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Babyentwicklung - 5. Lebensmonat

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Einige wagen sich bereits jetzt an die ersten Breiversuche
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 04.08.2021Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Spannend bleibt es auch im fünften Lebensmonat. Dein Kind hält für dich einiges an Überraschungen parat. Bei einem kannst du dir sicher sein: Langweilig wird dir sicher nicht.
Was du hier lesen kannst:
  • Größe/Gewicht
  • Ernährung
  • Motorische Entwicklung
  • Beziehungsverhalten
  • Schlafentwicklung
  • Entwicklungssprung
  • Wie du deinem Kind helfen kannst
  • Beschäftigungsideen
  • Gefahren und Interessen

Größe/Gewicht


Auch im fünften Lebensmonat sollte das Kind etwa 200g pro Woche zunehmen. Wie schon im vergangenen Monat sollte man immer ein Auge auf die Gewichtsentwicklung haben, um herausfinden zu können, ob die mütterliche Milch noch ausreichend ist. Sollte man einen Einbruch des Gewichtes bemerken, so ist es vermutlich ratsam, mit der Flasche zu füttern. Dies sollte man einfach mit seinem Kinderarzt oder mit den Stillberaterinnen besprechen. Eine korrekte Entwicklung des Gewichts ist immer im Zusammenhang mit dem Längenwachstum zu sehen. Aus diesen zwei Faktoren heraus lassen sich Rückschlüsse darüber ziehen, ob das Kind über- oder womöglich untergewichtig ist und somit erfährt man mehr über die Gesamtentwicklung. Sowohl das Gewicht als auch das Längenmaß kann man einfach in vorgefertigte Bögen eintragen und anhand der Perzentillinien ablesen, inwieweit das Kind sich normal entwickelt.
Grundsätzlich gilt hierbei immer: Eine vollkommen normale Entwicklung von Gewichtszunahme und Längenwachstum bedeutet in der Regel, dass sich sowohl das Längenwachstum als auch die Gewichtsveränderungen parallel zu einer Perzentillinie halten und vergleicht man die Gewichtsentwicklung mit der Längenwachstumsentwicklung, so sollte dieselbe Perzentilenlinie getroffen werden.

Die Chance, dass das Kind in diesem Monat auch noch beginnt zu zahnen, ist relativ hoch und betrifft immerhin schon 9% aller Kinder. Es lohnt auf jeden Fall, sich schon einmal Gedanken über den Kauf von eventuellen Beißringen und Zahnungsgel zu machen. In diesem Zuge sollte man sich auch darüber bewusst sein, dass etwa ab dem fünften Monat der Schutz vor Infektionen nachzulassen beginnt und es somit zu häufigeren Episoden mit Schnupfen, Husten, Hautausschlägen oder Durchfall kommen kann. Hierbei sollte man sich keine großen Sorgen darum machen, denn dies ist notwendig, damit das Kind im späteren Leben nicht mehr so anfällig gegen diese Krankheiten ist. Man sollte sich merken, dass ein Kind nur dann auf Dauer gesund bleibt, wenn es die gängigen Krankheiten durchgemacht hat.

Ernährung

Spätestens zwischen dem fünften und neunten Monat kommt das Kind an den Punkt, an dem eine ausschließliche Ernährung mit Milch nicht mehr ausreichend ist. Durch das rasch zunehmende Körpergewicht steigt der Nährstoff- und Energiebedarf des Kindes so stark an, dass Muttermilch und Säuglingsnahrung diesen nicht mehr decken können. Das bedeutet auch, dass in diesem Alter in der Regel der Stoffwechsel und die Verdauung, sowie auch die Ausscheidung über die Nieren weit genug entwickelt sind, dass das Kind nun selbst mit schwerer verdaulicheren Lebensmitteln in Breiform zurechtkommen sollte.
Mit fünf Monaten beginnt für etwa 17% der Kinder der erste Kontakt zu Brei. Damit ein Kind überhaupt in der Lage ist, seine ersten Breimahlzeiten zu sich zu nehmen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt und bestimmte verschiedene Körperfunktionen bis zu einem gewissen Grad herangereift sein:

