Autoreninfo | Natalija Krenz | |
aktualisiert: 24.10.2019 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Erziehung |
Auch schon bei kleinen Kindern ist heutzutage Übergewicht ein Thema. Woher es kommt, welche Gefahren damit verbunden sind und wie man es wieder loswird, das alles und noch mehr erfährst du direkt hier in diesem Artikel.
Was du hier lesen kannst:
Hinter dem etwas schwierig auszusprechen den Begriff Adipositas verbirgt sich nichts anderes als Übergewicht. Hierbei ist allerdings nicht ein leichtes Übergewicht gemeint, dass viele Mädchen schon als kosmetischen Makel empfinden, sondern eine ernst zunehmende Problematik. Aufgrund des extrem zunehmenden Bewegungsmangels steigt auch die Anzahl der Kinder die infolge dieses Bewegungsmangels immer häufiger die Grenzen vom Normalgewicht zum Übergewicht überschreiten. Laut einer Studie, die in den Jahren 2014 bis 2017 durchgeführt wurde, sind etwa 15,4 % der zwischen drei und 17-jährigen Kinder in Deutschland übergewichtig. 5,9 davon sind adipös. Vergleicht man dies mit den 1980er und 1990er Jahren so hat sich der Anteil von dicken Kindern in der Bevölkerung um fast 50 % erhöht. Hierbei kann man wieder beobachten, dass gerade Kinder aus sozial benachteiligten Familien häufig mit schwerem Übergewicht zu kämpfen haben. Ebenfalls ist zu beobachten, dass je älter die Kinder werden, desto größer wird auch der Anteil der übergewichtigen Kinder. Sind in den verschiedenen Altersgruppen der unter drei bis sechsjährigen etwa 10,8 % der Mädchen und 7,3 % der Jungen übergewichtig gewesen, so steigt dieser Anteil bei Mädchen auf 16,2 und bei jungen auf 18,5 %, wenn man in das Alterssegment zwischen 14 und 17 Jahren schaut.
Grundsätzlich ist nicht ganz einfach die Ursachen einer Fettsucht zu bestimmen. Das Körpergewicht wird sowohl durch die Umwelt, anerzogene und natürlich auch durch genetische Faktoren beeinflusst. So können Auslöser für eine Adipositas in verschiedenen Ursachen gefunden werden. Mangelnde körperliche Bewegung und eine falsche Ernährung, was nichts anderes bedeutet, als eine übermäßige Fett- und Kalorienzufuhr, sind die Hauptgründe für die meisten Adipositaserkrankungen.
Bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen kann man feststellen, dass sie im Verhältnis zu anderen Jugendlichen mit Normalgewicht deutlich weniger schlafen und sich auch deutlich weniger bewegen als Gleichaltrige. Es wäre zu einfach zu sagen, dass der Medienkonsum in diesem Alter das Problem vollständig erklären würde, denn das ist nicht ganz richtig, denn den Medienkonsum gibt es in ähnlicher oder intensiverer Form auch bei anderen Kindern, die nicht übergewichtig sind. Eine Gewichtszunahme wird durchaus durch einen erhöhten Medienkonsum, in Kombination mit fehlender körperlicher Betätigung gesteigert, allerdings ist dies nicht Hauptgrund für das Übergewicht.
Ein weiteres Problem ist die erlernte Fehlernährung beim Essen. In den allermeisten Fällen ernähren wir uns nicht besonders effektiv und weder unser Speiseplan noch die Häufigkeit von Zwischenmahlzeiten steht in irgendeinem Verhältnis zu unserem tatsächlichen Bedarf. Auch gibt es darüber hinaus regelmäßige Belohnungsrituale, die von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden. Aus diesem Grund ist es auch häufig so, dass Übergewicht in der Familie stark gehäuft auftritt und dort gut beobachtet werden kann. Ebenfalls interessant ist zu beobachten, dass Kindern die in einem Haushalt aufwachsen, in dem die Eltern rauchen, häufiger übergewichtig sind als Kinder die bei Nichtrauchern leben. Auch Kinder, die früh schon nicht mehr gestillt wurden, neigen im späteren Leben häufiger zu Übergewicht, als Kinder, die sehr lange gestillt worden sind. War auch schon das Essverhalten in der Schwangerschaft und in der Stillstand nicht so ideal kann hier auch das schon an die Kinder weitergegeben worden sein. So sind zum Beispiel Kinder, deren Mutter unter Schwangerschaftsdiabetes gelitten hat und die vielleicht auch in der Stillzeit überversorgt wurden, häufiger von Übergewicht betroffen, als Kinder, bei denen dies nicht der Fall war.
