Autoreninfo | Katharina Krause | |
aktualisiert: 04.08.2021 | Vierfache Mutter und Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Die Chance, dass das Kind in diesem Monat auch noch beginnt zu zahnen, ist relativ hoch und betrifft immerhin schon 9% aller Kinder. Es lohnt auf jeden Fall, sich schon einmal Gedanken über den Kauf von eventuellen Beißringen und Zahnungsgel zu machen. In diesem Zuge sollte man sich auch darüber bewusst sein, dass etwa ab dem fünften Monat der Schutz vor Infektionen nachzulassen beginnt und es somit zu häufigeren Episoden mit Schnupfen, Husten, Hautausschlägen oder Durchfall kommen kann. Hierbei sollte man sich keine großen Sorgen darum machen, denn dies ist notwendig, damit das Kind im späteren Leben nicht mehr so anfällig gegen diese Krankheiten ist. Man sollte sich merken, dass ein Kind nur dann auf Dauer gesund bleibt, wenn es die gängigen Krankheiten durchgemacht hat.
Mundmotorik
Damit das Kind überhaupt in der Lage ist, von einem Löffel etwas zu essen, muss die
Mundmotorik einen gewissen Reifegrad erreicht haben. Es muss in der Lage sein, die Nahrung
in seinem Mund mit der Zunge nach hinten zu befördern und diese dann auch herunter zu
schlucken. Im Normalfall ist dies vor Beginn des fünften Lebensmonat nicht der Fall und Kinder
im vierten Lebensmonat und davor wehren sich in aller Regel gegen den Löffel und befördern
diesen sowie auch dessen Inhalt mit der Zunge einfach wieder nach draußen.
Aufpassen muss man vor allem, dass die Speisen möglichst püriert sind, denn im ersten
Lebensjahr ist das Kind noch nicht in der Lage, Speisen wirklich durchzukauen. Einige Kinder
sind zwar in der Lage, weichgekochte Dinge mit der Zunge unter dem Gaumen zu
zerdrücken und erst dann hinunter zu schlucken, aber bei weitem noch nicht alle. Ab dem fünften Lebensmonat sollte man
darauf achten, nur möglichst flüssigen, leicht zu bewegenden Brei oder Frühkarotten an das
Kind zu füttern.
Geschmack
Verstehen muss man, dass gerade Neugeborene und Säuglinge bis zum dritten
Lebensmonat ausschließlich auf Süßes ausgerichtet sind. Sobald ein Tropfen einer
zuckerhaltigen Lösung die Zunge des Neugeborenen berührt, wird das Kind sofort den Mund
spitzen und beginnen, zu saugen. Jeder andere Geschmacksreiz, wie bitter, salzig oder sauer
wird mit speien, dem Verziehen des Gesichtes und dem Wegdrehen des Kopfes zur Seite
kommentiert. Erst nach dem dritten Lebensmonat ist das Kind in der Lage, sich langsam für
andere Geschmacksempfindungen zu begeistern.
Verdauung
An den Darm und auch an die Verdauungsdrüsen stellt Brei deutlich höhere Anforderungen als die Milch, an die das Kind gewöhnt ist. Grundsätzlich enthält Breinahrung
deutlich weniger Flüssigkeit und die eigentlichen Nährstoffe sind schwerer verdaulich als
diejenigen in Muttermilch oder Flaschenmilch. Es ist also vollkommen natürlich, dass der
Verdauungsapparat, damit er diesen Brei verdauen kann, eine gewisse Reife erreicht haben
muss.
Ausscheidung
Da Brei in der Regel deutlich mehr Mineralstoffe enthält als Säuglings- oder Muttermilch,
muss der Körper einen Teil dieser Salze über die Nieren wieder ausscheiden. Die Nieren sind
allerdings erst mit etwa vier Monaten passend herangereift, um dazu in der Lage zu sein.
Grundsätzlich reifen die verschiedenen Verdauungsfunktionen, die für die
Breiverdauung zuständig sind, unterschiedlich rasch heran. Manche Kinder essen Brei bereits
mit dem vierten Monat, die meisten allerdings erst mit 5 bis 7 Monaten und es gibt einige, die
erst mit acht oder neun Monaten damit anfangen. Wenn ein Kind nach dem Stillen oder der
Flaschennahrung noch hungrig zu sein scheint, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Zeit
gekommen ist, um Breinahrung einzuführen. Hierbei gilt vor allem, dass die ersten
Breimahlzeiten dazu dienen sollen, dem Kind den Löffel und den neuen Geschmack, sowie die
neuen Empfindungen im Mund nahezubringen und nicht darum, sich von dem Brei wirklich zu
ernähren. Deshalb ist es wichtig, über einige Tage hinweg nur kleinere Portionen des gleichen
Breis zu verwenden, damit sich das Kind an die neue Nahrungsform allmählich gewöhnen kann.
