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Wie du deinem Kind mit etwa 8 Monaten helfen kannst

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Gegenstände mit Knöpfen sind jetzt besonders anziehend
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 27.07.2021Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Dein Baby macht nun wieder einige tiefgreifende Veränderungen durch. Es ist genervt und verwirrt. Dies zeigt dir dein Kind, indem es sehr anhänglich ist. Du kannst ihm helfen, seine Welt besser zu verstehen. Wie du das machst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Was du hier lesen kannst:
  • Das wilde Spiel mit den Kategorien
  • Erste Schritte im Bereich der Mengen
  • Die Welt der Formen
  • Detailverliebtheit
  • Grob wie ein Hammer oder sanft wie eine Feder
  • Wie fühlt es sich an?
  • Rollenspiele
  • Abenteuerspielplatz Welt
  • Seltsame Ängste kommen und gehen
  • Konsequentes Vorgehen ist wichtig

Egal wie schnell oder langsam dein Baby dabei ist, etwas Neues für sich zu entdecken, es wird dabei immer ein wenig Zeit und vor allem deine Hilfe brauchen. Dies ist auch jetzt der Fall, wo dein Baby lernen muss, was in welche Kategorie fällt und wieso dem so ist. Genau hierbei bist du als Elternteil gefragt. An dir ist es nun, dass du deinem Kind die passenden Gelegenheiten und Umstände verschaffst, die es braucht, um zu experimentieren und zu spielen. Im Zuge dieser Zeiten wird dein Kind Stück für Stück lernen, was Kategorien sind und wie man alle Dinge irgendwie zueinander in Bezug setzen kann. Doch dein Part ist nicht damit allein erledigt, dass du deinem Kind die passenden Gelegenheiten verschaffst, sondern du bist auch gefordert, dein Kind beim Lernen zu unterstützen. Sei es nun, dass du ihm zeigst, wie es mit manchen Dingen umgehen kann oder es auf spezielle Dinge aufmerksam machst oder sei es, dass du einfach nur tröstest, wenn etwas so gar nicht gelingen will und dein Kind frustriert ist. Ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist, dass nur du deinem Kind immer wieder passende Anstöße liefern kannst, damit es selbst auf neue Ideen kommt.
Allerdings musst du etwas aufpassen, denn es gibt auch hierbei einige Fallen, in die du nicht tappen solltest. Am wichtigsten ist es zu begreifen, dass du deinem Kind nicht alles vorkauen musst. Es ist wichtig, dass dein Kind seine ganz eigenen Erfahrungen zu allen Themen macht. Sei es nun in Bezug auf die Kategorien oder auf andere Dinge, die es ausprobiert und lernt. Du kannst ihm noch so oft zeigen, wie es krabbeln muss - ohne ein paar Übungen und die eigenen Erfahrungen wird dein Kind niemals selbst krabbeln können. Also lass ihm die Freiheit, selbst zu lernen und ganz eigene Erfahrungen zu machen. Es ist dabei vollkommen egal, wofür sich dein Kind am meisten interessiert. Auf lange Sicht wird sich dein Kind all das aneignen, was es können muss und Dinge, die es in dem einen Bereich lernt helfen ihm, Dinge aus anderen Bereichen schneller zu erfassen. Lass die Zügel ein wenig locker und lass zu, dass dein Baby manchmal die Führung übernimmt. Vielleicht bist du schon bei den ersten Versuchen überrascht, wohin die Reise geht, wenn dein kleiner Schatz seine eigenen Entscheidungen treffen darf. Beachte immer: Bei der Wahl seiner Lieblingstätigkeiten gibt es in dem Alter kein richtig oder falsch.

