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Alternative Süßungsmittel sind besser als Zucker?

wuerfelzucker
S.Hainz/Pixelio.de
Nicht nur Zucker schmeckt süß!
Bild: S.Hainz/Pixelio.de
AutoreninfoErnährungsberaterin Lala
aktualisiert: 22.11.2010Ernährungswissenschaftlerin
Ernährung, Gesundheit, Familie
Wurde vor einigen Jahrzehnten in unseren Breitengraden in erster Linie mit Zucker gesüßt, so gehört dies längst der Vergangenheit an.

Der Trend geht dahin, dass Pflanzen der gesamte süße Saft und nicht nur die einzelnen süßen Bausteine (wie Fruchtzucker, Traubenzucker) entnommen werden. Diese Gruppe an wenig verarbeiteten süßen Produkten wird "alternative Süßungsmittel" genannt. Sie bestehen so wie herkömmlicher Zucker aus Zuckerbausteinen und sind daher ebenfalls relativ rasch verdaulich, zahnschädigend und hochkalorisch. Im Gegensatz zu Haushaltszucker enthalten sie aber zusätzlich noch Mineralstoffe, sekundäre Pflanzeninhaltstoffe und teilweise Vitamine.


Alternative Süssungsmittel im Handel

Folgende alternative Süßungsmittel sind derzeit im Handel erhältlich:
  • Agavendicksaft
  • Birnendicksaft
  • Apfeldicksaft
  • Reissirup
  • Ahornsirup
  • Dattelsirup
  • Manioksirup
  • Weizensirup
  • Topinambursirup
  • Frutilose
  • Ursüße
  • Zuckerrübensirup und Melasse (Anmerkung: Stevia ist kein alternatives Süßungsmittel, da es statt Zuckermolekülen andere chemische Verbindungen aufweist).
 

Agavendicksaft wird aufgrund des hohen Fructoseanteils weniger rasch als Kristallzucker verdaut und ist für Diabetiker teilweise geeignet. Auch in der Kinderernährung kann Agavendicksaft zum Süßen von Speisen optimal verwendet werden. Agavendicksaft ist zwar gleich süß wie Zucker, enthält aber weniger Kalorien.

Reissirup ist geeignet für Personen mit Fructoseintoleranz, da er keine Fructose enthält. Da Reissirup zu 20 Prozent längerkettige Zuckermoleküle enthält, ist er langsamer verdaulich und somit für Diabetiker teilweise geeignet. Auch in der Kinderernährung kann Reissirup eine gute Alternative zu herkömmlichem Kristallzucker sein. Reissirup ist zudem reich an Mineralstoffen, wie Eisen, Magnesium und Kalium.

Ahornsirup ist ein eiweißhältiger Zucker mit sehr hohem Mineralstoff- und Vitamingehalt. Durch den Eiweißgehalt wird der Zucker langsamer verdaut und der Blutzucker bleibt relativ stabil. Ahornsirup zählt zu den besonders nährstoffreichen Süßungsmitteln und kann eine gute Alternative zu herkömmlichem Kristallzucker sein.

Birnen- und Apfeldicksaft sind wie Kristallzucker rasch verdaulich und zahnschädigend. Aber im Gegensatz dazu sind sie reich an Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.

Weizensirup unterscheidet sich kaum vom herkömmlichen Kristallzucker, allerdings wird er auf natürlichem Wege gewonnen.

Frutilose ist ähnlich dem Apfel- und Birnendicksaft, enthält aber aufgrund der Verarbeitung keine sekundären Pflanzeninhaltstoffe.

Ursüße ist dem herkömmlichen Kristallzucker sehr ähnlich, aber sehr reich an Mineralstoffen wie Eisen, Calcium und Magnesium.

Zuckerrübensirup ist wie Haushaltszucker rasch verdaulich, kariesfördernd und kalorienreich. Enthält aber im Gegensatz dazu einen relativ hohen Anteil an Mineralstoffen und Vitaminen.

Melasse hat einen Zuckergehalt von 60 Prozent und ist sehr reich an organischen Säuren, Mineralstoffen und Vitaminen. Melasse wird meist als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Süßungsmittel verwendet.

Topinambursirup enthält in erster Linie Fructose und ist somit für Diabetiker auch geeignet. Er wird in erster Linie als diätetisches Lebensmittel verwendet, da er reich an Ballaststoffen, kalorienarm, natriumarm und langsam verdaulich ist.

Ernährungswissenschaftliche Empfehlung:

Alle alternativen Süßungsmittel sind - so wie Zucker auch - relativ rasch verdaulich, kalorienreich und zahnschädigend. Aus diesem Grund sollten alternative Süßungsmittel nur in Maßen konsumiert werden. Ein Ersatz von Haushaltszucker durch alternative Süßungsmittel ist bei einer gesunden Ernährung nicht zwingend notwendig - eine zuckerreduzierte Ernährung ist wesentlich effektiver - kann aber eine gesunde Ernährung insbesondere bei Kindern positiv erweitern. Für Kinder sollten jene Süßungsarten gewählt werden, die einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel des Körpers haben.

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1 Kommentar

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Eine Liste mit (allen?) Süßungsmitteln findet Ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Süßungsmittel

von EniViv am 15. 06. 2010

2

Vielen Dank für Ihren Beitrag, ist immer gut zu wissen. Schade nur, dass Sie Stevia nicht mit auf die Liste gesetzt haben, denn nur weil die Zusammensetzung sich unterscheidet ist es genauso eine Alternative, wenn nicht sogar noch besser als diese. Es hat wertvolle Inhaltsstoffe z. B. Flavonoide, Vitamin C und Spurenelemente. Ausführliche Studien, vor allem in Japan, den USA und Brasilien belegen, dass Stevia keinerlei gesundheitliche Nachteile hat. Gegenüber Zucker hat Stevia den Vorteil, dass es keine Kalorien enthält und die Zähne nicht angreift. Forschungsstudien aus Paraguay ergaben sogar eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels bei Einnahme von Stevia, weshalb es seit mindestens 40 Jahren in ganz Paraguay und Brasilien als Medikament für Diabetes bekannt ist. (Informationen von www.topfrüchte.de)

von sannih71 am 20. 01. 2012



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