Schon bei der Eingewöhnung in die Kita war zu sehen, mein Sohn passt nicht so wirklich zu der Gruppe. Abgesehen von zwei türkisch-stämmigen Jungs, die noch nicht gut Deutsch sprachen und sich deshalb hauptsächlich miteinander beschäftigten, gab es nur drei andere Jungs, die ich für mich gerne als "die Rabauken" bezeichne. Dass die Drei nicht ganz einfach sind, sah man recht schnell. Glücklicherweise wurde nach meinem Sohn ein weiterer Junge eingewöhnt, mit dem er sich von Anfang an gut verstanden hat und die beiden sind seither die besten Freunde. Problem: sein bester Freund ist ein paar Wochen jünger und wird deshalb erst 1 Jahr später eingeschult. Deshalb sahen sowohl ich als auch die Erzieherinnen dem Wechsel in die Vorschulgruppe mit Nervosität entgegen. Dieser klappte allerdings erstaunlich gut. Mein Sohn freute sich auf die neuen Herausforderungen und konnte seinen besten Freund ja noch mittags im Hof sehen. Vormittags freundete er sich enger mit den beiden türkischen Jungs an (die natürlich inzwischen Deutsch sprechen). Aber wenn diese Beiden fehlen, ist er vormittags mutterseelen alleine. Bei Ausflügen hat er dann niemanden mit dem er Laufen kann und er langweilt sich in der Gruppe, weil er niemanden zum spielen hat. Mit den drei weiteren Jungs, die aus der anderen Gruppe mit in die Vorschulgruppe kamen, versteht er sich offenbar auch nicht. Die Erzieherinnen meinen, sie seien ihm vermutlich zu wild, da er eher ein ruhiger Junge ist und ruhig spielen möchte. Mein Sohn selbst sagt, sie würden auch zu "den Bösen" gehören, woraus ich schließe, dass sie ihn auch schon gehauen haben, wie die Rabauken. Sobald dann alle Gruppen gemeinsam draußen spielen, ist für meinen Sohn alles gut. Bei den jüngeren Kindern hat er massenweise Freunde und findet immer jemanden zum spielen. Nur in dieser Vorschulgruppe nicht. Die Erzieherinnen haben mir bereits bestätigt, dass sie so eine Gruppe noch nie hatten und sie eine ziemliche Herausforderung sind. Deshalb habe ich dem Schulbeginn bislang eher freudig entgegen gesehen. Aber jetzt kamen die Briefe mit der Klasseneinteilung. Seine einzigen beiden Freunde in dieser Gruppe kommen natürlich nicht in seine Klasse. Dafür zwei der drei Rabauken und zwei der anderen "bösen" Jungs. Mein Sohn hat also niemanden. Letzte Woche wurde ein Ausflug mit den zukünftigen Lehrerinnen in den Wald gemacht. Wie ich im Nachhinein erfuhr, waren da auch die Vorschulkinder aus drei der vier anderen Kindergärten dabei - mein Sohn hat den Großteil seiner zukünftigen Klassenkameraden also schon gesehen. Auf meine Frage, ob er da jemanden nett fand, sagte er nein. Er hätte sich im Wald auch gelangweilt, weil er niemanden zum spielen hatte. Und jetzt habe ich wirklich Angst, dass er in der Schule keinen Anschluss findet.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?