Das wilde Spiel mit den Kategorien

Es ist schon eine wahrlich erstaunliche Entdeckung, dass man die Welt in Schubladen verpacken kann. Dinge, die bisher keine Gemeinsamkeiten hatten, sind sich plötzlich ganz ähnlich und doch sind sie vollkommen verschieden. Die Welt noch einmal aus den Augen eines Kindes zu sehen, kann eine interessante Sache sein. Du wirst häufig sehen können, wie dein Kind Dinge mit ähnlichen Merkmalen zu vergleichen beginnt. Vielleicht fühlen sie sich gleich an, riechen ähnlich oder haben dieselbe Farbe. Was für uns Erwachsene etwas ganz Natürliches ist, ist für dein Kind eine reizvolle neue Welt, die es zu erkunden gilt und in der es an jeder Ecke nur so von interessanten Dingen wimmelt.
Prinzipiell baut dieses Untersuchen von Erkennungsmerkmalen wieder auf dem Spiel der Zusammenhänge auf. Wie bei einem Kartenhaus auch, trägt die untere Ebene immer die darauf aufbauende Ebene. Es ist wichtig, dass die tragende Ebene immer gut gefestigt ist, damit die nächste Etage einen sicheren Stand bekommt.
Ausführlich wird dein Kind vermutlich alles untersuchen und testen und es dabei in verschiedene Schubladen einsortieren. Es gibt Dinge, die springen, Dinge, die leicht oder schwer sind, Dinge, die rollen, eckige oder runde Dinge, große und kleine Dinge. Die meisten Kinder können Stunden damit zubringen Gegenstände anzusehen, sie zu drehen und zu wenden und von allen Seiten her zu untersuchen. Viele Babys legen hierbei den Kopf schräg und bewegen die Gegenstände mal langsam und mal schnell hin und her. Auch werden die Dinge gern fallengelassen, fasziniert und erstaunt hinterhergeschaut und womöglich sogar gelacht. Hier kann es schnell zu einem "Mama heb auf"-Spiel kommen, bei dem es so scheint, als würde das Baby nie müde werden, den Gegenstand wieder und wieder fallen zu lassen, als müsste es sich davon überzeugen, dass er wirklich immer nach unten fällt.
Auch interessant ist es zu beobachten, dass perspektivische Veränderungen dein Kind enorm faszinieren. Viele Kinder sehen etwas starr an und bewegen sich dann etwas. Hierbei entdecken sie, dass alle Dinge ihre Form und Größe behalten, selbst wenn sie sich bewegen. Für dein Kind ist die ganze Welt voller erstaunlicher Dinge, von denen es gar nicht genug sehen kann.

Erste Schritte im Bereich der Mengen

Bisher hatten Mengen für dein Kind noch keine Bedeutung. Man könnte sagen, etwas war da oder es war nicht da. Doch ob nun eines da war oder mehrere, das spielte für dein Kind absolut keine Rolle. Jetzt jedoch hat es die Faszination von Mengen für sich entdeckt und nutzt diese aus. Die meisten Kinder in diesem Alter lieben es, gleichartige Dinge von einem Platz an einen anderen zu räumen. Bauklötze, Zeitschriften, Spielzeugautos oder Wäscheklammern - einfach nichts ist vor dem hin- und herräumen deines Babys mehr sicher. Wenn du dein Baby hierbei unterstützen willst, so gib ihm gleichartige Dinge, die es umräumen kann. Besonders beliebt ist es, die Dinge in eine Kiste hinein- und dann aus dieser wieder herauszuräumen. Dabei wird dir sicher auffallen, dass dein Kind eines nach dem anderen bewegt, aber so gut wie nie mehrere auf einmal.

Die Welt der Formen

Bauklötze sind nicht ohne Grund ein Highlight in jedem Kinderzimmer. Die meisten Babys interessieren sich früh für jegliche Arten von Formen. In der Regel werden alle Formen von Kindern gern näher untersucht, egal, ob es sich um einfache Formen oder komplexere Formen, wie zum Beispiel etwas Gezacktes, handelt. Hierbei lässt sich sehr häufig beobachten, dass die Kinder die Formen genau mustern, sie mit dem Mund befühlen und auch mit dem Finger an ihnen entlangfahren. Besonders interessant ist hierbei zu beobachten, dass viele Kinder von einer Form zu einer anderen wechseln und es beinahe den Anschein macht, als vergleiche das Kind die beiden Formen miteinander.
Zum Anfang beschäftigen sich Babys in der Regel mit einfachen Formen und bevorzugen zum Beispiel runde Bauklötze. Das sind meistens auch die Teile, die die Kinder als erstes durch die Formöffnungen von Spielboxen bekommen. Drei- oder viereckige Klötze sind meist noch zu kompliziert, aber einen runden Klotz bekommen die Babys schon früh durch die passende Form geschoben. Auch wenn die runden Formen zu Anfang die meiste Aufmerksamkeit von deinem Baby bekommen, solltest du doch dafür sorgen, dass es genug andere Formen immer zur Auswahl hat, denn irgendwann werden die Runden Klötzchen auch langweilig und dann möchte Baby etwas anderes erforschen.

