Autoreninfo | Natalija Krenz | |
aktualisiert: 30.01.2020 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Erziehung |
Beschäftigt man sich einmal mit schlechter Luft, dann lernt man schnell, dass die Luft in unseren Wohnungen teilweise wirklich übel ist. Schadstoffe sammeln sich in den Räumen und oft wird viel zu wenig gelüftet. Das Resultat des schlechten Raumklimas ist häufig ein erhöhtes Allergierisiko.
Das Wort Allergie kommt aus dem Altgriechischen und heißt übersetzt so viel wie Fremdreaktion. Damit beschreibt es ganz gut, was eine Allergie eigentlich ist. Ein wenig vereinfacht ausgedrückt, ist also eine Allergie nichts anderes als eine Überreaktion unseres Immunsystems, die es auf einen bestimmten Stoff zeigt. Bei einer Allergie kommt es zu einer erworbenen, immunbiologisch bedingten, spezifischen Überempfindlichkeit gegen einen dem Körper fremden Stoff. Diese Fremdstoffe, die Allergien auslösen können, werden gemeinhin auch als Allergene bezeichnet. Allergene kann man überall finden. Sie verstecken sich in verschiedenen Pflanzen und vor allen in deren Pollen, in Lebensmitteln, in Cremes und Duschgels aber auch in Putzmitteln und anderen Dingen, mit denen wir täglich in Kontakt kommen. Häufig werden diese Substanzen über das Atmen in den Körper aufgenommen oder über die Haut zugeführt. Natürlich gibt es auch Allergene in Nahrungsmitteln, die zu sogenannten Nahrungsmittelallergien führen.
Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. sind mehr als 20.000 verschiedene Auslöser für Allergien bekannt. Interessant ist, dass Allergien deutlich weiter verbreitet sind, als man dies im ersten Moment erst einmal annehmen möchte. Auf etwa 30 Millionen wird die Zahl der Menschen geschätzt, die allein in Deutschland von einer Allergie betroffen sind. Bei weitem nicht jede Allergie ist als solche allerdings diagnostiziert worden. Die bekannteste Allergie dürfte der sogenannte Heuschnupfen sein, von dem in der Regel jeder schon einmal etwas gehört hat. Der Heuschnupfen ist auch die am häufigsten vorkommende Allergieart in Deutschland. Etwa 62,5 % aller Allergiker leiden unter einer Pollenallergie. Allerdings muss man hierzu sagen, dass hier zusammengefasst alle Allergiker werden, die gegen irgendeine Pflanze und deren Pollen allergisch reagieren.
Für einen Allergiker steckt der Haushalt voller potentieller Gefahren. Von Hausstaubmilben, über Schimmelpilze, über Haustiere bis hin zur Kleidung gibt es überall Allergene, die uns umgeben und mit denen unser Immunsystem klarkommen muss. Auch das Rauchen bzw. Passivrauchen kann das Allergierisiko verändern. So wird von Forschern angenommen, dass der in den Zigaretten oft als geruchsverbessernder eingesetzter Stoff mit dem Namen Peru Balsam das Risiko für eine Hautallergie erhöht. Gerade im Bezug auf das Rauchen, sind sich die Forscher allerdings nicht ganz einig, denn es gibt durchaus auch andere Forschungsstränge, die Anzeichen dafür gefunden haben, dass das Rauchen eine allergiereduzierende Wirkung haben soll. Grundsätzlich sind die Gefahren für einen Allergiker im eigenen Haushalt aber relativ vielseitig. Auch im Badezimmer und beim Putzen muss man stark aufpassen, denn auch hier umgibt man sich, mit vielen starken Allergenen.
Ob man nun einen Allergiker im Haushalt hat oder nicht, die folgenden Ratschläge, sollten von allen Menschen beherzigt werden, die einer Allergie vorbeugen wollen oder zumindest einem neuen Schub. Das beste was man gegen eine Allergie tun kann, ist Reinheit im Haushalt zu schaffen. Es gilt also mit größter Sorgfalt alles zu reinigen, hier jedoch nicht zu übertreiben, und womöglich mit sich verschiedenen Reinigern oder gar mit Desinfektionsmitteln auch noch den letzten Keim zu Leibe zu rücken. Trotzdem sollten das regelmäßige Entfernen des Staubes, das Saugen und auch das Reinigen von Matratzen und Sitzmöbeln nicht nur für Allergiker zum Standard gehören.