Grundsätzlich sollte man auf ständige Abwechslung verzichten und möglichst eine Sorte über
mehrere Tage hinweg füttern. Sollte das Kind den Löffel und oder den Brei wiederholt
abwehren, sich unwohl fühlen oder sogar zu Blähungen oder Durchfall neigen, so sollte
man auf die Breimahlzeiten verzichten und diese für 2 bis 4 Wochen einfach aufschieben.
Andere Sorten können deutlich einfacher angewöhnt werden, wenn man diese mit dem schon bereits vertrauten vermischt. Andere Flüssigkeiten sollten dem Kind nur dann zugänglich
gemacht werden, wenn bereits der Brei angeboten worden ist.
Ein Kind, das in der Lage ist und vor allem entwicklungstechnisch bereit ist, endlich Brei zu essen, zeigt dies am Verhalten. Es öffnet erwartungsvoll den Mund, wenn der Löffel vom Teller abhebt. Zu Anfang haben die meisten Kinder allerdings einige Probleme, den Brei tatsächlich auch im Mund zu behalten und so kann es dazu kommen, dass sie mit der Zunge den Brei hinausschieben, um ihn dann mit den Händchen wieder hineinzubefördern.
Meist dauert es nun auch nicht mehr allzu lange und die Kinder fangen mit dem Kreisrutschen an, wenn sie dies nicht schon getan haben. Kreisrutschen bedeutet, dass sich das Kind mithilfe der Arme auf der Stelle im Kreis dreht, um so an ein Spielzeug oder etwas ähnliches heranzukommen. Weiteres zur kindlichen motorischen Entwicklung kannst du auch unter im Artikel Die motorische Entwicklung des Kindes von 0-24 Monaten.
Das Alter
Am stärksten ausgeprägt ist die Trennungsangst bei zwei bis dreijährigen Kindern und sie
nimmt nach dem dritten Lebensjahr kontinuierlich ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich
ältere Kinder schneller von ihren Eltern lösen und sich weiter vor wagen als jüngere Kinder.
Diese Trennungsangst sorgt dafür, dass es den Kindern, gerade wenn sie sehr jung sind,
schwerfällt, Beziehungen zu anderen Kindern oder Erwachsenen einzugehen. Obwohl diese
Angst mit zunehmendem Alter des Kindes nachlässt, verliert sie sich doch nie vollständig. Dies
kann man daran sehen, dass selbst bei Erwachsenen die Reste der Trennungsangst noch
vorhanden sind und sie sich im vertrauten Umfeld unter vertrauten Personen am wohlsten
fühlen.
Die Persönlichkeit
Doch nicht nur das Alter, sondern auch die Persönlichkeit des Kindes bestimmt, wie lang die
unsichtbare Leine, die die Trennungsangst zwischen dem Kind und den Eltern aufspannt, ist.
Ein eher vorsichtiges und ängstliches Kind wird sich demnach meistens in nächster Nähe zu
seinen Eltern aufhalten, während andere eher neugierige und beherzte Kinder einen deutlich
größeren Aktionsradius haben, was den Eltern auch nicht immer gefällt. Nicht selten wünschen
sich solche Eltern, dass das unsichtbare Band zwischen ihnen und dem Kind deutlich kürzer
wäre.
Die Vertrautheit mit dem Ort und den Anwesenden
Auch die Umgebung und vor allen deren Vertrautheit für das Kind bestimmen maßgeblich,
wie sich das Kind an diesem Ort verhält. Ist die Umgebung dem Kind gut bekannt, so wird es
sich einfacher und rascher von seinen Eltern lösen, als wenn es diesen Ort zum ersten Mal
betritt. Auch die Anwesenden an diesem Ort spielen hierbei eine große Rolle. Sind sie dem Kind
bekannt, nimmt es sie jetzt weniger störend oder beängstigend wahr, als wenn es diese zum
ersten Mal sieht. Hat es vielleicht ein Geschwisterchen, mit dem es zusammen auf Erkundung
gehen kann, so weitet sich der Aktionsradius, in dem das Kind agiert, deutlich aus. Bemerkt es
eine fremde Person in der Nähe, so schränkt diese den Aktionsradius wieder deutlich ein.
