Hallo zusammen,
Ich habe vor 2 1/2 Wochen etwas schreckliches erlebt und hoffe dass ihr mir vielleicht durch eure Erfahrungen helfen könnt.
Dazu muss ich vielleicht etwas ausholen. Ich bin 32 Jahre alt und mein Mann und ich wünschen uns ein Kind. Letztes Jahr im Januar habe ich die Pille abgesetzt und wurde im Mai schwanger. Leider endete dies in einer Eileiterschwangerschaft. Diese wurde operiert und der Eileiter ist erhalten geblieben. Da der HCG Wert nicht gesunken ist müsste ich noch Metrotrexat nehmen und dürfte ein halbes Jahr keine Kinder bekommen.
Dieses Jahr hatte ich im Januar meine letzte Periode. Die Schwangerschaft verlief unproblematisch. Alles war zeitgemäß entwickelt und in Ordnung ... bis vor 2 1/2 Wochen ... ich war gerade in der 23+0 SSW da hatte ich Schmezen und Ausfluss ... Wir sind direkt ins KH gefahren ... dort guckte die Ärztin schon komisch gab mir ne Lungenreifungsspritze und verlegte mich in die Uniklinik. Da machte man Ultraschalluntersuchungen und Abstriche ... Es war klar dass Bakterien Schuld waren dass ich einen Blasensprung hatte.
Der Arzt aus der Nachtschicht wollte noch abwarten ... aber der Arzt der eine Stunde später kam sagte, dass ich um den Kaiserschnitt nicht drum herum komme um mein Leben nicht zu gefährden.
Dieser wurde unter einer spinalen Anästhesie gemacht und wir mussten entscheiden was mit dem Kind passiert ... man sagte uns dass das Baby am Rade der Lebensfähigkeit ist und sehr unreife Lungen hätte. Die reine Überlebenschanche läge bei 50% und dass es gesund übersteht bei 15%
Wir haben uns gegen eine Maximaltherapie entschieden. Die Entscheidung ist uns unglaublich schwer gefallen. Der Arzt sagte uns, dass es die richtige Entscheidung war.
Nach de Geburt hatten wir unseren Sohn noch eine Stunde bei uns und er ist in unseren Armen eingeschlafen.
Ich verkrafte dieses Erlebnis sehr schlecht ... weil ich es einfach nicht verstehen kann ... wir hatten alles für ihn vorbereitet und uns so gefreut ...
nach ein paar Tagen sagte man uns dass es Beta-hämolysierende Streptokokken schuld waren. Es wäre selten und käme bei 20 von 2000 Geburten vor die die in der Klinik hätten.
Ich hatte schon bei einer Trauerberaterin angerufen, die uns der Bestatter empfohlen hat ... diese meine aber sie würde nur normale Trauerberatung machen ... und wir sollten einfach zu ner Selbsthilfegruppe oder in ein Trauercafe gehen. Ich hatte meinen ganzen Mut zusammen genommen um da anzurufen.
Ich möchte nicht öffentlich sitzen und erzählen das fällt mir noch unglaublich schwer.
Mein Mann steht zu mir und ist auch furchtbar traurig.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr es geschafft die Trauer zu überwinden?
Wir würden gerne auch nochmal versuchen schwanger zu werden ( natürlich keinesfalls um das Baby zu ersetzen denn das geht gar nicht. Er wird immer in unserem Herzen sein) ... Der Arzt sagte, dass es wegen dem Kaiserschnitt nach 6 Monaten möglich sei.
Liebe Grüße Daniela