Matthias B. H. / pixelio.de
Gottes Segen
Bild: Matthias B. H. / pixelio.de
Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
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aktualisiert: 04.02.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Im evangelischen und katholischen Glauben gilt die Taufe als Heiliges Sakrament, also als Zeichen, durch das Gott mit den Menschen in Verbindung tritt.Christ ist nur, wer getauft wurde. Zentrale Elemente der Feier sind die Taufe des Kindes mit geweihtem Wasser und der Taufspruch. Während der Taufzeremonie verpflichten sich die Eltern und Paten, das Kind christlich zu erziehen und bitten - vor der Familie oder der versammelten Gemeinde - um die Taufe im Namen Gottes. Dann wird der Segen gesprochen und ebenfalls das Glaubensbekenntnis. Das Fürbitten-Gebet und das Vater unser sind ebenso wichtige Bestandteile der Feier.
Zeitpunkt der Taufe
In der Regel findet die Tauffeier statt, wenn das Kind zwischen drei und acht Monate alt ist. Viele Eltern wählen einen späteren Zeitpunkt, damit das Kind die Zeremonie bewusst wahrnehmen kann. Das Alter des Täuflings spielt keine Rolle.
Und: Wer einmal getauft ist, bleibt es für immer. Rückgängig machen kann man die Taufe nicht.
Was ist wenn die Eltern nicht Mitglied der Kirche sind?
Doch was ist, wenn die Eltern nicht Mitglieder der Kirche sind? Können sie ihr Kind trotzdem taufen? Bei der evangelischen Kirche entscheidet darüber die jeweilige Landeskirche beziehungsweise die zuständige Kirchengemeinde. Zumindest ein Elternteil sollte Mitglied der evangelischen Kirche sein. Eventuelle Ausnahmen müssen mit der Gemeinde geklärt werden. Ein katholischer Pfarrer kann die Taufe nicht verweigern, wohl aber verschieben und mit den Eltern über deren Kirchenaustritt sprechen. Nicht möglich ist, die Taufe gegen den Willen des anderen Elternteils durchzuführen, wenn kein alleiniges Sorgerecht vorliegt.
Beide Elternteile haben eine andere Religion
Die katholische Kirche tauft auch dann, wenn beide Elternteile einer anderen Religion angehören. Allerdings spielt in einem solchen Fall der
Taufpate eine wichtige Rolle. Er ist dann verstärkt für die christliche Erziehung des Kindes verantwortlich und muss selbst katholisch getauft und gefirmt sein. Christen anderer Konfessionen dürfen die Taufe aber als Zeugen mitgestalten. Bei den Protestanten ist es von Landeskirche zu Landeskirche unterschiedlich.
Der lokale Pfarrer hilft weiter
Alle Fragen, auch die zum Taufpaten, können während des Gespräches (im Idealfall rund zwei Monate vor dem Wunschtermin) mit dem jeweiligen Pfarrer besprochen werden. Zusammengefasst kann man aber sagen: Die Taufe darf nicht verweigert werden. Taufpate darf sein, wer getauft und nicht aus der Kirche ausgetreten ist. In der katholischen Kirche muss einer der Taufpaten katholisch getauft und gefirmt sein. Ein Taufzeuge darf evangelisch sein. In der evangelischen Kirche hingegen darf jeder Christ einer anderen Konfession Taufpate werden. Es kann einen oder zwei Taufpaten bei der Taufe geben, aber auch ohne Paten ist die Taufe gültig.
Taufpate
Taufpate zu sein, ist ein Ehrenamt in christlichen Kirchen. Der Pate ist Zeuge der Spende des Sakramentes und wird im Kirchenbuch aufgeführt. Die Aufgabe des Paten ist die Begleitung des Täuflings bei der Taufe und auf seinem weiteren Lebensweg. Er achtet darauf, dass das Kind den Glauben kennenlernt, mit ihm aufwächst und ihn auch selbst lebt. Der Pate ist Ansprechpartner in allen Lebenslagen und unterstützt das Patenkind, wo er kann. In einigen Fällen übernimmt er auch die Vormundschaft, falls die Eltern des Kindes sterben. Der Taufpate muss mindesten 16 Jahre alt sein. Es ist nicht möglich, dass die Eltern gleichzeitig auch Taufpaten sind. Das Patenamt kann weder zurückgenommen noch abgegeben werden, erlischt aber, wenn der Pate aus der Kirche austritt. Formal erlischt in der evangelischen Kirche das Patenamt nach der Konfirmation. Dabei bekräftigt der Konfirmand seinen Glauben selbst aktiv und ist ab diesem Zeitpunkt selbst verantwortlich, ein Leben nach christlichem Glauben zu führen. In der katholischen Kirche endet die Patenschaft nicht.
[AKL]