Detailverliebtheit

Vermutlich ist dir schon aufgefallen, dass dein Kind besonderes Interesse an allen Einzelheiten hat. Gerade wenn du ihm einen Gegenstand gibst, an dem es irgendwelche kleinen Teile zu entdecken gibt, wird dein Baby begeistert erforschen, um was es sich dabei handeln. Der Gegenstand wird gedreht und gewendet, genau mit den Fingern untersucht und abgelutscht. Sobald dein Baby gelernt hat, dass es Knöpfe gibt, wird jedes neue Ding auf Knöpfe hin untersucht. Jeder Knopf an einer Hose wird gedrückt in der Erwartung, dass etwas passiert. Besondere Begeisterung lösen Spielzeuge aus, die sich bewegen, Licht oder Geräusche machen, wenn man sie aktiviert. Hierbei kann es schnell passieren, dass einige Stunden ins Land ziehen, bevor das Baby die Nase voll hat und der Meinung ist, dass es nun endlich alles gesehen hat. Hierbei gilt es aufzupassen: Knöpfe, die Augen bei Kuscheltieren und alles andere, was irgendwo "dran" ist, interessiert dein Baby. Es muss immer geschaut werden, dass sich die Kleinteile nicht lösen und vom Baby verschluckt werden können.

Grob wie ein Hammer oder sanft wie eine Feder

Gerade noch betastet dein Baby ganz vorsichtig dein Gesicht und schon im nächsten Moment haut es dir voll auf die Nase. Obwohl dieses Verhalten wirklich unangenehm ist, gehört es dennoch zur normalen Entwicklung dazu. Dein Baby beginnt nun auszutesten, was passiert, wenn es sich so oder so verhält. Hierbei ist von vorsichtigem Streicheln bis hin zum Kneifen alles drin. Es testet deine Reaktionen und die anderer Menschen aus. Hierbei entdeckt es, dass unterschiedliche Menschen, Dinge und Tiere unterschiedlich reagieren, wenn man sie streichelt, knufft, kneift oder schlägt. Es erkennt also, dass es einen Unterschied zwischen sanft und grob gibt und wie dieser aussieht. Hier ist es unglaublich wichtig, dass du deinem Kind ganz klar machst, was du möchtest und was nicht. Dein Kind muss lernen, dass, wenn es grob ist, dir wehtut und das nicht gut ist. In der Regel verstehen die Kinder das sehr schnell und diese Phase dauert nicht all zu lange. Schnell entwickeln sie ein Gespür dafür, wann sie grob und wann sie lieb sein müssen.

Wie fühlt es sich an?

Die meisten Babys sind sehr gefühlsbetont. Sie wollen alles Anfassen und Spüren. Dafür nutzen sie jedoch nicht nur ihre Hände, sondern ihren ganzen Körper. Fasziniert und voller Begeisterung können sie stundenlang herausfinden, wie sich Klebrigkeit, Härte, Wärme, Glibbrigkeit, Kälte und Rauheit anfühlt. Was wir vor allem mit den Händen ertasten würden, erfahren kleine Kinder mit dem ganzen Körper. Du kannst vermutlich beobachten, dass dein Kind sicher immer mal wieder Dinge auch über andere Körperteile, wie zum Beispiel das Gesicht oder den Bauch, zieht und diese so näher erkundet. Nicht wenige Eltern empfinden dieses Erkunden als befremdlich und versuchen, es ihren Kindern schnell wieder abzugewöhnen, doch sei beruhigt, auch dieses Verhalten gehört zu den normalen Verhaltensweisen eines Kindes in diesem Alter. Deine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sich dein Kind bei diesen Experimenten nicht verletzen kann. Vielleicht gibst du ihm auch einmal die Möglichkeit, seine Welt nur in einer Windel zu erkunden. Du wirst sehen, den meisten Kindern macht dies einen unheimlichen Spaß.

