Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 24.10.2010 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Schläft mein Kind zu wenig? Was passiert während des Schlafens? Prof. Dr. Jürgen Zulley (Präsident der Deutschen Akademie für Gesundheit und Schlaf) kennt den Schlaf der Babys genau und erklärt uns aus wissenschaftlicher Sicht, warum Schlaf für Babys besonders wichtig ist.
Schlaf und Entwicklung
Im ersten Lebensjahr eines Kindes ist schlafen sehr wichtig für die Entwicklung des Gehirns. Mit einem Jahr hat das „Babygehirn“ bereits 75 Prozent der Größe erreicht, das es im Erwachsenenalter haben wird. Die Reifung des Gehirns findet in dieser wichtigen Zeit in der sogenannten Traumschlaf Phase statt.
Der Babyschlaf kann durch Messungen der Gehirnströme in drei Schlaftypen unterteilt werden. Der aktive Schlaf entspricht dem REM-Schlaf oder auch dem Traumschlaf des Erwachsenen, der ruhige Schlaf entspricht dem Tiefschlaf und die dritte Form ist ein Übergangsstadium zwischen den beiden Formen.
Der Babyschlaf ist ein ständiger Wechsel zwischen ruhigem und aktivem Schlaf, der Wechsel geht von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde. Der Anteil des aktiven Schlafs liegt bei Neugeborenen bei 50 Prozent. Während des aktiven Schlafs zucken und lächeln Babys, schneiden Grimassen, bewegen die Augen und geben Geräusche von sich. In dieser Phase wird das am Tag erlebte eingeordnet und gespeichert. In der Phase des ruhigen Schlafs sind die Babys oft entspannter und schwieriger aufzuwecken.
Kognitive Entwicklung
Neugeborene schlafen 16 bis 20 Stunden. In den ersten drei Monaten schlafen Säuglinge doppelt so viel wie Erwachsene, dann passt sich der Schlaf-Wach-Wechsel mehr dem 24- Stunden Tag an und es wird mehr nachts geschlafen. Mit zunehmenden Alter schlafen auch Babys weniger. 3-6 Monate beträgt die Schlafdauer 13-16 Stunden pro Tag, 12-24 Monate reduziert sich die Schlafdauer auf 12-14 Stunden.
Auch für das Lernvermögen des Kindes ist schlafen sehr wichtig, da es die kognitive Entwicklung unterstützt und fördert. Lernt das Baby etwas Neues, wird es sich daran besser erinnern, wenn auf diesem Lernvorgang Schlaf folgt. „Schlaf trägt auch zum Verhaltenslernen, sowie der Fähigkeit des Kindes bei, mit Gefühlen, Wahrnehmungen und Gedankengängen umzugehen.“
Ein ausgeruhtes Baby ist gleichzeitig ein glückliches Baby? Ja, denn wenn das Baby tief schläft, verarbeitet es im Kopf alle Vorkommnisse des Tages und lernt von diesen Interaktionen, dass es später besser mit den Menschen um sich herum kommunizieren kann. Deswegen haben auch Kinder die ruhig schlafen, oft ein ruhigeres Temperament.
Wann hat dein Kind zum ersten Mal mindestens 6-9 Stunden durchgeschlafen?