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hiAls Meningitis bezeichnet man die Entzündung der Hirnhäute. Es handelt sich um eine schwere Erkrankung, die zu bleibenden Schäden des zentralen Nervensystems, aber auch zum Tod führen kann.
Gehirn und Rückenmark werden durch den Schädel und die Wirbelsäule mechanisch geschützt. Diese knöcherne Hülle ist mit der Hirnhaut ausgekleidet. Zwischen Hirnhäuten und Gehirn befindet sich das Gehirnwasser, der so genannte Liquor, durch den Gehirn und Rückenmark gegen Stöße geschützt werden.
Eine Meningitis kann durch unterschiedliche Erreger hervorgerufen werden. Wie bei allen durch Keime verursachten Erkrankungen unterscheidet man drei große Gruppen von Erregern: Bakterien, Viren und Pilze. Die häufigste Form der Meningitis wird von Meningokokken, einer Bakterienart, verursacht. An dieser Form der Meningitis erkrankt jährlich etwa eine Person pro 100.000 Einwohner. Die Meningokokkeninfektion tritt gehäuft im Frühjahr und im Herbst bei Kindern und Jugendlichen auf. Da sie sehr ansteckend ist, müssen nach dem Infektionsschutzgesetz alle Patienten dem Gesundheitsamt gemeldet werden, bei denen die Infektion vermutet wird oder nachgewiesen wurde. Weitere bakterielle Erreger der Meningitis sind die Pneumokokken und Haemophilus influenzae, die aufgrund der vorhandenen Impfmöglichkeiten jedoch weitgehend zurückgedrängt wurden.
Virale Erreger einer Hirnhautentzündung sind neben anderen Mumps-, Masern-, Grippe-, Herpes simplex-, Varizella zoster-, FSME-, HI-Viren und andere. Auch Pilze können in sehr seltenen Fällen eine Meningitis verursachen.
Wie kommt es zu einer Meningitis?
Gelangen Krankheitserreger ins Gehirnwasser, können sich die Hirnhäute entzünden. Die Krankheitserreger gelangen dabei auf verschiedenen Wegen in den Liquorraum. Sie können
durch Husten und Niesen, von Mensch zu Mensch übertragen werden,
von einem Entzündungsherd in einer anderen Körperregion ausgehen,
oder im Rahmen von Allgemeininfektionen auftreten.
Eine Ausbreitung der Keime erfolgt entweder über den Blutstrom oder auf direktem Wege durch eine offene Verletzung des Schädels, einen nahe gelegenen Abszess zum Beispiel der Nasennebenhöhlen oder des Mittelohres. Die Ausbreitung über die Nasenschleimhaut ist ein typischer Infektionsweg bei der Meningokokkeninfektion.
Je nach Krankheitserreger kann die Meningitis sehr ansteckend sein. Während Hirnhautentzündungen durch Viren, Tuberkulose-Bakterien oder Pilze in der Regel auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen, ist die Ansteckungsgefahr für die durch Meningokokken verursachte Form der bakteriellen Meningitis sehr hoch. Diese Erreger verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion, also durch Anhusten oder Niesen, sowie den direkten Kontakt mit erkrankten Personen. Sie führen immer wieder zu örtlichen Masseninfektionen .