Während zum einen ein erlerntes Vorgehen natürlich ebenso ein Grund für Übergewicht sein kann, gibt es dennoch auch einige genetische Veranlagungen, die hier mit hineinspielen. Der Einfluss der Gene wird auf 50-90 % geschätzt. 30 % der übergewichtigen, älterem Kinder haben zwei übergewichtige Elternteile, während etwa 80 % mindestens ein übergewichtiges Elternteil hat. Auch die soziale Herkunft hat, wie wir oben schon einmal angesprochen haben, einen Einfluss auf die Häufigkeit von Übergewicht. So haben vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Adipositas. Ebenso sind häufiger Kinder mit Migrationshintergrund betroffen. Auch das Bildungsniveau hat einen Einfluss auf das Körpergewicht und so kann man beobachtenden, dass Schüler an einer Haupt-, Sonder- oder Förderschule häufiger betroffen sind von Adipositas als Kinder, die höhere Schulen besuchen.
Auch körperliche Ursachen können bei stark übergewichtigen Personen ein Grund für dieses Phänomen sein. So können zum Beispiel angeborene Erkrankungen oder auch Funktionsstörungen der Hirnanhangdrüse, der Schilddrüse oder der Nebenniere zu Adipositas führen. Auch chronische Erkrankungen, die zu einer deutlich eingeschränkten Beweglichkeit führen, können ebenfalls mit Übergewicht einhergehen. Auch Medikamente, wie zum Beispiel eine Langzeitbehandlung mit Cortison können eine derartige Wirkung auf den Körper haben.
Auch seelische Ursachen können einer Adipositas zugrunde liegen. So können zum Beispiel Verlusterlebnisse wie Trennung, Scheidung oder der Tod eines Elternteils der Grund dafür sein. Auch andauernden Belastungssituationen wie zum Beispiel Stress Einsamkeit und Langeweile können ebenfalls die Nahrungszufuhr erhöhen, da sie in diesem Fall als Ersatzbefriedigung angesehen werden.
Im Verhältnis zur eigenen Körpergröße haben übergewichtige Kinder und Jugendliche ein zu hohes Gewicht. Hierbei ergeben sich in der Regel für die betroffenen Kinder vor allem Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Dies äußert sich in den meisten Fällen recht schnell durch eine Überforderung des Herz-Kreislauf-Systems durch beschleunigten Puls, Schwitzen, Atemnot und eines schnell eintretenden Erschöpfungszustands. In ganz Extremfällen wird völlige Inaktivität oder sogar Bewegungsunfähigkeit beobachtet.
Zu den weiteren möglichen Folgen, die eine unangemessene Nahrungszufuhr oder eine gestörte Verarbeitung der Nahrungsbestandteile wie im Zucker bzw. Fettstoffwechsel hat, gehören unter anderem Diabetes, Insulinunempfindlichkeit und das metabolische Syndrom. Darüber hinaus kann man beobachten, dass der Beginn der Pubertät Jugendliche mit Übergewicht häufig früher ist, als bei ihren Altersgenossen. Der übliche Wachstumsschub bei ihnen fällt allerdings während der Pubertät deutlich geringer aus. Übergewicht und Adipositas können eine weitere Reihe von körperlichen Beschwerden auslösen, die da wären Atemnot oder Kurzatmigkeit im Schlaf, aber auch länger als 10 Sekunden anhaltender Atemstillstand. Auch eine verstärkte Schweißproduktion und orthopädische Probleme, wie Rückenschmerzen oder Kniebeschwerden können hinzukommen, wenn die Gelenke auf Dauer durch das hohe Gewicht überbelastet werden.