Verhalten der Bezugspersonen
Auch das eigene Empfinden wirkt sich direkt auf die Trennungsangst des Kindes aus. Fühlt
sich die Bezugsperson an diesem Ort nicht besonders wohl, ist womöglich ständig besorgt um
das Kind oder anderweitig auf der Hut, so kann man beobachten, dass das Kind deutlich Mühe
hat, sich von seiner Bezugsperson zu lösen und lieber in ihrer Nähe bleibt.
Vollkommen anders
sieht das Ganze aus, wenn die Bezugsperson rasch Kontakt mit anderen Leuten findet, sich gut
unterhält und das Kind sogar ermuntert, sich doch einmal umzusehen. In diesem Fall kann man
davon ausgehen, dass sich das Kind deutlich leichter von seinen Eltern lösen wird.
Die Erwartungshaltung
Innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes entwickelt sich langsam das
Erinnerungsvermögen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass das Kind Vertrautes sehr schnell
wiedererkennt und schon bald anfängt, bestimmte Erwartungshaltungen an den eigenen
Tagesablauf zu stellen. Hört das Kind zum Beispiel das Einlassen von Wasser, sieht, wie Mama
allerlei Dinge ins Badezimmer bringt, wird es dann noch ausgezogen, so weiß es ganz genau,
es geht nun in die Badewanne. Damit das Kind überhaupt in der Lage ist, solche Erwartungen
an seinen Tagesablauf zu stellen, ist natürlich stete Wiederholung immer gleicher Vorgänge
vonnöten. Darunter fällt natürlich auch, dass ein Einschlafritual meistens nach dem
Abendessen beginnt. Es geht also wieder darum, diverse Aktivitäten zu machen, die eigentlich
nur dem Zweck dienen, das Kind darauf vorzubereiten, dass es gleich ins Bett geht und
schlafen soll. Hält man sich an dieses Ritual, so fällt es den meisten Kindern deutlich einfacher,
sich abends ins Bett bringen zu lassen.
Schwieriger ist es für die Kinder, bei denen jeder Abend anders abläuft. Wenn es keine konstanten Rituale gerade
am Abend gibt, fällt es dem Kind in der Regel sehr schwer zu verstehen, wann Schlafenszeit ist
und sich auf diese dann auch einzulassen. Es wird dann den Eindruck haben, dass sein ganzes
Leben, vor allem aber immer die Zeit vor dem Zubettgehen, absolut unvorhersehbar und
überraschend ist und somit aufgebracht, neugierig oder eventuell sogar aufgekratzt sein. In
diesem Zustand wird es dann plötzlich in sein Bettchen gelegt und soll nun zur Ruhe kommen
und einschlafen. Dass das nicht funktionieren kann, sollte jedem selbst klar sein.
Es ist bei dem Zu-Bett-geh-Ritual auch nicht unbedingt wichtig, dass alle Personen die
gleichen Aktivitäten mit dem Kind durchführen. Wichtig ist lediglich, dass dieselbe Person mit
dem Kind die gleichen Dinge tut, sie sie sonst auch immer tut. Kinder sind schon recht früh in
der Lage, zwischen verschiedenen Bezugsperson und deren Verhalten und Vorgehen zu
unterscheiden. Es macht dem Kind also nichts aus, wenn es bei Papa und Mama ein jeweils
eigenständiges Ritual für das Zubettgehen gibt.
Die Geborgenheit
Um uns entspannen zu können und einfach zu schlafen, brauchen wir alle Geborgenheit. Wir
müssen uns also sicher fühlen und - wenn möglich - am besten sogar wohl fühlen. Genauso,
wenn nicht noch viel intensiver, empfinden das auch Kleinkinder. Zum Einschlafritual
gehören in der Regel Zuwendung, Zärtlichkeit und die Vermittlung des Gefühls, dass das Kind
sich ruhig in aller Ruhe dem Schlaf hingeben kann. Natürlich ist Geborgenheit nicht nur vor dem
Zubettgehen wichtig, sondern auch tagsüber sollte sich das Kind geborgen fühlen. Bekommt es
diese Geborgenheit auch tagsüber zu spüren, dann wird es sich abends deutlich einfacher ins
Bett bringen lassen.
Abhängigkeiten und Selbstständigkeit
Bis zu einem gewissen Grad sind selbst Neugeborene schon in der Lage, sich selbst zu
beruhigen und selbstständig einzuschlafen. So kann man häufig beobachten, dass das
Neugeborene an seinen Händchen nuckelt und sich ein wenig herumräkelt, bis es in den Schlaf
findet. Diese Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und zur Ruhe zu kommen entwickelt sich in den
ersten Lebensmonaten rasch weiter, ist aber bei verschiedenen Kindern unterschiedlich stark
ausgeprägt. So kommt es vor, dass einige Kinder bereits nach wenigen Tagen oder einigen
Wochen selbstständig einschlafen, während andere Kinder über einen längeren Zeitraum
zumindest zeitweise auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sind. Dies hängt wiederum mit dem
Entwicklungsstand und der jeweiligen Persönlichkeit des Kindes zusammen.