Rollenspiele

Was dir sicher schon bei anderen, älteren Kindern aufgefallen ist oder woran du dich womöglich sogar aus deiner eigenen Kindheit noch erinnerst, sind die Rollenspiele. Wer hat nicht als Kind so getan, als ob er die Mutter oder der Vater einer Puppe ist, im Kindergarten oder der Grundschule „Mutter, Vater, Kind“ gespielt oder so getan, als wäre man ein berühmter Sänger oder Superheld. In der kindlichen Entwicklung sind Rollenspiele gar nicht mehr wegzudenken und das weiß eigentlich auch jeder, der mit Kindern zu tun hat. Weniger bekannt ist, dass diese Rollenspiele schon mit etwa acht Monaten das erste Mal bewusst ausprobiert werden. Gerade dann, wenn dein Baby sozial geschickt ist, kannst du beobachten, dass es nun immer wieder so tun wird, als ob. Es wird emotionale Empfindungen als Spielzeuge ansehen und diese von allen „Seiten“ her erforschen. Auch dies ist im Endeffekt notwendig, denn diese Empfindungen muss das Baby auch in die Schubladen seiner Welt einsortieren. In der nächsten Zeit musst du also damit rechnen, dass dein Baby so tun wird, als wäre es traurig, hätte Angst oder ist über alle Maßen lieb und freundlich. Aber aufgepasst, denn diese neue Fähigkeit hat nun einen kleinen Haken: Ab diesem Moment ist dein Baby in der Lage, dich zu manipulieren! Was vielen Babys von Geburt an nachgesagt wird, hat erst jetzt einen wahren Hintergrund. Mit der Fähigkeit und den Experimenten im Bereich der Emotionen, wird dein Kind auch versuchen, seine Ziele und Wünsche mit Hilfe von Rollenspielen und Manipulationen zu erreichen. Es ist nun an dir, dir hierüber im Klaren zu sein und darauf zu achten, wann dies der Fall ist. Grundsätzlich solltest du dich aber nicht darüber ärgern, wenn du darauf hereingefallen bist, denn das passiert den meisten Eltern über kurz oder lang. Gerade jetzt, wo diese Fähigkeit gerade erst entsteht, fällt es vielen Eltern schwer, sich wirklich bewusst zu machen, dass ihr Kind so etwas nun kann und auch tut. Sei deinem Kind nicht böse, wenn es mal geschafft hat, dich hinters Licht zu führen. Du kannst vielmehr stolz auf deinen Nachwuchs sein, denn er hat einen weiteren Meilenstein in seiner sozialen Entwicklung erreicht. Wichtig ist nur, dass du deinem Kind deutlich zeigst, dass du sein Theaterspiel durchschaut hast und es damit nicht immer an sein Ziel kommt. Der Einsatz von Emotionen ist eine wichtige Fähigkeit, doch es soll nicht lernen, dass es damit immer seinen Willen bekommt, weil es dich dahingehend manipulieren kann.

Wie eigentlich immer, wenn dein Kind eine neue Fähigkeit erwirbt, wird es nun Zeit, dass du alte Gewohnheiten änderst und neue Regeln einführst. Grundsätzlich gilt hier immer die Faustregel: Alles was dein Kind in der Lage ist zu verstehen, kannst du auch von ihm verlangen. Es ist genauso schlecht für die Entwicklung deines Kindes, wenn du es unterforderst, wie es schlecht ist, wenn du es überforderst.

