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Also, ich bin selber therapeutisch ausgebildet und verstehe sehr gut, dass so ein Erlebnis mit deiner Mutter Ängste auslösen kann. Ich wüsste auch, wie ich mir zu arbeiten hätte, damit es dir sehr schnell besser gehen würde. Was auch ganz sicher ist, ist, dass du die Entscheidung dazu treffen musst, keine Angst zu haben vor etwas, das gar nicht da ist. Du ziehst dir mit deiner Angst viel Leid ins Leben.
Im Endeffekt bist du überhaupt nicht da. Denn du bist nur dort, wo deine Gedanken sind. Leben bedeutet aber, mit den Gedanken überwiegend im Hier und Jetzt zu sein. DU bist in der Zukunft bei einer Krankheit, die vielleicht kommen KÖNNTE oder in der Vergangenheit bei Menschen, die mal krank waren. Du bist bei deinen Schmerzen und interpretierst das Schlimmste hinein. Das heißt, momentan lebst du nicht. Du vegetierst vor dich hin und identifizierst dich mit deinen Gedanken, die nicht wahr sind, weil sie nichts mit dem zu tun haben, was JETZT ist.
Ich weiß nicht, ob du verstehst, worauf ich hinaus will. Das ist ein sehr komplexes Thema und es ist unmgöglich, es wirklich gut in wenigen Worten zu erklären.
Du leidest, obwohl du nicht leiden müsstest. Und du musst verstehen, dass du jederzeit aus diesem Leiden aussteigen kannst, indem du die Entscheidung triffst, dass es nun genug ist und dass das nur eine Geschichte ist, die du dir erzählst. Die Geschichte von einem möglichen Brustkrebs, irgendwo in der Zukunft. Diese Geschichte ist nicht real, aber du erzählst sie dir Tag für Tag und leidest. Steig aus aus dieser Geschichte! Du kannst das, wenn du eine Entscheidung triffst und erkennst, dass du dir einfach nur ein Drama erschaffst, das aus einer Geschichte entspringst, die du dir erzählst und die nicht real ist. Fang wieder an zu leben!
Es wird dir nicht helfen, wenn ich dir sage, dass Brustkrebs nicht weh tut. Das Ziehen ist nicht Krebs. Es sind vielleicht geschwollene Drüsen. Oder du hast deine Brustmuskeln oder denen Latis angestrengt und das fühlt sich so an, als ob es in der Brust weh tut. Aber es wird dir nichts nützen, das zu wissen. Genauso wenig wie auch die Tatsache, dass Leute mit vielen Muttermalen seltener an Brustkrebs erkranken, nichts nützen wird. Dein kleines Männchen im Kopf wird sich dann eben einen anderen Grund suchen, warum es dir Angst vor Krebs einreden kann. Einfach, weil du noch in diesem Leiden feststeckst und noch nicht verstanden hast, dass es nicht real ist und nur eine Geschichte, die du dir erzählst. Die dir das Männlein in deinem Kopf erzählt.
Niemand außerhalb von dir kann dir durch beruhigende medizinische Tatsachen die Angst vor Brustkrebs nehmen. Das kannst nur du selber, indem du erkennst, was du da tust. Dir Geschichten erzählen und aus der Gegenwart rauszufallen, das Leben an dir vorbeiziehen zu lassen, nicht gegenwärtig zu sein, weil du dich in eine Angst begibts, die nichts mit der Realität zu tun hat.
Ich hoffe, das konnte dir einen Anstoß geben, rauszukommen aus der Angst. Alles Gute!