Mundmotorik
Damit das Kind überhaupt in der Lage ist, von einem Löffel etwas zu essen, muss die Mundmotorik einen gewissen Reifegrad erreicht haben. Es muss in der Lage sein, die Nahrung in seinem Mund mit der Zunge nach hinten zu befördern und diese dann auch herunter zu schlucken. Im Normalfall ist dies vor Beginn des fünften Lebensmonat nicht der Fall und Kinder im vierten Lebensmonat und davor wehren sich in aller Regel gegen den Löffel und befördern diesen sowie auch dessen Inhalt mit der Zunge einfach wieder nach draußen.
Aufpassen muss man vor allem, dass die Speisen möglichst püriert sind, denn im ersten Lebensjahr ist das Kind noch nicht in der Lage, Speisen wirklich durchzukauen. Einige Kinder sind zwar in der Lage, weichgekochte Dinge mit der Zunge unter dem Gaumen zu zerdrücken und erst dann hinunter zu schlucken, aber bei weitem noch nicht alle. Ab dem fünften Lebensmonat sollte man darauf achten, nur möglichst flüssigen, leicht zu bewegenden Brei oder Frühkarotten an das Kind zu füttern.

Geschmack
Verstehen muss man, dass gerade Neugeborene und Säuglinge bis zum dritten Lebensmonat ausschließlich auf Süßes ausgerichtet sind. Sobald ein Tropfen einer zuckerhaltigen Lösung die Zunge des Neugeborenen berührt, wird das Kind sofort den Mund spitzen und beginnen, zu saugen. Jeder andere Geschmacksreiz, wie bitter, salzig oder sauer wird mit speien, dem Verziehen des Gesichtes und dem Wegdrehen des Kopfes zur Seite kommentiert. Erst nach dem dritten Lebensmonat ist das Kind in der Lage, sich langsam für andere Geschmacksempfindungen zu begeistern.

Verdauung
An den Darm und auch an die Verdauungsdrüsen stellt Brei deutlich höhere Anforderungen als die Milch, an die das Kind gewöhnt ist. Grundsätzlich enthält Breinahrung deutlich weniger Flüssigkeit und die eigentlichen Nährstoffe sind schwerer verdaulich als diejenigen in Muttermilch oder Flaschenmilch. Es ist also vollkommen natürlich, dass der Verdauungsapparat, damit er diesen Brei verdauen kann, eine gewisse Reife erreicht haben muss.

Ausscheidung
Da Brei in der Regel deutlich mehr Mineralstoffe enthält als Säuglings- oder Muttermilch, muss der Körper einen Teil dieser Salze über die Nieren wieder ausscheiden. Die Nieren sind allerdings erst mit etwa vier Monaten passend herangereift, um dazu in der Lage zu sein. Grundsätzlich reifen die verschiedenen Verdauungsfunktionen, die für die Breiverdauung zuständig sind, unterschiedlich rasch heran. Manche Kinder essen Brei bereits mit dem vierten Monat, die meisten allerdings erst mit 5 bis 7 Monaten und es gibt einige, die erst mit acht oder neun Monaten damit anfangen. Wenn ein Kind nach dem Stillen oder der Flaschennahrung noch hungrig zu sein scheint, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Zeit gekommen ist, um Breinahrung einzuführen. Hierbei gilt vor allem, dass die ersten Breimahlzeiten dazu dienen sollen, dem Kind den Löffel und den neuen Geschmack, sowie die neuen Empfindungen im Mund nahezubringen und nicht darum, sich von dem Brei wirklich zu ernähren. Deshalb ist es wichtig, über einige Tage hinweg nur kleinere Portionen des gleichen Breis zu verwenden, damit sich das Kind an die neue Nahrungsform allmählich gewöhnen kann.
Grundsätzlich sollte man auf ständige Abwechslung verzichten und möglichst eine Sorte über mehrere Tage hinweg füttern. Sollte das Kind den Löffel und oder den Brei wiederholt abwehren, sich unwohl fühlen oder sogar zu Blähungen oder Durchfall neigen, so sollte man auf die Breimahlzeiten verzichten und diese für 2 bis 4 Wochen einfach aufschieben.
Andere Sorten können deutlich einfacher angewöhnt werden, wenn man diese mit dem schon bereits vertrauten vermischt. Andere Flüssigkeiten sollten dem Kind nur dann zugänglich gemacht werden, wenn bereits der Brei angeboten worden ist.