Eine Adipositas im Säuglings- oder Kleinkindalter muss nicht unbedingt von Dauer sein. Häufig verwächst sich das Übergewicht in diesem Alter wieder, doch das muss nicht unbedingt gegeben sein. Je älter das Kind wird, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Zustand im Erwachsenenalter ebenfalls noch adipös sein wird. Der wichtigste Punkt hierbei ist, das Ausmaß des Übergewichts, denn je übergewichtiger ein Kind ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses auch im Erwachsenenalter bleiben wird. Auch die Vorbelastung durch die Eltern spielt hier eine Rolle. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren, die übergewichtig sind, die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Leben lang dick sein werden bei etwa 55 % liegt. Damit ist das Risiko gegenüber vergleichbaren normalgewichtigen Kindern zehnmal so hoch. Sind Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren übergewichtig so besteht eine 67-prozentige Chance, dass sie auch im Erwachsenenalter mit Adipositas zu kämpfen haben werden.
Gerade in der Entwicklung kann Adipositas bei Kindern und Jugendlichen zu folgenden Auffälligkeiten in der Entwicklung führen. Hierunter fallen ein beschleunigtes Längenwachstum und eine daraus resultierende frühere Skelettreife. Die Ursache für dieses beschleunigte Längenwachstum findet sich in einem erhöhten Insulinspiegel, der vermehrt im Fettgewebe und in der Leber gebildet wird. Auch ein Reißen des Bindegewebes lässt sich häufig beobachten. Dieses Phänomen, das durch Überbelastung des Gewebes bei schneller oder starker Gewichtszunahme auftritt und vor allem bei Frauen in der Schwangerschaft beobachtet werden kann, tritt auch bei adipösen Kindern und hier bei Jungen und Mädchen auf.
Auch auf hormoneller Ebene kann eine Adipositas einige Veränderungen nach sich ziehen. So haben viele Kinder einen zu hohen Hormonspiegel, der aus der Schilddrüse entsteht und somit leicht erhöhte TSH und Thyroxinwerte. Eine Insulinresistenz kann ebenfalls auftreten, was gerade bei Mädchen zu einem erhöhten Testosteronspiegel führen kann. Langfristig kann eine Insulinresistenz Diabetes auslösen. Während bei Jungen durch Übergewicht niedrigere Testosteronwerte gefunden werden können als üblich wären, steigt der Testosterongehalt bei Mädchen an und kann zu einer Vermännlichung führen. Auch Unfruchtbarkeit kann hierdurch begünstigt werden. Darüber hinaus werden auch die Östrogenwerte werden bei Übergewicht verändert. Bei Jungen kann man hierbei eine Vergrößerung der Brust wahrnehmen, da hierbei mehr Fettgewebe in der Brust eingelagert wird.
Damit Kinder in die Pubertät eintreten können, erfordert es ein bestimmtes Körpergewicht. Dieses wird natürlich durch übergewichtige Kinder und Jugendliche früher erreicht als bei normalgewichtigen Kindern. Dies ist auch der Grund wieso bei Mädchen das Wachstum der Brust oder der Schamhaare früher anfängt und auch diese Mädchen ihre Menstruation schon zu einem früheren Zeitpunkt einsetzt, wenn sie übergewichtig sind. Bei übergewichtigen Jungen kann man beobachten, dass die Schamhaare früher wachsen, das Volumen der Hoden sich schon früh steigert und sie deutlich früher als ihre Klassenkameraden in den Stimmbruch kommen.
Bei eine Insulinresistenz kann es zu einer verminderten Ausscheidung von Natrium kommen, was wiederum dazu führt, dass weniger Wasser ausgeschieden wird. Zusammen mit anderen Mechanismen, die gleichzeitig im Körper ablaufen, kann es hierbei zu einem erhöhten Blutdruck kommen. Ein erhöhter Blutdruck wirkt sich langfristig negativ auf die Nieren, das Herz und die Augen aus.
Der Körper wird durch Übergewicht extrem beansprucht. Sehnen, Gelenke, Muskeln, der gesamte Stütz- und Bewegungsapparat muss mehr leisten, als in der Regel leisten kann. Es kommt nicht selten zu Rückenschmerzen, aber auch anderen orthopädischen Erkrankungen wie zum Beispiel Gangstörungen. Durch die mechanische Überbelastung kann es ebenfalls zur Veränderung der Gelenkknorpel der Knie und Hüftgelenke kommen. Auch das Risiko für das Auftreten einer schweren Herz-Kreislauf Erkrankung steigt, wenn Kinder übergewichtig sind. Darüber hinaus sind Senk- und Spreizfüße, sowie X oder O Beine ebenfalls ein Risiko von Übergewicht bei Kindern. Auch häufigere Knochenbrüche können die Folge sein.
