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Zu Hause mit dem Neugeborenen
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Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis |
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aktualisiert: 21.07.2021 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Der größte Vorteil einer ambulanten Geburt liegt darin, dass die angenehme, ruhige und intime Erlebnisse die eine Familie nach einer Hausgeburt empfinden kann, unter der Geburt mit der professionellen medizinischen Versorgung einer Klinik vereinbar sind.Die meisten anderen Vorteile ergeben sich also aus dieser Tatsache.
Bei einer ambulanten Geburt können Mutter und Kind – wenn es ihnen gut geht – bereits wenige Stunden nach der Geburt wieder nach Hause gehen. Auf diese Weise lässt sich das Bedürfnis nach einer Klinikgeburt mit der Geborgenheit des häuslichen Wochenbetts optimal verbinden.
Die Nachsorgehebamme
Wenn man kurz nach der Geburt zu Hause ankommt, ist es wichtig, dass eine Nachsorgehebamme die Versorgung der Mutter und des Babys übernimmt. Mit ihren täglichen Hausbesuchen ist es somit gewährleistet, dass bei Mama der Damm versorgt und beobachtet, und die Rückbildung der Gebärmutter verfolgt wird. Gemeinsam mit Papa bekommt sie aber auch Tipps und Ratschläge zur Babypflege, und alle ihre Fragen werden fachkundig beantwortet. Die Hebamme ist auch die wichtigste Ansprechpartnerin im Frühwochenbett, wo Mutter, Vater und Baby sich zu einer neuen Familie entwickeln, wo die frisch gebackene Mutter (oder das Elternpaar) ihr Geburtserlebnis verarbeitet.
Das Baby ist ruhiger und ausgeglichener
Dem Baby kommt die Zeit direkt nach der Geburt zu Hause auch zu Gute: Viele Hebammen sind sich einig, dass Neugeborene, die die ersten Tagen mit der Familie zu Hause verbringen, viel ruhiger und ausgeglichener sind als ihre "Kollegen" in den Klinikstationen. Sie können die wenige Zeit, die sie wach verbringen, auf jeden Fall bei den Eltern statt in einem Babyzimmer der Wöchnerinnenstation verbringen.
Hebammen sind sich auch einig, dass das Stillen bei Wöchnerinnen, die ambulant entbunden haben, oft unproblematischer und ohne Komplikationen verläuft. Das Baby, das gerade Trinken lernt und das Saugen selber noch üben muss, hat auch viel mehr Ruhe als im Krankenhaus und die Mutter, die ebenfalls ungestört ist, strahlt ihrem Säugling gegenüber auch mehr Entspannung aus. Mütter, die früher die Klinik verlassen, kriegen ihren Milcheinschuss oft schneller und haben weniger häufig mit wunden Brustwarzen oder Milchstau zu kämpfen.
Der Vater wird mit einbezogen
Bei einer Geburt wird natürlich nicht nur ein Baby geboren, auch nicht nur eine Mama, sondern auch ein frisch gebackener Papa. Obwohl der werdende Papa sowohl die Schwangerschaft als auch die Entbindung weitgehend mitgemacht hat, steht er in den ersten Tagen nach der Geburt oft zu sehr im Hintergrund. Er kann nicht anders: Er muss beispielsweise das Wöchnerinnenzimmer verlassen, weil die ärztliche Visite kommt, weil die Zimmerkollegin untersucht wird oder sie in Ruhe stillen möchte. Vielleicht muss er dann länger draußen warten und wenn er wieder im Zimmer ist, hat er vielleicht selbst nicht mehr viel Zeit, oder das Baby schläft bereits.
Viele Väter klagen, dass sie viel mehr Nähe zu der Mutter und dem Baby brauchen, als es für sie überhaupt möglich ist. Diese Nähe ist meistens nur dann möglich, wenn man das erste Kind bekommt und das Glück hat, ein Familienzimmer besetzen zu dürfen und bezahlen zu können. Wenn das aber nicht geht und die Mutter mit dem Baby erst nach einigen Tagen wieder nach Hause kommt, hat sie in der Regel schon viel mehr Übung im Umgang mit dem Säugling und hat bereits Anweisungen für Papa: „Schau her, ich mache das immer so...“ Das verunsichert viele Väter, die eventuell gerne mitmachen würden. Mütter wundern sich dagegen oft Monate später, warum Papa überhaupt kein Interesse zum Windelwechseln zeigt.
Die Geschwister werden mit einbezogen
In Familien, in denen es bereits ältere Geschwisterkinder gibt, ist es auch von Vorteil, wenn die Mutter nicht allzu lange von zu Hause weg ist, wenn sie das Baby bekommt. Ältere Geschwister kommen mit der neuen Situation oft leichter klar, wenn sie alles von Anfang an miterleben können und ihre Mutter zu Hause ist. Auch wenn sie sich vorübergehend in einem geringeren Ausmaß um sie sorgt - sie ist wenigstens da.
Eine gute Planung ist das A und O
Selbstverständlich brauchen Wöchnerinnen, die zu Hause bereits von Kindern erwartet werden, mehr Unterstützung im Wochenbett als Erstgebährende. Aber mit Planung und Organisation lässt sich das bewältigen, schließlich muss man ähnliche oder sogar die gleichen Probleme auch dann lösen, wenn Mama mehrere Tage in der Klinik liegt.
Viele Schwangere denken, dass sie sich im Krankenhaus gut erholen können und wenigstens auch mit Essen und Trinken versorgt werden. Aber die meisten Krankenhäuser können die Ruhe von zu Hause nicht bieten: Hat man das Glück, dass das eigene Baby ruhig schläft und der eigene Besuch endlich nach Hause gefahren ist, kann das Baby von den Zimmernachbarinnen oder Zimmerkolleginnen loslegen, die Visite kommen, oder die Besucher von anderen Wöchnerinnen plötzlich auftauchen. Das bleibt einem zu Hause erspart und wenn man die ersten Wochenbettage gut plant, ist der Vater mit der Versorgung von der Wöchnerin auch weniger überlastet.
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(mmh)