Duisburg/Düsseldorf - Rund 350 Kinder und Jugendliche, die meisten im Alter von 12 bis 18 Jahren, haben sich an Rhein und Ruhr mit den Masern infiziert.Experten wollen die Ausbreitung der Krankheit jetzt näher untersuchen:Epidemiologen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Landesinstituts für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) wollen am morgigen Dienstag an einer Duisburger Gesamtschule mit Nachforschungen beginnen."Dabei geht es unter anderem um den Impfstatus und die Wege zur Schule", erläuterte RKI-Epidemiologin Anette Siedler.Mit den Daten wollen die Experten die Übertragungswege des Virus ermitteln. Dies sei Grundlage für Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie, sagte Siedler.Nach Angaben des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) stammt das Virus aus der Ukraine."Wie es hierher kam, ist völlig unklar", sagte Verbandssprecher Sean Monks. Nach den Erkenntnissen des RKI stehen die Masernfälle in Nordrhein-Westfalen untereinander in Zusammenhang.Allein in Duisburg wurden bisher mehr als 120 Fälle gezählt.Inzwischen breitet sich die Krankheit auch in Wesel, Mönchengladbach und Krefeld aus, berichtete der BVKJ.In Dortmund, Mülheim, Oberhausen und Viersen steige die Zahl der Erkrankten ebenfalls.Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Erreger um das gleiche Virus, das seit Jahresbeginn auch in der Ukraine zu einem Ausbruch mit Tausenden Masern-Erkrankungen geführt hat.