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Der Wochenfluss - wenn sich der Körper regeneriert!
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Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 16.09.2012 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Während der Schwangerschaft ist die Plazenta fest in der Gebärmutter verankert. Wird sie dann nach der Geburt ausgestoßen, bleibt eine circa handtellergroße Wunde zurück, die Zeit braucht um zu verheilen. Während des Heilungsprozesses kommt es direkt nach der Geburt zu Blutungen, dem Wochenfluss.So wird die Flüssigkeit bezeichnet, die eine Frau nach der Geburt verliert. Diese Flüssigkeit besteht aus Wundsekret, einem Gemisch aus restlichem Blut, Schleim und Plazentagewebe. Der Wochenfluss dauert circa vier bis sechs Wochen an, versiegt dann langsam und ändert während des Verlaufs mehrmals Farbe und Beschaffenheit. Anfangs ist er sehr zähflüssig und schleimig rot, nach einer Woche wird er heller und geht dann in eine bräunliche Farbe über. Die Beschaffenheit wird immer dünner. Am Schluss ist er nur noch ein bernsteinfarbener, dünnflüssiger Ausfluss. Der Geruch ist meist sehr streng und unangenehm.
Wichtiges zum Wochenfluss
Der Wochenfluss ist zwar eigentlich nicht mit Schmerzen verbunden, kam es bei der Geburt jedoch zu einem Dammriss wird das Austreten der Flüssigkeit in den ersten Tagen von vielen Frauen doch als schmerzhaft empfunden.
Nach neuesten Erkenntnissen ist der Wochenfluss nicht so hoch infektiös, wie früher angenommen wurde, sondern mit der normalen Periodenblutung vergleichbar. Es sind zwar viele Keime darin enthalten, die meisten davon sind aber nicht krankheitserregend. Wichtig ist allerdings, dass keine Keime von außen in die Gebärmutter dringen können, da hier eine offene Wunde besteht. Darum muss beim Geschlechtsverkehr auch auf jeden Fall ein Kondom benutzt werden. Ansonsten könnten Bakterien vom Partner übertragen werden und in die Gebärmutter gelangen.
Intimpflege während dem Wochenfluss
Eine regelmäßige und gründliche Intimpflege ist während der Zeit des Wochenflusses sehr wichtig. Um den Ausfluss aufzufangen sollten keine Tampons verwendet werden. Diese könnten nämlich einen Blutstau verursachen. Zudem besteht auch hier die Gefahr, dass unerwünschte Keime und Bakterien mit dem Tampon in die hoch empfindliche
Gebärmutter gelangen. Alternativ dazu kann der Wochenfluss mit einer Binde oder speziellen Vlieswindeln aufgefangen werden. Diese müssen, besonders in der Anfangszeit, alle zwei bis drei Stunden ausgewechselt werden. Damit wird das Risiko einer Infektion gemindert. Nach dem Toilettengang sollte der Intimbereich mit lauwarmen Wasser gereinigt werden, zwischendurch kann zur Reinigung zusätzlich eine milde Seife verwendet werden. Ganz wichtig ist außerdem, sich die Hände direkt danach gründlich zu waschen. Möchte man auf den Geschlechtsverkehr während des Wochenflusses nicht verzichten, muss danach ebenfalls der Intimbereich gesäubert werden. Es sollte sich jedoch keine Frau dazu überreden lassen, sondern nur einwilligen wenn sie selbst ein Bedürfnis verspürt und dabei keine Schmerzen hat.
Ernst zunehmende Anzeichen
Wöchnerinnen, so werden Frauen kurz nach der Geburt genannt, haben ein recht auf Ruhe. Darum sollte Hilfe von außen gern angenommen und nicht ausgeschlagen werden. Denn Stress kann dazu führen, dass die Heilung der Gebärmutter beeinträchtigt wird und die Blutungen sich erneut verstärken. Am schönsten ist es natürlich, wenn der Vater des Kindes sich die Zeit nehmen kann, seine Frau die ersten paar Wochen zu betreuen. Doch auch eine Hebamme bietet gerne ihre Hilfestellung an. Sie ist auch die erste Ansprechpartnerin, falls Probleme auftreten. Anzeichen für ein erhöhtes Risiko sind beispielsweise sehr starke Blutungen, so dass die Binde bereits innerhalb einer Stunde gewechselt werden muss und das Blut schwallartig aus dem Körper schießt. Dann muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn die Blutungen bereits nachgelassen haben und plötzlich wieder stärker einsetzen, sollte das nicht verdrängt werden. Handlungsbedarf besteht außerdem bei hohem Fieber und starken Schmerzen im Unterleib. Das können erste Anzeichen auf Kindbettfieber sein. Verändert sich die Farbe des Wochenflusses nicht, sondern bleibt stetig rot, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. Dasselbe gilt, falls auffallend große Blutgerinnsel ausgeschieden werden, auch das ist ein Hinweis darauf, das etwas nicht stimmt.