Es ist nachts um 3 Uhr. Rhavi steht auf, weil die Katzen mal wieder Terror schieben. Eine wird auf den Balkon gesperrt, die andere gibt dann auch Ruhe.
Der Kleine brabbelt in seinem Bett vor sich hin. Ok, er hat um ca 16 Uhr die letzte Mahlzeit gehabt und ist nach unserem Ausflug eingeschlafen und hat bis dahin durchgeschlafen.
Also torkelt Rhavi schlaftrunkend und grantig auf die Schlafräuber Katzen in die Küche.
In der Küche ist Licht mit Helligkeitsregler. Grelles Licht macht ja wach, also liegt die Küche im Halbdunkel. Die nötigen Handgriffe für die Flasche sind ja nun oft genug ausgeführt worden, das ginge auch im Schlaf. Wasserkocher mit Mineralwasser gefüllt, eingestöpselt, beim Griff nach einer saubern Flasche vom Spülbrett eine Bewegung im Augenwinkel. Hm, der Kater ist es nicht, der schnurrt zu meinen Füssen, könnte ja auch für ihn was abfallen. Katze ist auf dem Balkon und der Herr des Hauses schläft. Ausserdem wäre da schon eine Bewegung an der Tür aufgefallen. Aber die Bewegung kam von der anderen Seite.
Genauer geschaut. Die Bewegung kommt aus dem Spülbecken. Das sieht aus wie eine Nacktschnecke. Nein, nicht wirklich, oder?
Wie soll die den reingekommen sein, immerhin liegt die Wohnung im zweiten Stock und Pflanzen haben wir so garnicht in der der Küche oder auch nur auf dem FEnterbrett. Nein, zur Zeit ist auch kein grüner Salat im Hause, abgesehen davon, dass der im Kühlschrank läge, also ausser REichweite dieser Mistviecher. Gut, FEnster steht auf Kipp. Aber wieso sollte da eine Schnecke reinkommen? In all den Jahren ist das nochnicht vorgekommen.
Fazit: Rhavi muss träumen. Ein GEfühl der Erleichterung macht sich breit. Das muss aber trotzdem genauer kontrolliert werden. Also Licht stärker machen und nochmal nachschauen. Schock! Das Dingen im Becken, das aussah wie ein Stück Schale, die den Weg in den Mülleimer noch nicht gefunden hatte, bewegt sich wirklich. Es streckt sich und fährt Fühler aus. Igitt und so riesig.
Was macht man mit dem Vieh? Aus dem Fenster werfen? Dann ist sie morgen sicher wieder da. Klo runterspülen? Nachher kricht sie das Rohr wieder hoch. Nein, Salz muss her. Rhavi dreht sich um, greift in den Schrank mit Zucker und Salz und streut Salz über das Viech. Keine Reaktion. Rhavi schaut sich den Pott mit dem Salz genauer an: wieso ost der so gross? Nimmt den kleinern Pott daneben raus, da prangt das Schild Salz. Ok, das Vieh wurde also erstmal gezuckert. Nun gut, dann wird es jetzt gesalzen.
Dann das Fläschchen fertig gemacht und anschliessend die Schnecke mal mit fliessendem Wasser abgespült. Die Zeit hat nicht ausgereicht. Das Dingen anfassen? Nein bloss nicht. Es ist noch heiss Wasser vom Fläschchen im Kocher. Drüber damit über das Miststück. Tja, und da das Fläschchen insgesammt noch zu warm war, kalt Wasser drüberlaufen lassen. Also wurde die Schnecke gezuckert, gesalzen, überbrüht und ertränkt.
Ich möchte noch anmerken, normal bin ich absolut tierlieb. Gehäuseschnecken hätte ich am GEhäuse gepackt und weit aus dem Fenster geworfen. Aber Nacktschnecken sind immer eine Plage. Wenn ich da an Moppelchens arme Blumen denke, die von einer Schwadron dieser Geschöpfe hinterlistig vertilgt wurden, habe ich mich mit Moppelchen solidarisiert und das Viech in Vertretung für diese Gattung ins Jenseits befördert. Ganz davon abgesehen, dass mich diese Vicher eh tirisch anekeln und ich sie nicht anfassen mag, wenn ich das als Kind auch gerne gemacht habe. In Erinnerung dadran schüttelt es mich. Uahh.