Dein Kind interessiert sich nun für alles, was es noch nicht kennt und viele dieser Dinge
ziehen dein Baby zwar magisch an, doch sie sind nicht so ganz ungefährlich. Hier empfiehlt es
sich, dass ihr diese Dinge mit ihm gemeinsam näher erforscht. Dabei ist es dann möglich, viele
Dinge zu untersuchen, die das Baby allein niemals aus der Nähe zu sehen bekommen würde.
Diese Beschäftigung mit Sachen, die dein Baby noch nicht allein begutachten darf, stärkt eure
Bindung und kann euch beiden sehr viel Spaß machen. Du kannst deinem Kind dabei vieles
zeigen und erklären, ihm assistieren und vor allem kannst du es vor Schaden beschützen.
Solche Tätigkeiten braucht ein Kind, damit es lernt, dass es sich immer auf dich verlassen kann.
Auf diese Art und Weise kann jeder Spaziergang für dein Kind zu einer Abenteuerreise werden,
die ihm viele neue Erkenntnisse beschwert.
Schon so einfache Dinge wie eine Klingel oder ein Lichtschalter können dein Baby in wahre
Verzückung versetzen. Normalerweise haben alle Kinder sehr viel Spaß daran, wenn sie selbst
einmal auf den Klingelknopf drücken dürfen. Die Faszination des Klingelknopfes geht hierbei
sicher davon aus, dass man sofort etwas hört, sobald man auf den Knopf drückt. Allgemein
haben Kinder sehr viel Spaß an allen Dingen, die man mit Knöpfen steuern kann. Lass dein
Kind zum Beispiel den richtigen Knopf in einem Fahrstuhl drücken. Hierbei kann man zwar nicht
unbedingt etwas hören, aber dafür kann man sehen, wie sich die Türen schließen und fühlen,
wie sich die Aufzugskabine in Bewegung setzt.
Ganz klassisch ist natürlich auch die
Faszination, die von einem Lichtschalter ausgeht. Kaum ein Kind kann widerstehen, wenn es
ein Licht einschalten darf, vor allem dann, wenn es bereits sehr dunkel ist und somit der Effekt
richtig erhellend ist. Wenn ihr auf Entdeckungstour draußen unterwegs seid, kannst du dein
Kind auf noch mehr Knöpfe drücken lassen. Diese Gelegenheiten bieten sich vor allem im Bus
oder an einer Ampel.
Solche Situationen solltest du immer nutzen, um deinem Kind zu erklären, was es gerade tut
und was es bewirkt. So lernt es direkt noch etwas mehr und begreift schneller die
Zusammenhänge zwischen seinen Aktionen und den darauf folgenden Reaktionen.
Da es sich direkt anbietet, viel mit deinem Kind draußen zu sein, kannst du dies auch tun und
dabei ein wenig Radfahren. Kinder lieben es, draußen zu sein und auch das Radfahren kommt
bei vielen kleinen Kindern sehr gut an. Versuch es einfach mal. Halte immer wieder
zwischendurch an und gib deinem Kind die Gelegenheit, sich einfach die Dinge anzusehen.
Auch hier lohnt es sich, wenn du deinem Kind ein paar Dinge, die es sieht, erklärst. Die frische
Luft und Bewegung tut dem Baby und sicher auch der Mama oder dem Papa gut, tendieren wir
doch teilweise dazu, mit einem Baby die meiste Zeit im Haus zu verbringen.
Spieglein, Spieglein
Großes Kreischen, den Rücken rund machen und mit den Armen und Beinen strampeln.
Diesen Kampf führt man in diesem Alter mehrmals täglich am Wickeltisch. Die meisten Kinder in
diesem Alter hassen es, wenn man sie an-, um- oder auszieht. Dafür haben sie derzeit einfach
keine Geduld und finden das Ganze total doof und überflüssig. Um den Stress sowohl für dich, als auch
für dein Baby gering zu halten, solltest du einfach für Ablenkung sorgen. Ist das Baby
interessiert an etwas, hört die Schlacht am Wickeltisch unverzüglich auf. Die einfachste Lösung
hierbei ist der Spiegel. Versuche einmal dein Kind vor einem Spiegel umzuziehen und du wirst
sehen, dass es vor lauter Staunen ganz vergisst, dass es gerade umgezogen wird.
Die meisten Kinder lieben es, wenn sie sich selbst im Spiegel beobachten können und auch sehen
dürfen, was mit ihnen passiert. In den meisten Fällen garantiert der Spiegel eine stressfreie Zeit,
in der dein Baby glücklich, zufrieden und vor allem beschäftigt ist und dir so keine Probleme
mehr macht. Allgemein kannst du mit Ablenkung und passenden Anreizen manchen Stress
von euch abwenden. Kreativität und etwas Einfallsreichtum sind gefragt, dann steht einem
harmonischem, ruhigen und vor allem stressfreiem Tag nichts mehr im Wege.
