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Sicher aufgehoben bei Mama
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Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis |
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aktualisiert: 04.08.2021 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Für Babys gibt es nichts beruhigenderes, als von seinen Eltern getragen zu werden. Sie fühlen sich sicher und geborgen, was sich auch in regelmäßiger Atmung und Herzschlag niederschlägt.Die Kleinen fühlen sich wohl und sind auf gleicher Höhe mit der Erwachsenenwelt, sehen ständig etwas Neues, was ihre Gehirnaktivität stimuliert.
Im Kinderwagen fühlen sie sich anfangs oft einsam, was sie unruhig werden lässt. Das Tragen hat auch Annehmlichkeiten für die Mutter: es kostet wenig und ist manchmal einfach praktischer als ein Kinderwagen. Gerade in Alltagssituationen wie in der Straßenbahn oder beim Treppensteigen hat man die Hände frei. Außerdem kann man durch das Tragen gerade als Mutter die Nähe zum Baby intensiver genießen.
Unterschiedliche Tragemöglichkeiten
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten ein Baby zu tragen. Die Babytragen werden an den Körper geschnallt, man erspart sich das Binden und Knoten. Wenn die Kleinen etwas größer sind, ist eine Rückentrage zu empfehlen, was besonders für Wanderungen gut geeignet ist. Rückentragen sind so bequem zu tragen wie ein moderner Wanderrucksack und haben meistens Platz, um weiteres Gepäck zu verstauen.
Das Tragetuch wird immer beliebter
Eine neu entdeckte und immer beliebtere Methode das Baby zu tragen ist das Tragetuch. In unseren Breiten war das Tragetuch, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, lange Zeit vergessen und wird erst seit etwa 25 Jahren wieder verstärkt benutzt.
Man kann einfach ein großes Tuch verwenden oder aber ein speziell dafür gemachtes Tragetuch kaufen. Im Fachhandel bekommt man in der Regel auch die Bindeanleitungen für das Tragetuch. Tragetücher können auf unterschiedlichste Weise gebunden werden - vorne, seitlich, hinten - je nach Alter und Bedarf. Natürlich ist die Benutzung eines Tragetuchs auch eine Frage des Typs.
Es gibt zahlreiche Tragetücher zu sehr unterschiedlichen Preisen und unterschiedlicher Qualität auf dem Markt. Wenn man sich entschieden hat das Baby grundsätzlich zu tragen, ist es empfohlen sich für ein Tragetuch mit qualitativ hochwertiger Webtechnik und Material, sowie durchwegs positiven Bewertungen (z.B. von Hebammen und Ärzten) zu entscheiden, auch wenn das Tuch dadurch nicht zu den allergünstigsten gehört.
Hier weiterlesen:Das Tuch sollte nicht zu kurz sein
Es lohnt sich darauf zu achten, dass das Tuch nicht zu kurz ist: die optimale Länge hängt von der Körpergröße und den gewünschten Wickelarten ab. Häufig ist die erste Frage, ob das mit dem Binden nicht sehr kompliziert ist. Zum einen sollte bei einem guten Tragetuch eine Bindeanleitung beiliegen, zum anderen kann man sich das Binden auch von einer erfahrenen Person (z.B. Hebamme) zeigen lassen. Oft sieht alles nur auf den ersten Blick schwierig aus und ist nach ein paar Versuchen meist kein Problem mehr.
Unterschiedliche Tragepositionen
Je nach Alter des Babys gibt es unterschiedliche Tragepositionen (vor dem Bauch, auf der Hüfte, auf dem Rücken) und auch verschiedene Bindevarianten. Ein Tragetuch kann man schon bei Neugeborenen verwenden, das Tuch sollte dabei den Rumpf des Säuglings fest umschließen und auch den Kopf stützen. Die meisten Babys fühlen sich durch den intensiven Körperkontakt geborgen und lassen sich im Tuch nicht nur praktisch transportieren (z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Einkaufen, beim Treppensteigen), sondern auch beruhigen. Zudem hat man auch zu Hause gleichzeitig das Baby ganz nah bei sich und beide Hände frei.
Schadet es dem Rücken des Babys?
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bei richtiger Anwendung der Rücken des Babys keinerlei Schaden nimmt und sich bestimmte Tragetechniken ("Spreiz-Anhockstellung" der Beinchen) sogar positiv auf die Stellung der Hüftgelenke (Vorbeugung einer Hüftdysplasie) auswirken. Allerdings sollte man das Tragetuch auch nicht jeden Tag über mehrere Stunden verwenden (sofern das der eigene Rücken mitmacht), einfach weil dem Baby häufig wechselnde Positionen gut tun. Ein kleiner persönlicher Tipp zum Schluss, wenn man mit Baby und Tuch nach draußen will: erst die Schuhe anziehen, dann das Kind ins Tuch packen.Quellen:
Aus dem Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
der Universität zu Köln | Klinik und Poliklinik für Allgemeine Kinderheilkunde | Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. D. Michalk - Der Einfluss des Tragens von Säuglingen und Kleinkindern in Tragehilfen
auf die Entwicklung von Haltungsschäden im Schulkindalter: https://d-nb.info/1000935817/34/