Eine weitere wichtige Sache in einem Haushalt ist das regelmäßige Lüften. Zum einen können in der Luft herumschwirrende Erreger aus der Wohnung entweichen, wenn man zwei bis dreimal am Tag lüftet, zum anderen senkt dies auch die Gefahr für eine eventuelle Schimmelbildung in der Wohnung. Aufpassen müssen hier aber vor allem Heuschnupfenallergiker, denn bei ihnen sieht die Sache etwas anders aus. Durch das Lüften gelangen nämlich auch die Pollen in die Wohnung, so das man unbedingt entsprechende Pollenabfanggitter vor dem Fenster anbringen sollte. Aus diesem Grund sollten Allergiker zum einen dafür sorgen, dass sie ihre Fenster entsprechend sichern, auf der anderen Seite einfach versuchen, in Zeitfenstern zu lüften, in denen eine geringe Pollenkonzentration in der Luft ist. Auch ein Lüften über eine Klimaanlage ist durchaus möglich, und kann mit entsprechenden Filtern ausgestattet werden, sodass die Pollen draußen bleiben. Darüber hinaus besteht immer noch die Möglichkeit, sogenannte Luftreiniger zu verwenden, die ebenfalls in der Lage sind viele Fremdstoffe, Erreger und nicht zuletzt auch Pollen aus der Luft herauszufiltern.
Beim Thema Haustiere scheiden sich ein wenig die Gemüter. Nicht immer lassen sich Haustiere gänzlich vermeiden und nicht immer will man das. Wenn man sich aber dafür entscheidet, ein Haustier zu haben, dann sollte stets darauf geachtet werden, dass diese immer gut gereinigt und von allen Erregern befreit werden. Je nach Haustier sind hier andere Maßnahmen gefragt, aber grundsätzlich sollte im Bezug auf Haustiere immer tunlichst darauf geachtet werden, dass die Tiere gesund sind und ihr Bereich sowie das Tier selbst immer sauber gehalten wird.
Hausstaubmilben sind ein echtes Problem und eine ziemliche Plage, gerade dann wenn man allergisch darauf reagiert. Sie nisten sich in der Regel vor allem in Betten und dort in den Matratzen ein und kommen auch in so ziemlich jedem anderen Stoff in der Wohnung vor. Teppiche, Vorhänge, die Couch nichts ist vor ihnen sicher und alles muss penibel gereinigt werden, damit die Hausstaubmilben sich nicht allzu weit ausbreiten. Vielen jungen Menschen ist gar nicht bewusst, dass es so etwas wie Hausstaubmilben überhaupt gibt und so kann man häufig beobachten, dass gerade junge Menschen erst dann herausfinden müssen, woher der vermeintliche Sand im Bett, der sich auf der Matratze schon einmal ansammelt, gerade dann, wenn diese womöglich dunkel ist, eigentlich stammt. Die Matratzenreinigung ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln, dabei ist sie unglaublich wichtig und sollte regelmäßig vorgenommen werden. Regelmäßiges Staubsaugen und das Entfernen von Staub auf Schränken und Ähnlichen sollte hier oberste Priorität haben und sollte es von Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie durchgeführt werden müssen, sollten diese darüber nachdenken eine Artenschutzmaske während der Entfernung zu tragen und auch lange Kleidung samt Handschuhen sei hier angeraten.
Wer unter einer Allergie leidet, der hat es nicht immer ganz einfach. Der Leidensdruck kann gerade in Phasen, in denen man einem akuten Schub ausgesetzt ist, enorm sein. Auch können jahreszeitliche Veränderungen eine Allergie durchaus begünstigen oder verschlimmern, was ebenfalls den Leidensdruck in dieser Jahreszeit deutlich erhöht. Vollkommen beschwerdefrei werden viele Menschen mit einer Allergie in der Regel nicht. Doch gerade dann, wenn man im Haushalt die oben genannten Dinge berücksichtigt, kann man die Schübe der Allergie auf ein Minimum reduzieren und eventuell kannst du sogar dem Ausbruch einer schlimmeren Krankheit wie Asthma oder Neurodermitis, die durchaus ihren Grund in einer bestehenden Allergie haben können, vorgebeugten.
Solange noch keine Allergie besteht, sollte man natürlich nicht übertreiben, denn entfernt man einen allergenen Stoff tatsächlich komplett aus seinem Umfeld, so muss man damit rechnen, dass wenn man mit diesem wieder in Kontakt kommt, es doch tatsächlich zu einer Entwicklung einer Allergie kommt. Besteht allerdings schon eine Allergie gegen einen besonderen Stoff, so sollte man auf jeden Fall versuchen, die entsprechenden Allergene so weit wie möglich aus seinem Leben zu verbannen. Das klingt in der Theorie oftmals einfacher, als dies in der Praxis ist, aber um halbwegs beschwerdefrei leben zu können, ist es zwingend erforderlich, dass man hier eine Vermeidungstaktik an den Tag legt.
[KaKra]