Ein Kind, das in der Lage ist und vor allem entwicklungstechnisch bereit ist, endlich Brei zu essen, zeigt dies am Verhalten. Es öffnet erwartungsvoll den Mund, wenn der Löffel vom Teller abhebt. Zu Anfang haben die meisten Kinder allerdings einige Probleme, den Brei tatsächlich auch im Mund zu behalten und so kann es dazu kommen, dass sie mit der Zunge den Brei hinausschieben, um ihn dann mit den Händchen wieder hineinzubefördern.

Motorische Entwicklung

Mit nun etwa fünf Monaten musst du davon ausgehen, dass dein Kind sich recht zügig vom Rücken auf den Bauch dreht und wieder zurück. Meistens passiert dies relativ schnell und nicht selten bekommen die Eltern plötzlich mit, dass ihr Kind das kann, obwohl sie sich noch bis kurz zuvor recht sicher waren, dass ihr Kind noch nicht so weit ist. Grundsätzlich sollte auf das Kind natürlich immer acht gegeben werden und niemals sollte man es unbeaufsichtigt auf einer Oberfläche liegen lassen, doch ab diesem Monat ist noch mehr Vorsicht als vorher geboten!
Die meisten Kinder lernen übrigens als erstes, sich von der Rückenlage in die Bauchlage zu drehen. Allerdings ist dies nicht immer gesagt, denn einigen Kindern scheint es deutlich einfacher zufallen, sich von der Bauchlage zurück in die Rückenlage zu drehen. Grundsätzlich ist dies aber der erste Schritt zum Herumkullern und viele Kinder lernen recht schnell, dass, wenn sie sich häufig genug um die eigene Achse drehen, sie dabei durch den ganzen Raum kommen.

Meist dauert es nun auch nicht mehr allzu lange und die Kinder fangen mit dem Kreisrutschen an, wenn sie dies nicht schon getan haben. Kreisrutschen bedeutet, dass sich das Kind mithilfe der Arme auf der Stelle im Kreis dreht, um so an ein Spielzeug oder etwas ähnliches heranzukommen. Weiteres zur kindlichen motorischen Entwicklung kannst du auch unter im Artikel Die motorische Entwicklung des Kindes von 0-24 Monaten.

Beziehungsverhalten

Die ersten drei Monate im Leben eines Kindes verbringt es in der Regel vollkommen fokussiert auf seine Eltern und Bezugspersonen. Erst ab dem vierten Lebensmonat beginnen die Kinder langsam, sich von den Eltern ab- und der Welt zuzuwenden. Doch selbst, wenn ein Kind dies tut, bleibt es an die vertrauten Personen weiterhin gebunden. Diese starke Bindung wird durch die Trennungsangst, welche das Kind wie mit einer unsichtbaren Leine an seine Eltern bindet, aufrechterhalten. Diese Trennungsangst lässt sich über verschiedene Faktoren, die die Stärke und Intensität der Trennungsangst vorgeben, definieren:

Das Alter
Am stärksten ausgeprägt ist die Trennungsangst bei zwei bis dreijährigen Kindern und sie nimmt nach dem dritten Lebensjahr kontinuierlich ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich ältere Kinder schneller von ihren Eltern lösen und sich weiter vor wagen als jüngere Kinder. Diese Trennungsangst sorgt dafür, dass es den Kindern, gerade wenn sie sehr jung sind, schwerfällt, Beziehungen zu anderen Kindern oder Erwachsenen einzugehen. Obwohl diese Angst mit zunehmendem Alter des Kindes nachlässt, verliert sie sich doch nie vollständig. Dies kann man daran sehen, dass selbst bei Erwachsenen die Reste der Trennungsangst noch vorhanden sind und sie sich im vertrauten Umfeld unter vertrauten Personen am wohlsten fühlen.

Die Persönlichkeit
Doch nicht nur das Alter, sondern auch die Persönlichkeit des Kindes bestimmt, wie lang die unsichtbare Leine, die die Trennungsangst zwischen dem Kind und den Eltern aufspannt, ist. Ein eher vorsichtiges und ängstliches Kind wird sich demnach meistens in nächster Nähe zu seinen Eltern aufhalten, während andere eher neugierige und beherzte Kinder einen deutlich größeren Aktionsradius haben, was den Eltern auch nicht immer gefällt. Nicht selten wünschen sich solche Eltern, dass das unsichtbare Band zwischen ihnen und dem Kind deutlich kürzer wäre.

