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Erstmal mein herzliches Beileid und ganz viel Kraft für die schwere Zeit.
Vielleicht wendet ihr Euch da auch direkt an das Bestattungsunternehmen. Die MA dort haben durch ihre Arbeit oft sehr viel Erfahrung auch darin, wie man betroffene Kinder in die Gestaltung der Beerdigung miteinbeziehen kann.
Inwieweit Deine Tochter dazu in der Lage ist mußt Du mit viel Fingerspitzengefühl dann selber rausfinden. Respektiere es, wenn sie darüber sprechen möchte, aber auch genauso wenn sie sich mal zurückziehen möchte und Ruhe braucht.
Darf ich fragen, welcher Familienangehörige verstorben ist? Es kommt ja auch darauf an, wie nahe sie dieser Person stand und wie eng das Verhältnis Deiner Tochter zu der/dem Verstorbenen war. Es gibt da dann sehr viele Möglichkeiten den Abschied zu gestalten. Wie Du schon selber geschrieben hast ist es z.B. möglich den Sarg/die Urne selbst zu gestalten. Das ist aber nicht wirklich für jedes Kind geeignet und man sollte sowas dann vorher ganz in Ruhe ansprechen, ob Deine Tochter dies machen möchte. Ansonsten kann sie z.B. wie hier schon vorgeschlagen wurde einen Brief verfassen, der dem Verstorbenen mit in den Sarg gelegt wird. Sie kann auch einen Grabschmuck selber gestalten, der dann nach der Beerdigung auf das Grab gelegt wird. Oder - falls sie die Kraft dazu hat - eine kleine persönliche Geschichte verfassen, die sie dann auf der Trauerfeier vorliest. Das aber bitte wirklich nur, wenn sie dazu psychisch in der Lage ist. Ansonsten würde ich sie da dann lieber so weit es geht aus allem raushalten und einfach nur für sie da sein und sie in ihrer Trauer versuchen zu trösten. Das ist meistens am besten, da eine Trauerfeier ein Kind sowieso schon sehr belasten kann. Zur Not würde ich sogar schauen, ob sie diese überhaupt durchsteht und jemanden suchen, der mit ihr dann schlimmstenfalls auch nach Hause gehen kann, wenn es für sie zu schwer wird.
Mit 12 Jahren sind sie oft sowieso in einem schwierigen Alter, wo sie es schon schwer genug haben. Ein Todesfall von einem nahen Angehörigen ist da schon ein herber Schlag für ein Kind in dem Alter. Sie begreifen ja schon deutlich, daß diese Person für immer fort ist und das zu verarbeiten ist schon schwer genug als daß man sie dann noch mehr belasten muß indem man dann vielleicht zu viel verlangt.
Wie gesagt, es braucht da viel Fingerspitzengefühl um zu erforschen wo die Grenzen der Belastbarkeit Deiner Tochter liegen und inwieiweit sie jetzt in der Lage ist, an der Gestaltung der Trauerfeier mitzuarbeiten.
Notfalls würde ich da auch vielleicht schauen, ob eine Selbsthilfegruppe eine Möglichkeit wäre gemeinsam die Trauer zu verarbeiten oder notfalls sogar psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Dort kann man dann auch von anderen Betroffenen möglicherweise gute Ratschläge bekommen wie sie mit so einer Situation umgegangen sind oder der Psychologe kann Euch dann helfen und Euch Wege aufzeigen, die Trauer zu verarbeiten.