Darüber hinaus kann es in den Hautfalten bei stark übergewichtigen Kindern leicht zu Entzündungen und nässenden Ekzemen kommen. Darüber hinaus kann man beobachten dass Kinder mit starkem Übergewicht häufig auch Schnarchen und unter schlafbezogenen Atemstörungen leiden.
Übergewicht hat also nicht nur negative Folgen für das gesamte Organsystem. Gleichzeitig darf man aber auch nicht das psychologische Problem dahinter nicht außer Acht lassen, denn der Regel geht eine Adipositas bei Kindern und Jugendlichen immer mit einem Verlust an Lebensqualität einher. Gerade übergewichtige Kinder werden sozial ausgegrenzt.
Das Maß einer Adipositas bei Kindern festzustellen ist gar nicht so einfach. Grundsätzlich wird heutzutage eigentlich immer der BMI für die Beurteilung herangezogen. Der BMI gibt das Verhältnis zwischen dem Gewicht in Kilo und der Körperoberfläche in Quadratzentimetern wieder. Grundsätzlich gilt ein Erwachsener mit einem BMI von 25 als übergewichtig. Ab 30 gilt man als fettsüchtig bzw. adipös. Bei Kindern lässt sich diese Einteilung nur schwer treffen, und deshalb ist man bei der Einschätzung von Übergewicht bei Kindern auf die sogenannten Perzentilenkurven umgestiegen. Wenn man unbedingt beim BMI bleiben will, so kann man sagen, dass drei bis siebenjährige Jungen ab einem BMI von 18 als übergewichtig gelten und mit 19 oder 20 als adipös. Für Mädchen dieses Alters gelten dieselben Werte. Bei Mädchen und Jungen im Alter von elf Jahren ist ein Wert ab 24 kritisch bei 16-jährigen ab 28.
Grundsätzlich erst einmal reicht es nicht aus, die Kinder einfach nur auf Diät zu setzen oder bestimmte Lebensmittel aus dem Speiseplan zu streichen. Um Übergewicht sinnvoll therapieren zu können, ist es wichtig herauszufinden, wie das spezifische Ernährungs- und Bewegungsverhalten des entsprechenden Kindes aussieht und dieses dann umfassend und gesundheitsfördernd zu verändern. Neben der Tatsache, dass es eine stärkebetonte, ballaststoffreiche und nicht zu fette Ernährung geben sollte, ist es ebenfalls wichtig, Bewegung in den Alltag der Kinder zu integrieren und diese zu fördern.
Um Bewegung sinnvoll das Leben der Kinder integrieren zu können, bietet es sich immer an, den Gruppenzwang auszunutzen und Kinder in entsprechende Gruppen einzugliedern. So gibt es durchaus Ernährungsberatungskurse, aber auch Kochkurse, die von Kindern besucht werden können. Natürlich gibt es auch diverse Sportveranstaltungen, die den Bewegungsmangel abbauen können.
Die Kinder müssen zudem lernen, ihrer Ernährung sinnvoll anzupassen und nicht mehr zu große Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen. Dies ist häufig eine Herausforderung, denn das Nahrungsverhalten ist gelernt und ein Sättigungsgefühl muss zum Teil erst zurückerlangt werden.
Um wirklich effektiv abnehmen zu können, ist es ein Muss sie regelmäßig sportlich zu betätigen. Radfahren, Tanzen und Schwimmen gelten als besonders ausdauerfördernde Sportarten und sind hier zu bevorzugen. Aber auch alltägliche Bewegung wie zum Beispiel das Treppensteigen, anstelle eines Aufzugs, kleinere Wege auch einmal zu Fuß bewältigen, helfen ebenfalls gegen das Übergewicht vorzugehen.
Besteht der Verdacht, dass das Übergewicht durch eine psychische Störung ausgelöst worden sein könnte, ist es vielleicht ratsam, einen Therapeuten hinzuzuziehen.
Ebenso ist es wichtig, realistisch bei seinen Zielen zu bleiben und keine allzu großen Schritte machen zu wollen. Gerade bei Kindern reicht es teilweise schon aus, das Gewicht einfach zu halten, statt es zu reduzieren, da das Wachstum in dem sich die Kinder sich befinden im Normalfall den Rest für einen erledigt.
