Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 02.08.2021 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Die wichtigste Rolle, um auf das Wohlergehen des Kindes zu achten, übernimmt der Frauenarzt. Er begleitet die Frau während der gesamten Schwangerschaft und führt regelmäßige Untersuchungen durch.
Besonders wichtig ist dabei das Blutbild. Es wird am Beginn der Schwangerschaft und in der Folge noch einmal zwischen der 29. und 32.Schwangerschaftswoche gemacht. Damit erkennt der Arzt klar, ob es Mama und Kind gut geht und Gesundheitsrisiken bestehen.Die Ergebnisse des Blutbildes werden in den Mutterpass eingetragen. Man stellt fest, welche Blutgruppe und welchen Rhesusfaktor die Mutter hat. Man macht weiters einen so genannten Antikörper-Suchtest um festzustellen, ob eine Rhesusunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind besteht.
Beim Antikörper-Suchtest wird untersucht, ob sich im mütterlichen Blut Antikörper gebildet haben, die für das Baby gefährlich sein könnten. Man schaut zudem, ob für Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Röteln genügend Antikörper im Blut vorhanden sind. Eine Rhesusunverträglichkeit kann immer dann vorliegen, wenn die Mutter einen negativen Rhesusfaktor hat. In diesem Fall hilft eine Anti-D Prophylaxe.
Der Röteln-HAH-Test wird vom mütterlichen Blut am Anfang der Schwangerschaft routinemäßig durchgeführt. Es ist wichtig, dass das Blut Antikörper gegen Röteln aufweist, denn diese Krankheit kann beim Ungeborenen zu Fehlbildungen führen. Falls der Röteln-Titer genügend hoch ist, kann man annehmen, dass sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft nicht mit Röteln infizieren kann. Ist der Titer niedrig (unter 1:16), wird es im weiteren Schwangerschaftsverlauf erneut kontrolliert, um eine neue, akute Infektion ausschliessen zu können.
Auch die Lues-Suchreation (LSR) gehört zum Standardprogramm. Hier wird festgestellt, ob Erreger der Geschlechtskrankheit Syphilis vorhanden sind. Diese auf das Kind übertragbare Krankheit bleibt nämlich sonst häufig unentdeckt. Wird sie rechtzeitig erkannt, kann man eine Übertragung auf das Kind schon im Mutterleib verhindern. Das Ergebnis der Untersuchung wird aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht in den Mutterpass eingetragen.
Eine Untersuchung des Blutes auf HIV-Infektion wird zwar nicht automatisch und ohne Erlaubnis der Mutter durchgeführt, doch es ist ratsam, dieser Untersuchung zuzustimmen. So kann die Übertragung auf das Baby (zum Beispiel bei der Geburt) vermieden werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird im Mutterpass nicht eingetragen (nur die Durchführung bestätigt).
Auf Wunsch kann man das Blut auf bestimmte weitere Krankheiten untersuchen lassen, die für das Baby während der Schwangerschaft gefährlich werden können. Dazu gehören einige Kinderkrankheiten (wie zum Beispiel Ringelröteln oder Windpocken) und einige für Erwachsene ungefährliche Krankheiten, wie die etwa Toxoplasmose, die aber für das Ungeborene sehr gefährlich werden können. Weisen die Testergebnisse darauf hin, dass die Mutter gegen diesen Krankheitserregern keine Immunität besitzt, so wird empfohlen, diesen Test in jedem Schwangerschaftsdrittel erneut durchzuführen. So können akute (und deshalb behandlungsbedürftige) Infektionen ausgeschlossen werden.
In den letzten Schwangerschaftswochen wird der HBs-Antigen Test durchgeführt. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist für die Geburt wichtig: sollte das Blut Erreger von Hepatitis B (eine infektiöse Leberentzündung) aufweisen, so wird das Baby unmittelbar nach der Geburt gegen diese Krankheit geimpft, um eine mögliche Übertragung auf das Kind vorzubeugen.
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