Bilderbücher mit Mama
Sich gemeinsam ein Bilderbuch anzusehen macht fast jedem Kind Spaß. Was kann es auch
Schöneres geben, als bei Mama oder Papa auf dem Schoß zu sitzen und interessante Dinge zu
betrachten und diese benannt zu bekommen? Nebenbei kann man direkt mit Mama oder Papa
kuscheln und wenn das eine Buch langweilig ist, dann holt man eben ein anderes.
Du solltest, wann immer dein Baby Lust dazu hat, mit ihm zusammen ein Bilderbuch
ansehen. Das fördert die Bindung zwischen dir und deinem Kind und erleichtert deinem Kind
den Spracherwerb deutlich. Lass dein Kind das Buch aussuchen, das es am meisten
interessiert und setze es dann auf deinen Schoß oder einfach neben dich. Du solltest auf jeden
Fall darauf achten, dass dein Kind die Hände frei hat, damit es umblättern kann. Das ist wichtig,
da es so die Chance hat, selbst zu entscheiden, wann ihm langweilig wird und wann es einfach
etwas anderes durchsprechen möchte. Vielleicht stellst du auch bald fest, dass es Seiten gibt,
die dein Kind wieder und wieder hervorholt und offensichtlich sehr spannend findet.
Benenne die Dinge immer korrekt und mit möglichst nur einem Begriff. Dein Kind reagiert verwirrt, wenn
du einmal "Möhre" dann wieder "Mohrrübe" und schließlich vielleicht sogar "Karotte" sagst.
Suche dir einen Begriff aus und achte darauf, dass du bei diesem Begriff bleibst. Es ist nicht
schlimm, wenn das andere Elternteil sich einen anderen Begriff aussucht, aber auch das sollte
möglichst beibehalten werden. Auch immer wieder sehr interessant für dein Baby ist es, wenn
du die Dinge nicht nur benennst, sondern vielleicht auch ein passendes Geräusch dazu machst.
Stell dir vor, ihr seht einen Hund in einem Buch und dein Kind deutet darauf und du sagst nun
"Hund" oder eben "WauWau". Im Anschluss könntest du dein Kind fragen "Wie macht der Hund
oder WauWau?" Und dann eben dir selbst mit "Wuff" antworten. Die meisten Kinder finden so
etwas super interessant und du kannst dir ziemlich sicher sein, dass dein Kind erst das
Geräusch und schließlich das Wort lernt. Das macht aber nichts, denn alles gehört ja irgendwie
zusammen und das zu begreifen, ist ein wichtiger Schritt in der kindlichen Entwicklung.
Wie bei allem anderen solltest du aber auf die Signale deines Babys achten. Wenn es keine
Lust mehr hat, dann solltest du frühzeitig einstellen und vielleicht lieber eine kleine
Schmuserunde einlegen. Für Kinder, die nicht so gern schmusen, könnte man auch eine
Kitzelpause daraus machen. Wichtig ist, dass das Kind etwas abgelenkt wird. Meistens
kommen die Kinder nach solch einer Pause mit frischem Elan wieder zum Buch zurück. Also
genau das, was du womöglich sogar erreichen willst.
Helfen und helfen lassen
Gerade kleine Kinder wollen nicht nur überall dabei sein, nein, sie wollen auch am liebsten
überall mitmachen und helfen. Wenn du dein Baby beschäftigen willst und gleichzeitig sein
Sprachverständnis trainierst, so kannst du ihm jetzt kleine Aufgaben zuteilen. Aufgaben wie:
"Bring das mal der Mama", werden von Kindern in diesem Alter durchaus verstanden und auch
ausgeführt. Sobald dein Kind den Dreh raus hat, kannst du die Anforderungen steigern und das
Baby fragen, ob es dir nicht dieses oder jenes holen kann. Meist versteht das Kind sehr schnell,
was du von ihm willst und wird mit wahrer Begeisterung für dich hin- und herlaufen, Dinge
bringen, suchen, wegbringen und dabei viel Spaß und Freude haben.
Vor- und nachmachen - mit und ohne Spiegel
Jeder hat schon einmal davon gehört, dass Kinder vor allem durch das Nachahmen von
Dingen lernen. So ist es auch kaum verwunderlich, dass das Nachahmen von Menschen oder
Geräuschen den meisten Kindern viel Spaß macht. Stundenlang können sie einen Menschen
beobachten und sind dann vergnügt bei dem Versuch, diesen auch zu imitieren. Diese
Faszination kannst du leicht in ein unterhaltsames Spiel verwandeln, indem du dein Baby
aufforderst etwas nachzumachen, das du ihm vormachst. Das Wichtigste bei dieser Art von
Spielen ist, dass es nicht langweilig wird. Um das zu verhindern, kannst du einfach immer
wieder kleine Variationen einbauen. Mache Gebärden schnell und dann wieder langsamer.
Unterstütze, was du tust mit Worten oder schweige einfach einmal. Nimm eine Hand oder
beide, je nachdem wie es bisher üblich war. Auch kannst du lustige Geräusche dazu machen.
