2 Antwort
Schwierigdas jetzt per Ferndiagnose zu sagen.
1. Frage: Was macht er in seiner Freizeit? Wie viele Stunden am Tag ist er am Computer? So extreme Demotivation geht sehr häufig Hand in Hand mit zu viel Computerzeit oder auch mit Spielsucht oder Internetsucht. Könnte das bei deinem Sohn zutreffen?
2. Ich kriege meine Schüler häufig damit, dass ich sie frage, ob sie schon berufliche Ideen für die Zukunft haben. Oft haben die Kinder in dem Alter zumindest wage Vorstellungen. Ich mache ihnen dann klar, dass sie gucken sollen, wie alt sie jetzt sind, wieviel Lebenszeit das für sie gefühlt war und wie lange sie nach der Schule im Vergleich noch arbeiten müssen. Und lasse ich sie sich vorstellen, wie es wäre, jeden verdammten Wochentag mindestens 8, 5 Stunden in einem Beruf arbeiten zu müssen, den sie total kacke finden und das 50 Jahre lang. Und ich erkläre sehr deutlich, wo der Weg beruflich hingeht, wenn man nicht bereit ist, sich auf den Arsch zu setzen und ein Minimum für seine Zukunft zu lernen. Natürlich erreiche ich damit nicht viele, aber manche machen sich dann schon Gedanken, vor allem, wenn ich ihnen erzähle, wie es mir vor dem Studium gegangen ist. Vielleicht fragst du mal bei einer Firma in eurer Nähe nach, die z.B. Dixiklos oder Abwasserkanäle reinigt, ob dein Sohn mal ein paar Tage Praktikum dort machen kann, wo er auch selber anpacken muss. Und dann schickst du ihn in den Ferien als Überraschung mal dahin, damit er sieht, wo es hingeht, wenn er sich weiter so gehen lässt.
Es ist traurig, dass Kinder von Eltern, die engagiert zu sein scheinen wie ihr, sich derart gehen lassen in der Schule. Natürlich ist Spaß am Lernen und Motiviation die einzige nachaltige Möglichkeit, lernen zu WOLLEN, aber das ist in der heutigen Form von Schule mit den von der Regierung sinnlos aufgedrückten Zwängen, den Stoff bis zum Abi durchzukriegen und den Klassengrößen eigentlich völlig unmöglich. Da bleibt einfach zu viel Spaß auf der Strecke, ich weiß leider auch, wovon ich spreche.