Die Vertrautheit mit dem Ort und den Anwesenden
Auch die Umgebung und vor allen deren Vertrautheit für das Kind bestimmen maßgeblich, wie sich das Kind an diesem Ort verhält. Ist die Umgebung dem Kind gut bekannt, so wird es sich einfacher und rascher von seinen Eltern lösen, als wenn es diesen Ort zum ersten Mal betritt. Auch die Anwesenden an diesem Ort spielen hierbei eine große Rolle. Sind sie dem Kind bekannt, nimmt es sie jetzt weniger störend oder beängstigend wahr, als wenn es diese zum ersten Mal sieht. Hat es vielleicht ein Geschwisterchen, mit dem es zusammen auf Erkundung gehen kann, so weitet sich der Aktionsradius, in dem das Kind agiert, deutlich aus. Bemerkt es eine fremde Person in der Nähe, so schränkt diese den Aktionsradius wieder deutlich ein.

Verhalten der Bezugspersonen
Auch das eigene Empfinden wirkt sich direkt auf die Trennungsangst des Kindes aus. Fühlt sich die Bezugsperson an diesem Ort nicht besonders wohl, ist womöglich ständig besorgt um das Kind oder anderweitig auf der Hut, so kann man beobachten, dass das Kind deutlich Mühe hat, sich von seiner Bezugsperson zu lösen und lieber in ihrer Nähe bleibt.
Vollkommen anders sieht das Ganze aus, wenn die Bezugsperson rasch Kontakt mit anderen Leuten findet, sich gut unterhält und das Kind sogar ermuntert, sich doch einmal umzusehen. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass sich das Kind deutlich leichter von seinen Eltern lösen wird.

Schlafentwicklung

Ein Schlafritual kann sich durchaus positiv auf das Zubettgehen des Kindes auswirken. Als ein Schlafritual wird so ziemlich alles bezeichnet, was es an abendlichen Aktivitäten direkt vor dem erhofften Einschlafen des Kindes noch gibt. Diese Routine ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern gleichermaßen von Bedeutung, da diese verschiedene Aspekte bedient:

Die Erwartungshaltung
Innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes entwickelt sich langsam das Erinnerungsvermögen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass das Kind Vertrautes sehr schnell wiedererkennt und schon bald anfängt, bestimmte Erwartungshaltungen an den eigenen Tagesablauf zu stellen. Hört das Kind zum Beispiel das Einlassen von Wasser, sieht, wie Mama allerlei Dinge ins Badezimmer bringt, wird es dann noch ausgezogen, so weiß es ganz genau, es geht nun in die Badewanne. Damit das Kind überhaupt in der Lage ist, solche Erwartungen an seinen Tagesablauf zu stellen, ist natürlich stete Wiederholung immer gleicher Vorgänge vonnöten. Darunter fällt natürlich auch, dass ein Einschlafritual meistens nach dem Abendessen beginnt. Es geht also wieder darum, diverse Aktivitäten zu machen, die eigentlich nur dem Zweck dienen, das Kind darauf vorzubereiten, dass es gleich ins Bett geht und schlafen soll. Hält man sich an dieses Ritual, so fällt es den meisten Kindern deutlich einfacher, sich abends ins Bett bringen zu lassen.
Schwieriger ist es für die Kinder, bei denen jeder Abend anders abläuft. Wenn es keine konstanten Rituale gerade am Abend gibt, fällt es dem Kind in der Regel sehr schwer zu verstehen, wann Schlafenszeit ist und sich auf diese dann auch einzulassen. Es wird dann den Eindruck haben, dass sein ganzes Leben, vor allem aber immer die Zeit vor dem Zubettgehen, absolut unvorhersehbar und überraschend ist und somit aufgebracht, neugierig oder eventuell sogar aufgekratzt sein. In diesem Zustand wird es dann plötzlich in sein Bettchen gelegt und soll nun zur Ruhe kommen und einschlafen. Dass das nicht funktionieren kann, sollte jedem selbst klar sein. Es ist bei dem Zu-Bett-geh-Ritual auch nicht unbedingt wichtig, dass alle Personen die gleichen Aktivitäten mit dem Kind durchführen. Wichtig ist lediglich, dass dieselbe Person mit dem Kind die gleichen Dinge tut, sie sie sonst auch immer tut. Kinder sind schon recht früh in der Lage, zwischen verschiedenen Bezugsperson und deren Verhalten und Vorgehen zu unterscheiden. Es macht dem Kind also nichts aus, wenn es bei Papa und Mama ein jeweils eigenständiges Ritual für das Zubettgehen gibt.

