennen und beheben
Obwohl dieser Punkt ganz am Ende steht, ist er doch eigentlich schon deutlich früher wichtig.
Es geht darum, Probleme zu sehen und diese zu beheben. Auf dem Weg zum starken
Schulkind, das dort auch gut klarkommen wird, gibt es immer wieder Probleme, die das Kind
oder womöglich auch die Eltern zu bewältigen haben. Nicht immer fallen uns diese Dinge
gleich auf und manchmal ignorieren wir sie auch einfach. Wichtig ist es aber, dass Probleme
erkannt und behoben werden. Es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als
würde man sie nicht sehen. Probleme, die da sind, müssen erkannt und gelöst
werden. Wichtig ist, dass man Probleme nicht einfach ignoriert, sondern sie betrachtet und
herausfindet, was das Problem auslöst und dann alles daran setzt, damit dieses Problem
behoben wird. Je eher das Problem gelöst ist, desto eher läuft der Plan auch gemütlich weiter,
ohne dass irgendwelche neuen Probleme daraus entstehen. Probleme, die ignoriert werden,
sorgen oft dafür, dass sie sich vermehren. Probleme, die man verschleppt, sorgen im Normalfall
dafür, dass man hinterher einen ganzen Berg neuer Probleme hat, die nur daraus resultieren,
dass man das ursprüngliche Problem nicht gelöst hat. Dementsprechend tust du dir und deinem
Kind definitiv einen Gefallen, wenn du immer ein Auge auf eventuell vorhandene Probleme legst,
diese analysiert und dann so schnell wie möglich behebst.
Oft kann man
hierbei beobachten, dass eine reine Symptombekämpfung versucht wird und sich dann wundert, dass das Problem plötzlich an anderer Stelle wieder durchkommt. Bei Problemen
muss man wirklich ins Detail gehen und herausfinden, wo die Ursache liegt, denn nur, wenn
man das Problem samt seiner Wurzel zu fassen bekommt, bleibt es auch verschwunden.
Fazit
Wenn man sich diese elf Schritte zu Herzen nimmt und versucht, sie in der Erziehung seines Kleinkindes
umzusetzen, dann steht der erfolgreichen Schulzeit nichts im Wege. Letztendlich läuft alles,
was wir tun darauf hinaus, dass wir uns wünschen, dass unsere Kinder eine erfolgreiche
Schulzeit und später ein erfolgreiches Leben haben werden und letztendlich wird der
Grundbaustein für all das schon im Babyalter von den Eltern gelegt. Natürlich lässt sich auch im
Nachhinein jede verkorkste Erziehung noch einmal gerade rücken, doch der leichteste Weg ein
Kind großzuziehen und zu erreichen, dass man hinterher einen vernünftigen, liebenswerten
Menschen hat, ist möglichst früh in der Erziehung diese Schritte zu beherzigen und
umzusetzen. In der Regel erleichtert das einem das Leben ganz enorm.
[KaKra]