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eXpert: Hebamme Bettina Stawinski
Die Angst um unsere Kinder begleitet uns ein Leben lang. Wenn uns jemand versucht Sicherheit zu verkaufen, ist es nur natürlich, dass wir sie haben möchten. Die Frage ist aber: Gibt es so etwas wie Sicherheit überhaupt?
Wenn uns morgen jemand sagte, er könne uns zu 100 Prozent versprechen, dass es keinen Unfall, kein Unglück oder keinen Schicksalsschlag mehr gäbe, würden wir das dann glauben? Ich denke nicht, denn so etwas wird es immer geben, weil wir eben Menschen sind.
Ich bin Mutter von drei Töchtern, zwei sind schon erwachsen. Aber früher, wenn sie sich nur 5 Minuten verspätet haben, bin ich schon fast Amok gelaufen, aus Angst irgendein Psychopath tut ihnen Gewalt an. Diese Wahrscheinlichkeit war für mich immer bedrohlicher, als die Möglichkeit, dass sie bei diesem gesunden und gut von der Natur gesicherten Prozess wie Schwangerschaft und Geburt Schaden nehmen könnten.
Die Herztöne eines Ungeborenen sind das Einzige, was wir von Außen kontrollieren können. Natürlich scheint es verlockend das zu tun. Aber wie hoch ist unter Umständen der Preis? Ein Ungeborenes hat immer wieder auch mal Abfälle in der Herzfrequenz, weil es mit der Nabelschnur spielt. Was macht eine Schwangere dann, wenn sie das hört?
Ich denke dieses Gerät ist vergleichbar mit den Atemüberwachungsmatten nach der Geburt. Diese Geräte neigen zu Fehlalarmen und die Eltern sind danach reif für die Klappse. Der Angelsound arbeitet mit Ultraschall, so wie das CTG auch. Die meisten Frauen beschreiben ihre Kinder als sehr unruhig, wenn sie beim Frauenarzt am CTG waren. Es scheint die Kinder spüren oder hören etwas davon und versuchen sich zu entziehen. Man kann unter dem Sensor viele Kindsbewegungen oder sogar gezielte Tritte beobachten.
In früheren Zeiten sprachen die Hebammen nicht von einer Schwangerschaft, es hieß, eine Frau ist guter Hoffnung. Ja, das sollte eine Frau sein, guter Hoffnung auf ein gesundes Kind, wie es in 98 Prozent der Fall ist. Wo im Leben bekommen wir eine so hohe Gewinnaussicht?
Eure Kinder reden mit euch, sie treten, der Bauch wächst, ihr habt alles was nötig ist, um sie gesund in euch wachsen zu lassen und sie zu gebären. Seid guter Hoffnung, denn es gibt für unsere Kinder gefährlichere Orte als unseren Bauch.