Die Geborgenheit
Um uns entspannen zu können und einfach zu schlafen, brauchen wir alle Geborgenheit. Wir müssen uns also sicher fühlen und - wenn möglich - am besten sogar wohl fühlen. Genauso, wenn nicht noch viel intensiver, empfinden das auch Kleinkinder. Zum Einschlafritual gehören in der Regel Zuwendung, Zärtlichkeit und die Vermittlung des Gefühls, dass das Kind sich ruhig in aller Ruhe dem Schlaf hingeben kann. Natürlich ist Geborgenheit nicht nur vor dem Zubettgehen wichtig, sondern auch tagsüber sollte sich das Kind geborgen fühlen. Bekommt es diese Geborgenheit auch tagsüber zu spüren, dann wird es sich abends deutlich einfacher ins Bett bringen lassen.

Abhängigkeiten und Selbstständigkeit
Bis zu einem gewissen Grad sind selbst Neugeborene schon in der Lage, sich selbst zu beruhigen und selbstständig einzuschlafen. So kann man häufig beobachten, dass das Neugeborene an seinen Händchen nuckelt und sich ein wenig herumräkelt, bis es in den Schlaf findet. Diese Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und zur Ruhe zu kommen entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten rasch weiter, ist aber bei verschiedenen Kindern unterschiedlich stark ausgeprägt. So kommt es vor, dass einige Kinder bereits nach wenigen Tagen oder einigen Wochen selbstständig einschlafen, während andere Kinder über einen längeren Zeitraum zumindest zeitweise auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sind. Dies hängt wiederum mit dem Entwicklungsstand und der jeweiligen Persönlichkeit des Kindes zusammen.
Auch das Verhalten der Eltern spielt eine maßgebliche Rolle bei der Erlernung der Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen. Ist es das Kindes gewohnt, dass es an der mütterlichen Brust einschläft und dass, wenn es wach wird, direkt die Mutter da ist, ihm zärtlich die Hand auf den Arm legt und es direkt wieder beruhigt, so wird das Kind deutlich unselbstständiger sein als ein Kind, das von vornherein daran gewöhnt ist, selbstständig einzuschlafen und womöglich auch nicht direkt nach dem Aufwachen jemanden bei sich zu haben, der es wieder beruhigt.
Allerdings gibt es hier keinen idealen Weg, denn Kinder sind stark unterschiedlich und auch ihre Eltern haben unterschiedliche Bedürfnisse. Grundsätzlich ist weder die eine Variante noch die andere falsch. Alle Kinder werden irgendwann selbstständig, selbst dann, wenn sie die ersten zwei Jahre lang quasi nur am Rockzipfel ihrer Mutter gehangen haben. Über viele Sachen in der Erziehung kann man nicht pauschal sagen, welches Verhalten richtig oder falsch ist und es mag durchaus Kinder geben, bei denen das eine oder andere Verhalten das einzig richtige ist. Hierbei hilft es eigentlich nur, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen und auf die Signale, die man von seinem Kind empfängt. Normalerweise muss man sich keine großen Sorgen darüber machen, selbst wenn das Kind lange sehr abhängig von der Mutter ist, denn wie schon gesagt: Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Kinder in ihrer Selbstständigkeit nachziehen.

Sogenannte Abendkinder
Man kann beobachten, dass die meisten Menschen einen zirkadianen Schlafwachrhythmus von mehr als 25 Stunden haben. Dies bedeutet in der Regel nichts anderes, als dass die meisten Menschen dazu neigen, abends länger auf zu bleiben und morgens häufiger Probleme haben, aus dem Bett zu kommen. Das gleiche Phänomen gibt es nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch - man könnte sogar sagen gerade auch - bei Kleinkindern.
Kinder kommen in der Regel mit einem 25-Stunden-Rhythmus auf die Welt. Das bedeutet auch, dass sie abends, wenn die Eltern sie ins Bett legen möchten, in der Regel noch quicklebendig sind. Hieraus ergibt sich schnell das Problem, dass es jeden Abend etwas später wird und morgens die Kinder nicht aus dem Bett kommen. Dieses Problem kann man nicht am Abend, sondern man muss es am Morgen lösen. Das einzig bewährte Mittel, um dagegen sinnvoll vorzugehen ist, das Kind einfach morgens frühzeitig aus dem Bett zu holen und nicht darauf zu warten, dass es von selbst wach wird. Wenn das Kind morgens früh aufsteht, so wird es abends früher müde sein und dadurch eher bereit sein, frühzeitig ins Bett zu gehen.

