Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie leichtsinnig manche Leute einfach alles glauben, was die Ärzte sagen.
Meine Tochter wurde mit Trisomie 18 geboren, auch mir wurde gesagt, dass sie nicht lange leben würde.
Aber Jeannine belehrte alle eines Besseren. Ich sage nicht, dass es immer leicht war, aber ich möchte keinen Tag missen. Dieses Kind hat mir so unendlich viel Liebe geschenkt, und einen unglaublichen Lebenswillen besessen.
Jeder, der sie kennen lernen durfte war hingerissen von ihrer Lebensfreude.
Ich will nichts beschönigen, es gab auch Zeiten, in denen es ihr nicht gut ging, das war nicht einfach. Trotzdem denke ich, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben hat und es nicht unsere Entscheidung sein darf, wer leben darf und wer nicht.
Es gibt so viele pränatale Untersuchungen, aber ehrlich gesagt möchte ich nicht vor dieser Entscheidung stehen müssen.
Das Schlimmste ist, dass man ja oft noch fast Vorwürfe bekommt, wenn man so ein Kind auf die Welt bringt. Es wäre ja eigentlich zu verhindern gewesen!
Dies sind Dinge, die einem schmerzen. Vielleicht sollte man einmal daran denken, dass auch ein gesundes Kind durch einen Unfall oder eine Krankheit behindert werden könnte, und dann?
Die behinderten Menschen tun niemandem etwas, aber wie viele - so genannte 'Normale' - laufen herum zerstören Dinge oder schlagen auf andere Leute ein?
Die Entwicklung der heutigen Gesellschaft schlägt einen grausamen Weg ein. Da haben halt Schwächere keinen Platz mehr.
Meine Tochter ist mit knapp zwanzig Jahren verstorben. Es kam völlig unerwartet und war für alle ein Schock. Es ist jetzt knapp 8 Monate her und es ist für mich unglaublich schwer. Jeannine fehlt ihren Geschwistern und mir unendlich. Ihr Lachen und ihre leuchtenden Augen.
Sie hat uns allen vor allem eines gelehrt: bedingungslose Liebe! Und dafür danke ich ihr von ganzem Herzen.
Das war die geschicht von meiner Tante und meiner cousine