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Allergieprävention ist wichtig
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Besonders neugeborenen Babys können aufgrund ihrer noch unreifen Darmflora sehr leicht Allergien entwickeln.Der ideale Schutz ist natürlich das Stillen, jedoch hat nicht jede Mutter die Möglichkeit ihrem Baby Muttermilch zu geben. Inzwischen sind auch Flaschennahrungen am Markt erhältlich, die helfen, die Entstehung einer Allergie zu reduzieren. Aber nicht nur die Art der Babymilch, auch die Beikosteinführung spielt eine wichtige Rolle beim Vorbeugen einer Allergie. Daneben sind natürlich auch Umweltfaktoren und Hygiene entscheidende Faktoren bei der Entstehung einer Allergie.
Warum Babys von Allergien häufig betroffen sind
- Bei Babys ist die Magensäureproduktion ungenügend und allergene Stoffe können so leichter vom Magen in den Darm gelangen.
- In der Verdauung werden noch nicht alle Substanzen gut aufgespalten. Teilweise werden ungespaltene Eiweißbestandteile in den Körper aufgenommen, welche in Folge eine Allergie auslösen.
- Das darmeigene Immunsystem ist noch wenig entwickelt.
- Die sogenannte "secretory paste" fehlt. Dies ist eine Darmschicht, die verhindert, dass Fremdstoffe in den Körper eindringen.
Das heißt: es ist wichtig, dass Babys in den ersten Wochen niemals Nahrung bekommen, die nicht speziell für sie bestimmt ist. Enthält die Nahrung Eiweißbestandteile, die vom kindlichen Körper noch nicht gespalten werden können, ist die Entstehung einer Allergie vorprogrammiert.
Die optimale Milchnahrung um einer Allergie vorzubeugen
- Vier Monate voll stillen verringert das Allergierisiko um ein vielfaches, denn Muttermilch ist der beste Schutz für das Baby.
- Wenn das Stillen nicht möglich ist, darf in den ersten Lebenswochen ausschließlich Prenahrung gegeben werden. Eine zu frühe Gabe von 1er oder 2er Milch kann das Allergierisiko erhöhen.
- Babys mit einem erhöhten Allergierisiko sollten von Anfang an pro- oder prebiotische Säuglingsmilch bekommen. Diese unterstützt die Entwicklung einer gesunden Darmflora und kann somit das Risiko für allergische Reaktionen verringern.
- Hypoallergene Nahrung sollten nur Säuglinge mit einem stark erhöhten Allergierisiko bekommen. Dies ist der Fall, wenn beide Eltern zu Allergien neigen. Damit das Baby langsam allergene Substanzen kennen lernt, sollte HA-Nahrung nicht das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden. Spätestens ab 4-6 Monaten kann auf herkömmliche Prenahrung umgestiegen werden.
- Flaschennahrung auf Basis von Sojamilch, selbst hergestellte Säuglingsnahrung und alternative Säuglingsmilch sollte in den ersten Monaten nicht gefüttert werden. Sie alle haben ein hohes allergenes Potential und können beim Baby eine Allergie auslösen.
Allergene in der Muttermilch reduzieren
Vor allem Milch, Milchprodukte, Fisch, Ei und Nüsse werden zu den allergenen Nahrungsmittel gezählt. Sofern die Mutter allergisch auf diese Lebensmittel reagiert, gehen die allergischen Abwehrstoffe in die Muttermilch über. Das heißt, ein Vermeiden von allergenen Nahrungsmitteln führt zu einer geringeren allergenen Belastung in der Muttermilch und kann bei stark allergiegefährdeten Säuglingen ein Vorteil sein. Allergene Lebensmittel sollten aber nur in den ersten Wochen reduziert werden. Damit das Baby die Möglichkeit hat, Allergene in geringer Konzentration kennen zu lernen, sollten danach alle Lebensmittel in kleinen Mengen gegessen werden. Sehr wichtig: die Einschränkungen dürfen auf keinen Fall zu einer Mangelversorgung bei der Mutter führen. Eine professionelle Ernährungsberatung ist in diesem Fall zu empfehlen.
Umwelt und Hygiene: So kann das Risiko für Allergien reduziert werden
- 1. Umweltfaktoren, die das Risiko für die Entstehung einer Allergie erhöhen: Rauchen, erhöhter Pollenflug, schlechte Raumluft, Schimmel in der Luft, besonders hohe Feinstaubbelastung, Medikamente, frühe Virsuinfektionen.
- Tipp: Passives und aktives Rauchen meiden, die Räume immer gut lüften und von Schimmel frei halten, nicht im Parks und Wäldern mit erhöhtem Pollenflug aufhalten, Medikamente wenn möglich meiden.
- 2. Hygiene: Damit Babys ein starkes Immunsystem aufbauen können, müssen sie die Umwelt kennen lernen. Das heißt, auch Schmutz und Bakterien. Für Eltern ist es oft schwierig, zwischen sogenanntem "gesundem Schmutz" und krankmachendem Schmutz zu unterscheiden. Babys müssen vor krankheitserregenden Bakterien geschützt werden, aber deswegen alles zu sterilisieren, ist sicher der falsche Weg.
- Hier ist Hygiene sehr wichtig: wenn das Baby an öffentlichen Orten mit vielen Menschen ist, bei der Herstellung von Babynahrung, bei der Verwendung von Trink- und Speisegefäßen.
- Hier kann das Kind die gesunden Keime kennen lernen: Nicht täglich waschen, in der Natur aufhalten, von Tieren und anderen gesunden Kindern umgeben sein, von älteren Kindern umgeben sein. Auch der frühe Besuch einer Kinderkrippe wirkt sich positiv auf das allergische Verhalten aus.
Die richtige Beikost um einer Allergie vorzubeugen
Mindestens fünf Monate sollte dem Baby ausschließlich Milch gegeben werden. Wenn vor Ende des 3. Lebensmonats Folgemilch oder Beikost gegeben wird, steigt das Risiko für die Entstehung einer Allergie stark an. Beikost sollte bei gesunden Babys erst ab dem 5. Lebensmonat und bei allergiegefährdeten Babys ab dem 6. Monat eingeführt werden.
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