Das Durchschlafen
Es ist vollkommen natürlich, dass Säuglinge und Kleinkinder mehrmals pro Nacht aufwachen. Dies gehört zum ganz normalen Schlafverhalten eines Kindes dazu. Das Problem ist aber eigentlich nicht das Aufwachen, sondern vielmehr die Tatsache, dass die meisten Kinder noch nicht in der Lage sind, sich selbstständig wieder zu beruhigen und sich zum Einschlafen bewegen zu können. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Kinder, die abends nicht alleine einschlafen können, dies auch in der Nacht nicht alleine hinkriegen. Kinder, die nur an der mütterlichen Brust abends einschlafen, brauchen die mütterliche Brust auch, um mitten in der Nacht wieder zur Ruhe zu finden. Das sorgt natürlich dafür, dass auch die Eltern von solchen Kindern deutlich häufiger gestört werden, als jene Eltern deren Kinder selbstständig abends einschlafen können. Somit kann man also sagen, dass das eigentliche Einschlafritual nicht nur das Einschlafen, sondern auch das Durchschlafen des Kindes mitbestimmt.

Entwicklungssprung

Im fünften Lebensmonat gibt es keinen direkten Entwicklungsschub. Es kann aber durchaus sein, dass das Kind noch an den Auswirkungen des letzten Entwicklungsschubs zu knabbern hat oder sich vielleicht sogar schon auf den nächsten vorbereitet.

Wie du deinem Kind helfen kannst

Im Prinzip kannst du deinem Kind noch immer auf dieselbe Art in seiner Entwicklung helfen, die du auch schon im 4. Lebensmonat angewandt hast. Hierzu kannst du dir den Artikel Wie du deinem Kind mit 4 Monaten helfen kannst noch einmal ansehen.

Beschäftigungsideen

Die meisten Kinder mit fünf Monaten beginnen nun damit, Sachen tun zu wollen, die noch gar nicht richtig gelingen können. Es ist nicht ganz einfach, ein Kind mit fünf Monaten wirklich zufrieden zu stellen, da es sich langsam darüber bewusst wird, wo seine Grenzen liegen und wo es absolut nicht weiterkommt. Dauerbrenner in diesem Alter sind vor allem interaktive Lieder und Besuche in der freien Natur, bei denen das Kind in der Regel jede Menge Neues zu sehen und zu hören bekommt, aber auch Bälle und Bilderbücher sind immer noch von großem Interesse und werden gerne und ausgiebig genutzt.
Grundsätzlich ist der Schlüssel zum Erfolg in diesem Alter auch wieder Abwechslung. Hierbei müssen das keine großen Dinge sein, sondern häufig reicht es, wenn du dem Kind etwas in die Hand drückst, was es vorher noch nicht in der Hand hatte oder was er schon länger nicht mehr zu sehen bekommen hat oder benutzen durfte. Dies können einfache Dinge aus der Küche sein wie eine Plastikbox oder ein Löffel oder ein Korb. Für weitere Ideen und Anregungen kannst du in dem Artikel Spielideen für Babys ab 5 Monaten nachsehen und dich inspirieren lassen.

Gefahren und Interessen

Auch die Interessen und Gefahren im fünften Lebensmonat stimmen mit jenen aus dem vierten Lebensmonat noch überein. Am besten hilft dir hierbei der Artikel Dinge, die dein Kind mit 4 Monaten interessieren weiter. Vor allem aufpassen muss man, wenn das Kind schon mobil ist, da es dann schnell Dinge und Orte erreichen kann, die es nicht erreichen sollte. Meist ist das Hauptproblem die Tatsache, dass sich die Eltern etwas schwer damit tun, zu verstehen, dass ihr kleiner und bisher doch immobiler Schatz nun beginnt, die Welt auch ohne sie zu erkunden. Diese Übergangsphase kann einige Wochen dauern und es ist wichtig, direkt Grenzen zu setzen.
[KaKra]

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