Der Grundstein für Übergewicht wird in vielen Fällen durch eine falsche Ernährung und durch falsche Ernährungsgewohnheiten ins Leben gerufen. Verhindern kannst du das, in dem dafür sorgst, dass es regelmäßige Essenszeiten bei euch gibt. Hierbei seien drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten angemerkt, da dies das Gesündeste für den Körper ist. Auch Ablenkungen wie zum Beispiel das Lesen oder Fernsehen sollte beim Essen vermieden werden, damit die Kinder in der Lage sind, die Signale, die ihr Körper sendet auch tatsächlich aufzunehmen. Man sollte dafür sorgen, dass Kinder besonders reichlich frische Lebensmittel in pflanzlicher Form konsumieren. Hierbei sind vor allem Obst, Gemüse, Salat, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte von besonderer Relevanz. Tierische Lebensmittel sollten nur seltener und in kleineren Mengen zur Verfügung stehen, hierunter fallen Fleisch, Wurst, Milchprodukte, aber natürlich auch Eier. Besonders sparsam sollte man bei der Verwendung von Fetten sein. Butter, Margarine Bratenöle und Bratenfette aber auch Sahnecremes sind hier interessant. Gesüßte Getränke sollte es im Haushalt gar nicht geben und Süßigkeiten sollten auch eher eine Ausnahme und nicht die Regel sein. Süßigkeiten sollten nicht als Ersatz oder Trostspender angesehen werden und diese Verknüpfung sollten auch von Eltern nicht gezogen werden. Das Problem ist, dass diese Gewohnheit in der Regel ein Leben lang beibehalten wird, wenn man diese erst einmal etabliert hat. Selbst ein Vorbild zu sein, was die Bewegung angeht, ist immer eine gute Sache, aber auch dafür zu sorgen, dass der natürliche Bewegungsdrang des Kindes nicht einschläft, ist seine wichtige Sache, die dafür sorgen wird, dass Übergewicht nicht zu einem Problem wird. Auch vorsichtig sollte man als Eltern beim Auftun der Portion auf dem Teller sein. Lieber kleine Portionen anbieten und dann noch einmal nachgeben, als allzu große fertig zu machen und dann festzustellen, dass das Kind womöglich mehr isst, als es essen müsste. Auch sollte man ein Kind nie zum Aufessen zwingen, da dies das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes empfindlich stören und womöglich sogar außer Betrieb setzen kann.
Grundsätzlich ist es immer das Einfachste, wenn du als Elternteil als Vorbild fungierst. Anstatt mit dem erhobenen Zeigefinger dein Kind davon überzeugen zu wollen, dass es irgendetwas tun soll, solltest du es einfach vorweg tun und ihm zeigen, dass es Alternativen gibt. Das Einfachste ist es, das Kind in die Umstellung mit einzubeziehen. So könnte man zum Beispiel durchaus gemeinsam auf die Suche nach guten und leckeren Alternativen suchen, für die fettreichen Lieblingsgerichte des Kindes. In der Regel muss man die Gerichte gar nicht unbedingt streichen, sondern in vielen Fällen kann man sie einfach Fett reduzieren, indem man bestimmte Zutaten einfach verändert und dementsprechend aus energiereichen, energieärmere Gerichte macht. Gegen Heißhungerattacken sollte es rohe Gemüsestreifen, Obst, ungesüßte kalte Früchtetees sowie Lakritz oder Gummibärchen geben. Auf Schokolade und Chips sollte großflächig verzichtet werden. Auch beim Sport fällt es den Kindern in der Regel viel leichter, sich sportlich zu betätigen, wenn sie dies nicht alleine tun müssen, sondern sich einfach dir anschließen können. Die Vorbildfunktion, die du hier einnimmst, ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Übrigens bringen auch Computerspiel- und Fernsehverbote nicht allzu viel, denn das Kind muss lernen, dass es trotz genügend Bewegung immer noch Spaß haben darf. Grundsätzlich lässt es sich wunderbar kombinieren einfach zu sagen, dass bei ausreichender Bewegung es durchaus auch Sinn macht das Fernsehen und Computerspielen einfach zuzulassen und dem Kind zu zeigen, dass das sich bewegen und trotzdem Spaß haben im Leben zu kombinieren ist.
[KaKra]