Da es in meiner Familie vermehrt Herzerkrankungen gibt und auch mein ältester Sohn einen damals schweren Herzfehler hatte, der zum Glück behoben werden konnte, achteten wir bei den jüngeren Kindern bereits in den SS darauf, dass insbesondere das Herz immer gründlich untersucht wurde.
Als ich 2007 mit Emmy schwanger war, wurde ein ausführliches Organscreening vorgenommen und es zeigte sich kein Hinweis auf einen Herzfehler.
Auch nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren, wurde gerade bei den U besonders das Herz intensiv abgehört. Immer ohne Befund.
Dann kam die U8. Unser damaliger HA stellte ein Nebengeräusch fest, meinte jedoch, dies könnte wachstumsbedingt auftreten und wir sollten in 1 Jahr noch einmal genauer abhören lassen.
Bei der U9, im November letzten Jahres und jetzt aktuell auch wieder, zeichnete sich das Geräusch weiter ab.
Anfang April, haben wir einen Termin beim Kinderkardiologen. Auf der Überweisung steht "Vitium cordis (I38 G)", was ja den Verdacht auf einen Herzklappendefekt ausdrückt, wobei "I38" ja lediglich aussagt "Herzfehler" und ich annehme, dass das "G" für "angeboren" stehen soll.
Je näher der Termin rückt, je nervöser werde ich. Und ich kann es nicht verstehen!
Emmys Herz war bis zur U8 immer unauffällig. Sie neigt zwar schneller zu "blauen Lippen", hat aber kein "blaues Mund-Nasen-Dreick". Sie schwitzt weder übermäßig, ist normal belastbar, hat keine "unnormalen" Erschöpfungszustände und ist auch nicht zu klein. Schlank ja, aber mit 110cm und 17, 2kg bei der U9, im Alter von 5 Jahren und 2 Monaten, im Normbereich.
Es gibt also, außer vielleicht tendenziell den manchmal "blauen Lippen", keine weiteren Anzeichen auf einen Herzfehler.
Außer der Herzerkrankung meines ältesten Sohnes, habe ich vor einem Jahr meinen jüngsten Sohn verloren, der mit einem sehr schweren Herzfehler zur Welt kam, welcher aber mit größter Wahrscheinlichkeit auf das Down-Syndrom und ein weiteres Y-Chromosom zurückzuführen war.
Ich weiß, ich sollte mich beruhigen, denn ein schwerer Herzfehler hätte sich bei Emmy schon früher zeigen müssen. So gehe ich schlimmstenfalls von einem "leichten" Herzfehler aus.
Aber ich mache mir trotzdem große Sorgen, versuche die Angst zu verdrängen und denke immer wieder darüber nach, ob nun das Dritte meiner 6 Kinder einen Herzfehler hat. Man beginnt halt, sich so verrückt zu machen, dass man schon Vorwürfe an sich selbst richtet, bevor man noch eine Diagnose hat und sich innerlich bereits beschimpft, dass man möglicherweise die Herzerkrankungen an seine Kinder vererbt hat, die man in seinen Genen trägt, ohne selbst erkrankt zu sein.
Und trotzdem will mir das nicht in den Kopf!
Man kann Herzfehler, vor allem leichte, bei Ungeborenen und Säuglingen leicht übersehen, wenn man nicht explizit danach sucht, aber wir haben doch Organscreening und auch nach Geburt immer wieder besonders auf das Herz hören lassen. Wieso zeigt sich da jetzt etwas, was doch vorher nicht zu sehen/hören war?
Hat jemand bei seinen Kindern Erfahrungen damit, also auch erst im Kleinkindalter auftretende Herzgeräusche, die vorher definitiv nicht da waren und wie waren die weiteren Diagnosen?