Auch das Verhalten der Eltern spielt eine maßgebliche Rolle bei der Erlernung der Fähigkeit,
sich selbst zu beruhigen. Ist es das Kindes gewohnt, dass es an der mütterlichen Brust
einschläft und dass, wenn es wach wird, direkt die Mutter da ist, ihm zärtlich die Hand auf den
Arm legt und es direkt wieder beruhigt, so wird das Kind deutlich unselbstständiger sein als ein
Kind, das von vornherein daran gewöhnt ist, selbstständig einzuschlafen und womöglich auch
nicht direkt nach dem Aufwachen jemanden bei sich zu haben, der es wieder beruhigt.
Allerdings gibt es hier keinen idealen Weg, denn Kinder sind stark unterschiedlich und auch ihre
Eltern haben unterschiedliche Bedürfnisse. Grundsätzlich ist weder die eine Variante noch die
andere falsch. Alle Kinder werden irgendwann selbstständig, selbst dann, wenn sie die ersten
zwei Jahre lang quasi nur am Rockzipfel ihrer Mutter gehangen haben. Über viele Sachen in
der Erziehung kann man nicht pauschal sagen, welches Verhalten richtig oder falsch ist und es
mag durchaus Kinder geben, bei denen das eine oder andere Verhalten das einzig richtige ist.
Hierbei hilft es eigentlich nur, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen und auf die Signale, die
man von seinem Kind empfängt. Normalerweise muss man sich keine großen Sorgen darüber
machen, selbst wenn das Kind lange sehr abhängig von der Mutter ist, denn wie schon gesagt:
Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Kinder in ihrer Selbstständigkeit nachziehen.
Sogenannte Abendkinder
Man kann beobachten, dass die meisten Menschen einen zirkadianen Schlafwachrhythmus
von mehr als 25 Stunden haben. Dies bedeutet in der Regel nichts anderes, als dass die
meisten Menschen dazu neigen, abends länger auf zu bleiben und morgens häufiger Probleme
haben, aus dem Bett zu kommen. Das gleiche Phänomen gibt es nicht nur bei Erwachsenen,
sondern auch - man könnte sogar sagen gerade auch - bei Kleinkindern.
Kinder kommen in der
Regel mit einem 25-Stunden-Rhythmus auf die Welt. Das bedeutet auch, dass sie abends,
wenn die Eltern sie ins Bett legen möchten, in der Regel noch quicklebendig sind. Hieraus ergibt
sich schnell das Problem, dass es jeden Abend etwas später wird und morgens die Kinder nicht
aus dem Bett kommen. Dieses Problem kann man nicht am Abend, sondern man muss es am
Morgen lösen. Das einzig bewährte Mittel, um dagegen sinnvoll vorzugehen ist, das Kind einfach
morgens frühzeitig aus dem Bett zu holen und nicht darauf zu warten, dass es von
selbst wach wird. Wenn das Kind morgens früh aufsteht, so wird es abends früher müde sein
und dadurch eher bereit sein, frühzeitig ins Bett zu gehen.
Das Durchschlafen
Es ist vollkommen natürlich, dass Säuglinge und Kleinkinder mehrmals pro Nacht aufwachen.
Dies gehört zum ganz normalen Schlafverhalten eines Kindes dazu. Das Problem ist aber
eigentlich nicht das Aufwachen, sondern vielmehr die Tatsache, dass die meisten Kinder noch
nicht in der Lage sind, sich selbstständig wieder zu beruhigen und sich zum Einschlafen
bewegen zu können. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Kinder, die abends nicht alleine
einschlafen können, dies auch in der Nacht nicht alleine hinkriegen. Kinder, die nur an der
mütterlichen Brust abends einschlafen, brauchen die mütterliche Brust auch, um mitten in der Nacht wieder zur Ruhe zu finden. Das sorgt natürlich dafür, dass auch
die Eltern von solchen Kindern deutlich häufiger gestört werden, als jene Eltern deren Kinder
selbstständig abends einschlafen können. Somit kann man also sagen, dass das eigentliche
Einschlafritual nicht nur das Einschlafen, sondern auch das Durchschlafen des Kindes
mitbestimmt.