Autoreninfo | Mag. Valerie Dietrich | |
aktualisiert: 25.08.2021 | Online Redakteurin | |
Psychologie, Beruf und Karriere |
Trotzdem greifen viele Schwangere immer wieder zur Zigarette. Aber welche Konsequenzen hat das für den Nachwuchs? Und warum fällt es vielen Frau so unglaublich schwer, die Finger von der Zigarette zu lassen?
Die Analyse zeigte auch, dass Mütter, die drei Monate vor der Schwangerschaft geraucht hatten und im ersten Trimester aufhörten, im Vergleich zu Nichtraucherinnen immer noch ein höheres Fehlgeburts-Risiko hatten.
Folgen davon können Verhaltens- und Sprachstörungen und Hyperaktivität sein, aber auch die Intelligenz des Kindes kann beeinträchtigt werden. Auch zahlreiche Erkrankungen wie Atemwegsinfektionen, Asthma oder im schlimmsten Falle körperliche Fehlbildungen können auftreten – die Palette an möglichen Nebenwirkungen ist groß (mehr dazu: Alkohol und Zigaretten in der Schwangerschaft).
Davon abgesehen scheint es einen Mythos zu geben, der sich in den Köpfen vieler Mensch fest verankert hat: Einige schwangere Frauen - und selbst Ärzte - glauben, dass es während der Schwangerschaft nicht gut ist, das Rauchen ganz aufzugeben. Sie gehen davon aus, dass auch bei dem Kind Entzugserscheinungen hervorgerufen werden können. Allerdings gibt es keine Forschungsergebnisse, die das bestätigen. Vielmehr konsumiert das Ungeborene über das Blut der Mutter dieselben Gifte und Suchtmittel, weshalb es kurz nach der Geburt einen erst recht einen Nikotinentzug durchleidet.Da helfen in den meisten Fällen auch keine Warnhinweise auf Zigarettenschachteln oder die noch relativ neuen Reglungen des Nichtraucherschutzes, wie z.B. Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen oder am Arbeitsplatz. Auch die immensen Geldausgaben sind meistens kein Anlass, das Rauchen aufzugeben – dabei sind das alles in allem genug Gründe, sich von den Zigaretten endgültig zu verabschieden.
Wie kann es trotzdem sein, dass bei aller Aufklärung über die möglichen Gefahren so viele Schwangere immer noch rauchen? Was treibt sie dazu, dieses Verhalten nicht aufzugeben? Im Grunde liegt es auf der Hand: Rauchen ist eben eine Sucht und es ist für viele Menschen nur schwer möglich, von ihr los zu kommen - trotz schlechten Gewissens.
In manchen Fällen rauchen Frauen in der Schwangerschaft sogar noch mehr, weil sie sich durch die neuen Lebensumstände unter Druck gesetzt und gestresst fühlen. Sie haben Ängste, dass während der Schwangerschaft etwas schief gehen oder sie selbst etwas falsch machen könnten – was in diesem Fall in der Tat nach hinten los gehen kann.
Wie man es auch dreht und wendet – jede zigarettenabhängige Schwangere sollte versuchen, ihre Sucht in den Griff zu bekommen. Aber was kann sie tun, wenn es ihr wie ein unlösbares Problem erscheint? Und wie können Außenstehende ihr dabei helfen?
Vielen Raucherinnen, die nicht von ihrer Sucht los kommen, können auch professionelle Unterstützung in Form einer Therapie in Anspruch nehmen oder an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen. Es gibt daneben auch immer mehr Entwöhnungskurse für Raucher/innen, die zum Teil auch von Ärzten angeboten werden.
Quellen:
RKI: Rauchen in der Schwangerschaft – Querschnittergebnisse aus
KiGGS Welle 2 und Trends
Pediatrics Journal: Maternal Smoking Before and During Pregnancy and the Risk of Sudden Unexpected Infant Death
Wie hast du es geschafft vom Rauchen los zu kommen?