Hallo Ihr Lieben,
ich bin seit langer Zeit eine stille Mitleserin und sitze oftmals mit Tränen in den Augen vor dem Bildschirm, weil es mich so bewegt, was ihr so schreibt und erlebt und weil ich mich sehr oft darin wiederfinden kann.
Mein Mann und ich versuchen jetzt seit 2 Jahren ein Kind zu bekommen, nachdem wir vorher 9 Jahre ohne Kind glücklich waren.
Aber dann hielten wir es für den richtigen Zeitpunkt und "planten". Leider musste ich die Erfahrung machen, dass eben nicht alles im Leben planbar ist und schnell war die Diagnose: Azoospermie bei meinem Mann festgestellt. Für uns war kein Thema, dass operativ Spermien gefunden werden. Aber auch hier wurden wir wieder bitter enttäuscht. Die Proben, die bereits aufgetaut sind, geben keinen Anlass zur Hoffnung, dass überhaupt Aussicht auf ein eigenes Kind besteht.
Dennoch wollen wir in den nächsten Wochen mit dem ersten und einzigen ICSI-Versuch starten und mein Mann steckt alle Hoffnungen hinein, um mir meinen größten Wunsch zu erfüllen. Ich selber fühle jedoch, dass dieser Versuch nichts bringen wird und er spätestens beim Auftauen abgebrochen werden muss. Wie ich dann damit umgehe, weiß ich selber noch nicht. Noch bin ich ziemlich gefaßt und versuche, einen Tag nach dem anderen zu leben und mich abzulenken.
Das allerschlimmste ist einfach, dass ich nicht weiß, ob ich tatsächlich damit leben kann, wenn wir keine Kinder bekommen können. (Fremdsperma, Ado und Pflegschaft schließen wir aus). Ich möchte mir mit 50 Jahren keine Vorwürfe machen müssen, nicht alles getan zu haben.
Würde so gerne mit diesem Thema abschließen können, aber an manchen Tagen bringt mich schon eine Werbung mit Baby aus der Fassung, 65-jährige Mütter mit Vierlingen, Babygeschrei auf der Straße u.ä.
Danke für´s Lesen!
LG,
Piacentina