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Ein bisschen kommt es auch auf Euch an, wem Ihr gestattet, Euch zu stressen.
Aus Höflichkeit und weil man Eskalation vermeiden möchte, nimmt man vieles hin und schiebt eine Klärung auf. Und gerade dmit bleibt man selbst im Stress, kann gleichzeitig aber auch zukünftig keinen neuen Stress verhindern.
Wer reflektiert sich schon so gut, dass sich plötzlich ein Schalter umlegt und die Erkenntnis da ist "Upps, ich stresse die ganze Zeit eine Schwangere"?
Das wird auch Müttern/Schwiegermüttern nicht oder nur höchst selten passieren.
Ihr wartet oft zu lange ab. "Ich habe jetzt die ganze Zeit geschluckt, da kann ich doch nun nicht . "
DOCH, Ihr könnt! Eben weil es EURE Schwangerschaft ist, die man Euch auch teilweise verleidet, indem die Omas zum Mittelpunkt mutieren und Ihr nicht direkt sagt "Liebe Mutter/Schwiegermutter, ich bin stolz, dass Du Dich auf Dein Enkelchen freust, aber wenn diese Freude mir meine eigene nimmt, hört für mich der Spaß auf."
Das kann man zwischendurch genauso sagen, wie bei einem bestimmten Vorfall.
Ihr sitzt jetzt da, mit der Gewissheit, es wird wieder etwas kommen. Ihr wisst nicht wann, wie heftig, nur dass etwas kommt. Ist das genießen Eurer SS?
Warum also abwarten und nicht schnellstmöglich das Gepräch suchen. Klar, das ist auch Stress. Aber eben einmal kurz und heftig, statt anhaltend und unaufhörlich.
Ich erlebe in meinem Umfeld weit weniger Einmischung, weil meine Mutter nicht einmal weiß, dass ich schwanger bin und meine Schwiegermutter leider letztes Jahr verstarb.
Gerade meine Schwiegermutter hat sich beim ersten gemeinsamen Kind von meinem Mann und mir, auch sehr gefreut und geplant. Sie wollte uns nicht verletzen und sah gar nicht, dass mich das manchmal erschreckte. Aber sie respektierte immer mich als Mittelpunkt dieser SS und hätte mir niemals ein Entscheidungsrecht abgesprochen. Sie wollte ein kleines Kinderzimmer bei sich einrichten, damit unser Kind dann öfter bei ihr auch mal schlafen konnte und ich sagte ihr in Ruhe, dass mir das ein bisschen Angst macht und mir das Gefühl einer Verpflichtung gibt. Sie erklärte, dass sie das so nie beabsichtigt hatte, wir konnten die jeweils Andere verstehen und alles klären. Damit vermieden wir Groll, Eskalation und Frust. Und ich muss sagen, dass ich traurig bin, dass meine Schwiegermutter ihre jüngste Enkelin nicht kennen lernen wird, denn auch wenn sie schon alt und körperlich gebrechlich war, war sie eine ganz tolle Oma.
Redet bald mit Euren Müttern/Schwiegermüttern! Wartet nicht erst, bis der Frust Euch die SS ganz vergiftet.