Das Wochenbett….
..beschreibt
einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach der Geburt eines Kindes muss sich der Körper der Mutter von der Schwangerschaft und der Entbindung erholen und hormonell umstellen. Im Rahmen der Schwangerschaftsrückbildung verkleinern sich die Gebärmutter (lat. uterus) und andere Organe, die Haftstelle des Mutterkuchens (lat. plazenta), eine Wunde in der Gebärmutter, heilt unter Absonderung des Wochenflusses (lat. lochien) ab. Weil die Frau dabei viel Ruhe braucht und oft seelisch labil ist, wird diese Zeit auch Babyblues genannt. Es ist die Zeit, sich auf die neue Situation und das Baby einzustellen.
Die Beziehung zwischen Kind und Mutter entsteht und entwickelt sich. Zentrale Themen für Mutter und Kind sind in der ersten Zeit meist die Gewöhnung an das Stillen, der Schlaf- und Trinkrhythmus des Kindes und allgemein seine Zufriedenheit.
Soweit die medizinische Erklärung.
Aber, das Wochenbett ist etwas ganz besonderes.
Aus einer Frau wird auch eine Mutter, aus einem Mann auch ein Vater, aus einem Liebespaar wird ein Elternpaar. Es ist die Zeit des sich Kennenlernens, des Staunens, des nicht fassen können das dieses Kind unser Kind ist und ich es geboren habe.
Immer wieder anschauen, riechen, fühlen eine ganz besondere Zeit die einen ganz besonderen Zauber hat.
Das Wochenbett bedarf der Ruhe, des Respekts, der Stille und der Demut vor einem ganz kleinen Menschen der unglaubliches mit seiner Mutter geleistet hat.
Ich finde jede Frau die ein Kind geboren hat, sollte nicht nur versorgt sein sondern umsorgt! Sie sollte wie eine Königin verwöhnt werden. Sie bekommt essen was sie möchte und jeder noch so ausgefallene Wunsch wird versucht zu erfüllen. Wir haben in unserem Leben, laut Statistik, 2 Wochenbettzeiten in unserem Leben und selbst da glauben wir noch wir müssten funktionieren!?
Da wird am Entlassungstag aus der Klinik die Wohnung geputzt und Gäste bewirtet. Es wird eingekauft und schon mal eben bei Oma rumgefahren.
Eine Klinik ist ein Großunternehmen was Management braucht und kein Hotel, von da her kann keine Schwester umsorgen sondern nur versorgen.
Aber, was ist mit den Menschen die uns lieben? Warum werden Wöchnerinnen mit Besuch und Ratschlägen erschlagen? Warum muss eine Pinkelparty in den ersten 4 Wochen sein?
Das Kind ist auch noch süß und klein wenn es 4 Wochen alt ist.
Früher gab es Bräuche im Wochenbett, die Nachbarn kamen, brachten meistens Wein, ein kräftiges Brot, eine ordentliche Hühnerbrühe zur Rekonvaleszenz der Entbundenen.
Heute gibt es Pamperstorten und Saufgelage!
Mein Rat an all die , die sich im Vorfeld mit dem Wochenbett beschäftigen möchten:
- geht möglichst ambulant nach hause, da lässt sich Besuch besser abhalten als in der Klinik.
- sagt euren Freunden und Familien das ihr keinen Besuch haben möchtet( ihr könnt ihr die Menge des Besuches eurer Bettnachbarin nicht beeinflussen)
- bittet Mutter oder Schwiegermutter euch zu bekochen in den ersten 10 Tagen( aber holt das Essen ab da die Omas meistens Sitzfleisch haben ;-))
- kauft vorher ausreichend ein
- feiert euch als gute Eltern und lobt euch jeden Tag als gute Mutter und als guten Vater
- lasst den Fernseher aus
- macht IHM klar dass ihr ihn braucht um den unangemeldeten Besuch abzuhalten weil ihr nicht die seelische Kraft dazu habt!
- vermeidet unnötiges Telefonieren, die Welt da draußen und der Alltag hat euch schneller wieder als ihr glaubt.
- macht ein schönes Foto vom schlafenden Kind mit ungefähr diesem Text und hängt ihn in Folie draußen an die Haustür, wer dann noch schellt darf erschossen werden.
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Liebe Mitmenschen
Ich heiße_bin am_um_geboren und noch sehr müde von meiner Reise. Lasst mir und meinen Eltern noch ein wenig Zeit und dann freuen wir uns auf euren Besuch. Mama und Papa melden sich wenn wir soweit sind!
Wenn ihr dann Besuch haben möchtet dann ist jede angeborene Zurückhaltung, Bescheidenheit und Scham überflüssig! Sollte jemand fragen „ kann ich dir was helfen“? dann jaa bitte das Geschirr , die Wäsche, das Bad was auch immer mach es!
Wer zum Cafe kommt darf gerne Kuchen mitbringen aber keinen von euch erwarten.
Sollte eine Pinkelparty anstehen , beauftragt ein Paar eures engen Kreises mit der Organisation. Diese Party sollte außerhalb der Wohnung sein, damit die Mutter und das Kind den Zeitpunkt des Zurückziehens bestimmen können. Gebt den Organisatoren eure Gästeliste mit Telefonnummern und die sollen alle anrufen und um Essenspenden bitten.
Ihr seit die Hauptpersonen lasst euch mal Gutes tun!
Bedenkt bitte…ihr bekommt diese besondere Zeit nicht zurück es wäre Schade wenn sie mit Oberflächlichkeiten und dem Wunsch es anderen Recht zu machen vertan wird.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne der uns schützt und hilft zu leben.
(H.Hesse)