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@Goldmouse
Als ich mit 35 schwanger wurde - mein jüngster Sohn war zu dem Zeitpunkt knapp 11 Jahre - war es für mich teilweise, als wäre ich zum ersten Mal schwanger. So ein Tamtam, um Risiko, Hysterie, was ich nicht alles tun und lassen/untersuchen müsste .
Mein alter FA war eine Zeit nicht da, so dass ich zur anderen FÄ gehen musste. Und da gab es das volle Programm Angstmache.
Ich ließ Nackenfalte ausmessen, wozu ich zu einem Arzt musste, der 80km entfernt ist, da dieser als Einziger in der Umgebung die Untersuchung selbst per Überweisung vom FA abrechnet und man dort nur Labor bezahlt. Ansonsten hätte der Spaß, bei den Ärzten der Umgebung, 180-230€ gekostet.
Sobald ich bei der FÄ in die Praxis kam, durfte ich, mit Vorlegen meiner Versichertenkarte, auch schon das Portemonnaie zücken, weil wieder eine ach so wichtige Zusatzuntersuchung anstünde.
Im Nachinein frage ich mich, wenn diese Untersuchungen so wichtig sind, warum werden die dann nicht von der KK übernommen?
Als es dann um Zuckerbelastungstest ging, reichte es mi und ich konnte wieder zu meinem alten FA. Der schüttelte nur den Kopf und meinte, Anzeichen auf SS-Diabetes könne er auch aus den normalen Untersuchungen von Blut und Urin ableiten und wenn er da nur einen leisen Verdacht hätte, würde er keinen Zuckerbelastungstest machen, sondern mich direkt zum Diabetologen überweisen.
Leider konnte dieser Arzt mich nur noch in der und der nachfolgenden SS betreuen und musste dann, aus gesundheitlichen Gründen, die Praxis aufgeben.
Wirklich Risiko war dann aber die SS mit 40, da mein Sohn - bestärkt durch T21 - organische Defekte bezgl. Darm und Herz hatte. Und diese SS wurde zum Albtraum, durch all die Fachärzte, Zusatzuntersuchungen, Kampf mit KK, . Da schafften sie es leicht, mir zusätzlich einzutrichtern, dass ich ja eigentlich schon mein ganzes Leben Diabetikerin - ohne Insulinbedarf! - wäre, weil mein Langzeitzucker immer 0, 1-0, 5 über dem höchsten Normwert läge.
Entsprechend gingen wir durch die Hölle, waren nur noch auf Ärzte gepolt, trauten uns nicht mehr, der SS Positives abzugewinnen, überließen uns der Fremdbestimmung und lebten nur noch mit der Panik im Bauch.
Entsprechend ist in dieser SS vieles unverarbeitet und wir schleppen es als schweres Paket mit uns.
Meine Hebamme hat mit mir sicher alle Hände voll zu tun, um mich zu bestärken, diese SS nicht mit der vorangegangenen zu identifizieren und mein FA ist wirklich toll.
Er hat eine sehr gute Praxisausstattung und seine Kenntnisse sind enorm. Mit viel Zeit, die er sich immer nimmt, haben wir vereinbart, dass er mir nur dann weitere Untersuchungen empfiehlt, wenn er selbst Anzeichen sieht, die zusätzlich abgeklärt werden sollten.
So vermaß er ganz nebenbei die Nackenfalte und sagte mir hinterher erst, dass er das getan habe und keinen Grund sähe, mich zu einem anderen Arzt zu schicken, der auch nur bestätigen könne, dass die Nackenfalte genau der zeitgerechten Entwicklung entspräche.
Da wir von Anfang an sagten, unser Kind ist auch mit T21 herzlich willkommen, fiel auch die Möglichkeit zu einer Überweisung für die Amniozentese gleich unter den Tisch. Mein FA schaute nach allen möglichen Makern und konnte nur bestätigen, dass kein einziger auf das DS hinweist.
Und auch ein Organscreening werden wir nicht extra machen lassen, solange weiterhin im US alles in Ordnung zu sein scheint. Das Herz der Kleinen war sehr gut darstellbar, zeigte ein – soweit sichtbar – intaktes 4-Kammer-Herz und mein FA meinte, dass so bereits 90% der möglichen Herzfehler ausgeschlossen sind, wir aber, wenn wir möchten, von ihm jederzeit eine Überweisung bekämen, um ein zusätzliches Organsono machen zu lassen.
Das lehnten wir ab und vertrauen der Betreuung meiner Hebi und des FA, die uns – nach all dem, was wir in der vorangegangenen SS erleben mussten – so liebevoll auffangen und uns bestärken, der Natur zu vertrauen.
Trotz aller Ängste, die noch aus der Zeit meines jüngsten Sohnes zurückgeblieben sind, können wir so die SS weitestgehend auch genießen und ich wünschte, bereits bei den drei Kindern davor, genau diese Betreuung gehabt zu haben.