Der Spiegel dient dir auch hier als tolles Hilfsmittel, um die Aufmerksamkeit deines Kindes nicht
zu verlieren. Die meisten Kinder sind hin und weg, wenn sie sich selbst beim Nachmachen und
Imitieren beobachten können.
Auch das Sprechen kannst du so vor dem Spiegel trainieren. Gerade Kinder, die ein gewisses
Interesse an Lippenstellungen haben, freuen sich sicher, wenn du sie vor einen Spiegel setzt
und dann fleißig mit Vokalen, Konsonanten und einfachen Silben spielst. Du wirst vermutlich
erstaunt feststellen können, wieviel Ausdauer es bei einem solchen Spiel an den Tag legen kann.
Lass es entscheiden, wann es davon genug hat. Langweilen solltest du dein Kind nie.
Sing- und Bewegungsspiele - zeitlos schön
Vermutlich kennst du sie noch aus deiner eigenen Kindheit: Die Sing- und Bewegungsspiele.
Wer erinnert sich nicht gern an so Dinge wie "Backe, backe Kuchen", "Hopp, hopp, hopp,
Pferdchen lauf Galopp" oder "Hoppe, Hoppe Reiter"? Bewegungsspiele begleiten uns bis in das
späte Grundschulalter hinein und werden nur immer komplexer von den Bewegungsabläufen.
Ein Beispiel für ein solches Spiel: Hierzu nimmst du dein Kind am besten auf den Schoß,
sodass es dich ansehen kann und singst:
Backe, backe Kuchen,
Mehl in den Kuchen,
Butter in ein Wännchen,
Backe dem Kind ein Männchen.
Sooo groß!
Hierzu greifst du seine Händchen und klatscht sie bei jeder Silbe zusammen. Zum Schluss
werden beide Arme hochgehalten. Meistens haben die Kinder nach einer Weile verstanden,
was sie tun müssen und du kannst einfach selbst mitmachen. Natürlich macht es gleich noch
mehr Spaß, wenn auch das andere Elternteil oder eventuelle Geschwister mit von der Partie
sind. Was du allerdings wissen musst ist, dass dein Kind noch nicht in der Lage ist, so viele
unterschiedliche Bewegungen zu speichern. Sei also nicht enttäuscht, wenn du immer wieder
helfen musst. In diesem Alter kannst du dich schon freuen, wenn es allein klatscht oder die
Hände in die Höhe hält. Probiert auch einfach einmal ein paar Varianten aus. Du wirst sehen,
dein Kind wird sehr viel Spaß an solchen Aktivitäten haben.
Rollentausch beim Fangen und Verstecken
Es wird nun auch Zeit, dass dein Kind das erste Mal ein echtes Fangenspiel mit dir spielen
kann. Dieses kann laufend genau so gut wie krabbelnd gespielt werden. Wichtig hierbei ist vor
allem, dass du deinem Baby vermittelst, dass man die Rollen tauschen kann. Die meisten
Babys kennen das Fangenspielen bisher so, dass du hinter dem Baby hergekrabbelt bist und es
gefangen hast. Um dies nun zu verändern, muss dein Kind verstehen, was du von ihm
verlangst. Krabbel oder gehe langsam von deinem Kind weg und sieh es dabei immer mal
wieder an. Normalerweise verstehen die Kinder sehr schnell, dass sie es nun sind, die dich
fangen sollen. Sobald es sich dir nähert und nach dir greift, flüchte ruhig ein wenig. Die meisten
Kinder finden das so toll, dass sie zu lachen anfangen und weiter hinter dir hersetzen. Dein Kind
braucht aber natürlich auch einen Erfolg, also lass zu, dass es dich irgendwann auch fängt. Hat
es das geschafft, solltest du es ausführlich loben und knuddeln.
Auch beim Verstecken spielen ist es nun an der Zeit, dass nicht mehr nur du dein Baby
suchst, sondern dein Kind auch einmal auf die Suche nach dir gehen soll. Vergewissere dich
hierfür, dass du seine Aufmerksamkeit hast und gehe dann irgendwohin, wo du dich verstecken
kannst. Nun verstecke dich ganz demonstrativ vor deinem Kind und fordere es auf, dich zu
suchen. Meist findet das Kind schnell heraus, was es tun soll und wird dich in deinem Versteck
wiederfinden. Wenn du möchtest, dass sich dein Kind vor dir versteckt, tue einmal so, als hast
du es nicht gesehen und suchst es. Auch hier kannst du dir sicher sein, dass dein Kind schnell
verstehen wird. Meist verschwindet es ganz schnell irgendwohin und versucht, sich selbst zu
verstecken. Hierzu wird es in der Regel meist den Platz aussuchen, den du selber gerade noch
als Versteck benutzt hast. Reagiere ruhig mit Begeisterung darauf, wenn du dein Kind oder dein
Kind dich gefunden hat. Auch hier kannst du immer wieder Variationen einbauen und so das
Kind eine lange Zeit beschäftigen.
[KaKra]