Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 17.07.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Aber eben dies auch langfristig erfüllen zu können, ist nicht immer leicht. Zudem bedeutet die Pflegeelternschaft auch eventuell wieder loslassen zu können, denn im Gegensatz zu adoptierten Kindern ist ein Pflegekind oft nur eine begrenzte Zeit in der Pflegefamilie.
Dies können also Familien sein, in denen die Eltern aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage waren ihre Kinder so zu versorgen, wie es nötig wäre. Eventuell kann dies durch eine körperliche oder psychische Erkrankung eines Elternteils hervorgerufen worden sein, die einfach verhindert, dass eine Grundversorgung von Haushalt und Kindern gewährleistet werden kann.
Manchmal mussten die Kinder Misshandlungen oder gar Missbrauch erleben und wurden zum Schutz aus ihren Familien genommen. Aber es gibt auch Fälle, in denen die Eltern sehr bemüht sind, jedoch mit der Erziehung der Kinder einfach überfordert scheinen, weil diese eventuell den elterlichen Einfluss nicht akzeptieren und sich so in Gefahren bringen.Das bedeutet Geduld besitzen zu müssen, wenn das Kind durch negative Prägungen Eigenschaften zeigt, die das Zusammenleben erschweren könnten. Ein gesunder Weg aus liebevoller Aufnahme und Konsequenz, aber auch Humor muss gefunden werden, um einerseits Stabilität ins Leben des Kindes zu bringen, aber andererseits auch Vertrauen aufzubauen. Je nach familiärer Vorgeschichte soll das Kind eventuell wieder in die leibliche Familie zurückkehren, was wiederum auch mit Trennungsschmerz der Pflegeeltern verbunden sein kann.
Ein Pflegekind, auch dessen sollten sich Pflegeeltern bewusst sein, kommt nicht allein. Sozialarbeiter, eventuell ein Vormund, aber auch leibliche Verwandte, zu denen der Kontakt gefördert wird, werden ebenso im Kontakt mit den Pflegeeltern stehen und gemeinschaftlich zu Bezugspersonen des Kindes werden, die bestrebt sind, den bestmöglichen Weg des Miteinander für das Kind zu finden.Es ist eine große, nicht immer nur leichte Aufgabe, ein Pflegekind aufzunehmen, aber wenn sich die Pflegeeltern als Brücke für das Kind sehen, die es sicher an sein heimisches Ufer geleitet, kann daraus eine lebenslange enge Bindung erwachsen, selbst dann, wenn das Kind schon längst nicht mehr in der Pflegefamilie lebt.
[SyKo]Quellen:
https://www.pflegekinder-berlin.de/
https://www.wien.gv.at/menschen/kind-familie/pflegefamilie/
https://www.caritas.ch/de/aktiv-werden/als-privatperson-oder-familie-aktiv-werden/pflegefamilie-werden.html
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