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Ich wurde damals ungeplant von meinem Ex schwanger, da war ich 23. Für ihn war es auch nicht immer leicht mit der Situation umzugehen, gerade am Anfang der Schwangerschaft. Er schien sich auch oft in seine alte Welt zu flüchten, ohne Verpflichtungen.
Dein Freund scheint ja schon mal nicht grundsätzlich dich und das Kleine abzulehnen und das trotz der Umstände. Das ist doch schon mal gut und dass man mit 20Jahren noch ein Weilchen mit der Situation hadert, sich zurückzieht und nicht nur von Glück und Freude erfüllt ist, sondern auch Angst hat, zeitweise überfordert ist mit der Situation und Zeit für sich braucht, ist zumindest für mich nachvollziehbar. Natürlich ist das nicht so angenehm für dich, denn du hast ja genauso mit der Situation zu kämpfen.
Ich würde dir als Außenstehende raten, ihn einfach mal in Ruhe zu lassen. Ich denke er muss das alles erstmal sacken lassen und schauen, wie er sich in der Situation zurechtfinden kann.
Schau mal, mit 20 hat man in der Regel noch andere Dinge im Kopf, will sich erstmal selbst verwirklichen, was erleben usw. Und plötzlich steht da die Ex vor einem und erzählt, dass sie ein Kind erwartet. Das bedeutet für ihn erstmal sich von einigen Plänen, Träumen und dem alten Leben zu verabschieden. Das ist nicht einfach. Und ich persönlich denke nicht, dass man es leichter macht wenn man mit altbackenen Rollenerwartungen an ihn herantritt.
Schaut doch erst mal, wie ihr das mit dem Sorgerecht halten wollt. Wechselmodell, geregelte oder ungeregelte Besuchzeiten, zusammenleben in einer WG oder in getrennten Wohnungen, Kontakt oder kein Kontakt. da gäbe es ja einige Möglichkeiten und je nachdem, was für euch in Frage kommt, regelt sich das auch mit den Unterhalt.
Ich fände es auch nicht besonders angenehm, wenn mir jemand als 20jähriger sagt:"Du bist jetzt Ernährer und musst für deine Familie sorgen!"
Da hätte ich gleich noch viel weniger Bock drauf, wenn ich nur als solcher gesehen werde. Wichtiger ist doch, dass er sich auf das Kleine freut, eine Bindung aufbauen kann und sich einbringt und ich denke, dass das für das Kleine auch das Wichtigste ist und auch für dich.
Unterhalt kriegst du so oder so.
Kann er nicht zahlen, bekommst du Unterhaltsvorschuss.
Will er nicht zahlen, kannst du das über das Jugendamt/ über Anwalt/ über eine Beistandschaft einklagen/ einfordern.
Muss er nicht zahlen, zwecks Wechselmodell oder weil ihr vielleicht sogar euch als Paar wiederfindet, dann trägt ja jeder was dazu bei und dann gleicht sich das aus.
Lass ihn in Ruhe, ich denke er wird sich früher oder später melden, aber ich persönlich würde ihm das Vaterwerden nicht madig machen indem ich ihn jetzt schon mit Unterhalt und Erwartungen nerve. Zur Not kommst du nämlich auch ohne ihn und Unterhalt klar und heutzutage sind viele Erziehungs-, Familien- und Betreuungsmodelle möglich.