Viele Frauen, die noch nicht geboren haben, fürchten sich vor dem, was sie erwartet. Da tun allzu "ehrliche" Beschreibungen von wahren Heldentaten im Kreißsaal nicht unbedingt gut.
Dabei erinnere ich mich an einige so schöne und auch lustige Erlebnisse, die ich bei den Geburten meiner Kinder hatte, dass ich mich frage, warum plaudern wir nicht einmal genau darüber?
Für mich ist es absolut zweitrangig, dass ich in den Wehen, kurz vor dem Pressen, meinen Mann ansah und mit einer Stimme, die Exorzisten in Alarmbereitschaft versetzen, dass er sich nie wieder wagen solle, näher als auf 2m an mich heran zu kommen. Nein, es war nicht so dramatisch, aber es gab mir Power, ihn zu beschimpfen. (kirchern)
Oder als ich, bei der Geburt meiner jüngsten Tochter, zur Entspannung u.A. eine Akkupunkturnadel direkt oben auf den Kopf gesetzt bekam, dass ich aussah, wie der Sendemast der Teletubbies und meinem Mann gerade da einfallen wollte, mir liebevoll das Haupt zu tätscheln.
Gerettet hat ihn der Aufschrei der Hebamme "Wenn Dir Dein Leben lieb ist, nimm die Finger von ihrem Kopp!" (happy02)
Wir lachen heute noch darüber, wie mein Mann, als ich bei der Geburt meiner zweitjüngsten Tochter eine PDA bekam, bei der mein Mann mich halten durfte und während ich noch wartete, dass der Anästhesist anfing, da ich nichts spürte, mein Göttergatte plötzlich meine Brüste befummelte. Ich dachte noch, dass er doch nun nicht ernsthaft ...
Später beichtete er mir, mit großen Augen, dass nur gesehen habe, wie der Anästhesist den Zugang legte, der meinem Mann irrsinnig lang vorkam, so dass er dachte, das müsste vorn wieder raus kommen. Er wollte dann melden, wenn er die Austrittsstelle fühlen kann. (happy02)
Als mein ältester Sohn geboren wurde, setzte mich die Hebamme auf einen Ball, meinen Exmann hinter mich, ebenfalls auf einen Ball und riet mir, die Wehen mit kreisendem Becken, auf dem Ball zu unterstützen und erträglicher zu machen.
Ich war so entspannt, dass ich am Ende des Kreisens, die Beine relaxed nach oben nahm, verließ mich ja auf meinen Ex, der mich schon halten würde. Nur, der war selbst irgendwie noch damit beschäftigt, sein Gleichgewicht auszubalancieren. So purzelten wir plötzlich beide quer durch den Kreissaal, lagen, er schimpfend, ich lachend, wie Käfer auf dem Rücken und sahen der entsetzten Hebamme zu, die nur noch rufen konnte "Wo wollt Ihr denn hin?"
Oder aber auch die wunderschönen Momente, wenn das Köpfchen, kurz darauf das ganze Kind, geboren ist, die Endorphine Party machen, in einem alles nur erleichtert denkt "Du hast es geschafft!" und Freudentränen gar nicht mehr aufhören wollen, aus den AUgen zu schießen, während der zerknautschte Zwerg auf die Brust gelegt wird ...
Es gibt so viele schöne Erlebnisse, die man bei der Geburt erleben kann. Einige von ihnen brennen sich, wie das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch, beim ersten Verliebtsein, ins Herz. Andere Erlebnisse sorgen noch Jahrzehnte später für Überanspruchung der Lachmuskeln.
Wie war das bei Euch, welche schönen oder lustigen Erlebnisse hattet Ihr?