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Zuckerbelastungstest (OGTT - Glukosetoleranztest)

glukosetoleranztest-ogtt
fotolia.de - @Dan Race
Nach dem Glukosetrank wird der Blutzucker gemessen.
Bild: fotolia.de - @Dan Race

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AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 19.07.2021Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales
Bei jeder Schwangerschaft wächst neues Leben, an erster Stelle steht die Gesundheit von Mutter und Kind. Wer schwanger ist, geht regelmäßig zum Arzt und lässt die notwendigen Untersuchungen durchführen.

Wann sollte ein Zuckerbelastungstest durchgeführt werden?

Ein Zuckerbelastungstest (kurz auch OGTT = oraler Gluckosetoleranztest) gehört mit dazu, besonders wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen, wie:
  • Übergewicht
  • ein Alter über 45 Jahre
  • früher schon einmal eine Schwangerschaftsdiabetes aufgetreten ist
  • oder direkte Verwandte an Diabetes mellitus leiden
Der orale Glukosetoleranztest heisst deshalb so, weil Du dafür eine Zuckerlösung trinken musst (oral). Sein Ergebnis zeigt an, inwiefern der Blutzucker nach dem Trinken der Zuckerlösung ansteigt.

Risiko Schwangerschaftsdiabetes

Ein Zuckerbelastungstest ist eine Möglichkeit festzustellen, ob bei der Schwangeren eine Schwangerschaftsdiabetis vorliegt. Es wird ermittelt, ob der Blutzucker die Grenzwerte übersteigt. Er sollte allerdings nicht durchgeführt werden, wenn der Nüchternblutzucker-Wert bereits über 126 mg/dl liegt.

Die Krankenkasse und der Zuckerbelastungstest

Der Zuckerbelastungstest (auch als Zuckertoleranztest bezeichnet) wurde früher nur bei Risiko-Schwangerschaften durchgeführt, inzwischen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für jede Schwangere. Der Zuckertoleranztest ist keine Pflicht, wird jedoch empfohlen, da er negative Auswirkungen für Dich und das Ungeborene haben kann.

So läuft der Zuckerbelastungstest ab

Voraussetzungen für den Test

Der OGTT-Test findet in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche statt.
  • Du musst nüchtern zum Test erscheinen, also zehn Stunden vor dem Blutzuckertest nichts essen oder trinken. Am besten achtest Du bereits drei Tage vorher auf Deine Ernährung und nimmst etwa 150 Gramm Kohlehydrate mehr zu Dir.
  • Voraussetzung für den Testtag ist Gesundheit, vor allem darfst Du kein Fieber haben.

Der Test-Ablauf

Der Zuckerbelastungstest zeigt, wie der Körper eine bestimmte Menge an Zucker verarbeitet. Der Arzt nimmt Blutproben und vergleicht sie.
  • Erste Blutprobe
    Der Test beginnt mit einer Blutabnahme, diese dient dazu den Nüchternwert, also den Zuckergehalt im Blut im Nüchternzustand, zu ermitteln.
  • Du musst eine Zuckerlösung trinken
    Dann bekommst Du eine Zuckerlösung zu trinken, die Du innerhalb von 5 Minuten trinken musst. Das ist etwa ein viertel Liter Wasser mit Glukose in Form von Traubenzucker. Während weiterer zwei Stunden darfst Du nichts trinken und essen und bewegst Dich normal.
  • Erneute Blutproben
    Weitere Blutproben werden nach einer und nach zwei Stunden entnommen und eine Blutzuckermessung durchgeführt. Drei Stunden nach dem Trinken der Lösung erfolgt eine vierte Blutentnahme.

Die Auswertung der Blutzuckermessung

Die Werte sind normal, wenn das Blut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerkuppe entnommen wird und unter 140 mg/dl liegt. Bei der Entnahme aus der Armbeuge sollte er unter 120 mg/dl liegen.

Gestörte Glukosetoleranz

Zeigt der Glukosetoleranztest zwischen 140 bis 200 mg/dl bei kapillarer Entnahme und 120 bis 180 mg/dl bei venöser Blutentnahme, liegt eine gestörte Glukosetoleranz vor.

Die Grenzwerte bei venöser Entnahme sind 180 und bei kapillarer Entnahme über 200 mg/dl, bei diesen Ergebnissen kann es sich um eine "Diabetes mellitus" handeln.

Verfälschungen des Testergebnisses

Das Blutbild kann beim Zuckerbelastungstest durch verschiedene Faktoren verfälscht werden, z.B.:
  • wenn Du die Tage vor dem Test zu wenig Kohlehydrate gegessen hast
  • Abführmittel genommen
  • oder entwässernde Medikamente nicht rechtzeitig abgesetzt hast.
Ein negatives Ergebnis kann ebenfalls nicht zutreffend sein, wenn während der zweistündigen Wartezeit geraucht wird oder Du Dich in dieser Zeit einer starken körperlichen Belastung aussetzt. Liegt der Nüchternblutzuckerwert bereits bei oder über 126 mg/dl (7,0 ml/l), sollte auf den Glukosetoleranztest verzichtet werden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.

Die Behandlung von erhöhtem Blutzucker

Umstellung der Lebensweise und Ernährung

Wird beim Zuckerbelastungstest ein erhöhter Blutzuckerwert festgestellt, kann dieser mit der Umstellung der Lebensweise und Ernährung reduziert werden. Nimm mehrere kleine Mahlzeiten zu Dir anstatt größerer Nahrungsmengen, reduziere die Kalorienzahl, also mehr Eiweiß weniger Fett und weniger höherwertige Kohlehydrate. Wichtig ist regelmäßige körperliche Betätigung, damit die Körperzellen besser auf Dein Insulin ansprechen.

Insulin-Spritzen

Zeige Bewegung und Ernährung keine Wirkung, muss Insulin gespritzt und der hohe Blutzuckerwert damit bekämpft werden. Kurz nachdem die Plazenta ausgestoßen wird, verschwindet die Schwangerschaftsdiabetes normalerweise wieder. Bei manchen Frauen bleibt die Stoffwechselstörung zurück und mehr als 30 Prozent der Mütter erkranken innerhalb von 5 bis 10 Jahren nach der Schwangerschaft an einer echten Diabetes mellitus Typ 1 und II. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sind auch nach dem Zuckerbelastungstest unbedingt empfehlenswert, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.

Weiterlesen:

Quellen:

https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/detail/neu-entwickelter-test-fuer-schwangerschaftsdiabetes/

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