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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 25.07.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Viele Babys werden bereits mit recht langen Fingernägeln geboren und kratzen sich nicht selten schon in den ersten Tagen blutige kleine Striemen. Natürlich möchte man sein Baby vor diesen Verletzungen schützen, doch wie macht man es richtig?Schneiden oder Abknabbern?
Ein alter Aberglaube besagt, dass das Schneiden der Fingernägel im ersten Lebensjahr Unglück bringe. Daher sei angeraten, die Nägel seines Babys abzuknabbern oder solange zu warten, bis sie lang genug sind und einreißen, um sie dann abreißen zu können. Diese Ansichten sind längst überholt. Zu lange Fingernägel, erhöhen die Gefahr, dass sich das Baby schmerzhafte Kratzer zufügt. Reißt man die Nägel ab, kann es zu Verletzungen im Nagelbett kommen, wenn der Nagel zu tief eingerissen wird und dass die groben Zähne der Eltern nicht unbedingt für die filigranen Nägel eines Babys geeignet sind, erschließt sich der eigenen Logik. Zwar ist der Mund des Elternteils sehr sensibel und daher minimiert sich die Gefahr, das Baby mit den Zähnen zu verletzen, jedoch erscheint ein elterlicher Schneidezahn, im Vergleich mit dem winzigen Fingernagel des Babys, nicht gerade wie ein Feinwerkzeug. Doch wie kürzt man die Nägel richtig und möglichst mit dem geringsten Verletzungsrisiko?
Babys Nägel in den ersten Wochen
Direkt nach der Geburt, sind die Übergänge von Nagel zum Nagelbett, noch sehr schwer zu erkennen. Daher kann es leichter zu Verletzungen beim Kürzen der Nägel kommen. Begünstigt wird das noch durch die weichen Nägel, die so auch schneller einreißen. Da aber die Fingernägel eines Babys erstaunlich schnell wachsen, kann man mit einer speziellen Nagelschere für Babys, vorsichtig die kantigen Ecken des Nagels leicht abrunden, ohne bereits den ganzen Nagel zu kürzen. Erst wenn der Nagel etwas fester wird und man den Übergang von Nagel in das Nagelbett besser erkennt, kann mit eben einer Nagelschere für Babys, deren Spitze abgerundet ist, den gesamten Nagel kürzen.
Generell wird als Faustformel angeraten, Babys Fingernägel in den ersten vier bis sechs Wochen nicht zu schneiden. Allerdings sollten Eltern individuell abwägen. Sind die Nägel definitiv zu lang und das Baby fügt sich Verletzungen mit ihnen zu, darf man ohne schlechtes Gewissen auch früher mit dem Einkürzen der Fingernägel beginnen.
Richtige Nagelpflege beim Baby
Unsichere Eltern, die sich in den ersten Tagen noch nicht trauen, die Kanten leicht abzurunden, brauchen kein schlechtes Gewissen haben. Anfangs kann man dem Baby auch Fäustlinge über die Hände streifen, welche ein Aufkratzen der Haut verhindern. Nicht unbedingt für die Nagelpflege eines noch sehr kleinen Babys geeignet, ist ein Nagelknipser. Zwar sind spezielle Nagelknipser für Babys extra für die feinen Fingernägel ausgelegt, jedoch kann es gerade am Anfang, wenn der Nagel noch weich und die Übergänge ins Nagelbett schlecht zu erkennen ist, leicht passieren, dass man ein wenig Haut zwischen die Schneidkanten des Nagelknipsers quetscht, was zu schmerzhaften und blutenden Verletzungen am Finger des Babys führen kann.
Ruhige Momente zum Schneiden nutzen
Am besten nutzt man für das Schneiden von Babys Fingernägeln einen Moment, indem es selbst entspannt und ruhig ist. Dies kann beispielsweise beim Stillen sein, aber es gibt auch Eltern, die die Fingernägel ihres Babys kürzen, wenn dieses schläft. Wann der geeignete Moment ist, finden Eltern meist schnell heraus und sollte das Baby während des Schneidens die Lust verlieren, dann ist es ratsamer, zunächst einmal aufzuhören und später weiter zu schneiden, wenn das Baby wieder ruhiger ist.
[SyKo]