Da dein Kind nun entdeckt hat, dass es auch ein Mensch wie alle anderen ist, kann es auch deren Rollen einnehmen. Besonders im Versteckspiel wird dies deutlich. Es ist nun in der Lage, sich zu verstecken, als auch zu suchen. Ebenso kann es nun auch deutlich besser zu einem Initiator eines Spiels werden. Es wird womöglich eine Auswahl seiner Spielsachen treffen und dir diese vorlegen, damit du mit ihm zusammen spielst. Grundsätzlich solltest du auf solche Aufforderungen deines Kindes immer eingehen, denn damit stärkst du sein Selbstvertrauen und zeigst ihm, dass es etwas Gutes hat, wenn man die Rollen tauscht. Darüber hinaus versteht dein Kind dann auch, dass es verstanden wird und dies ist für die weitere Entwicklung extrem wichtig.

Auch eine interessante Rolle, die Kinder in diesem Alter teilweise sehr gerne einnehmen, ist die Geberrolle. Hierbei ist es vollkommen egal, um was es geht. Sie lieben es einfach, Dinge weiter zu geben. Aber Achtung: Selbstverständlich erwartet dein Baby, dass egal, was es nun an dich weitergereicht hat, es das natürlich auch später wieder zurückhaben möchte. Begriffe wie "Gib mir..." oder "Bring mir mal..." versteht dein Kind auch schon. So kannst du das Geben und Nehmen-Spiel direkt mit der Sprache verbinden und somit schon einmal Grundlagen für den weiteren Spracherwerb deines Kindes schaffen.

Abenteuerspielplatz Welt

Für eine bestmögliche Entwicklung ist es wichtig, dass dein Kind genug Gelegenheiten bekommt, seine Welt in Schubladen einsortieren zu können und diese ausgiebig zu erforschen und zu erkunden. Hierzu ist es wichtig, dass du deinem Kind Abwechslung bietest. Es braucht Gelegenheiten, um überall hinauf- und wieder hinunterzuklettern, die Wohnung in allen Winkeln zu erkunden und sich an Dingen hochzuziehen, die irgendwo herumstehen. Treppensicherungen könntest du erst ab der zweiten oder dritten Stufe anbringen, damit dein Kind erste Erfahrungen mit der Treppe sammeln kann und Gelegenheit bekommt, das Treppensteigen zu üben. Natürlich solltest du immer darauf achten, dass sich dein Kind nicht verletzen kann. Hierzu kann ein weicher Teppich oder eine dünne Matratze helfen.
Doch nicht nur in eurem Haus sollte das Kind sich umsehen dürfen, sondern auch draußen. Sei es im Wald, im Park oder im Sandkasten - lass es zu, dass dein Kind die Welt erkundet. Behalte es hierbei aber jederzeit aufmerksam im Auge. Vorsicht ist mit einem Kind in diesem Alter immer geboten. Selbst in dem Zimmer, welches das Kind als Hauptspielraum nutzt, solltest du immer aufmerksam sein. Kinder haben ein unglaubliches Talent dafür, Dinge zu entdecken, die plötzlich doch zu einer Gefahr werden könnten. Demnach gilt immer: Am Besten nie allein lassen, immer ein wachsames Auge auf das Baby haben, aber nur dann eingreifen, wenn es wirklich nötig ist, um Schaden vom Kind fernzuhalten.

Seltsame Ängste kommen und gehen

Bisher hatte dein Kind noch absolut kein Gespür für Gefahren, doch nun ist es endlich soweit entwickelt, dass es Dinge begreift und Ängste entwickelt. Doch nicht nur Dinge, die es versteht machen ihm Angst, auch Situationen oder Gegebenheiten, die es nicht versteht können es verunsichern oder ängstigen. Es kann also durchaus vorkommen, dass dein Baby plötzlich Gefahren an Stellen und Situationen wahrnimmt, die es vorher gar nicht realisiert hat. Viele Babys beginnen irgendwann, erste Anzeichen einer Höhenangst zu zeigen. Sie klammern sich auf dem Arm fest und wirken steif und verspannt. Spiele, die dein Kind gestern noch lustig fand, bringen es plötzlich zum Weinen, obwohl noch nie etwas passiert ist. Du musst dir darum keinen Kopf machen. Es ist ein vollkommen normaler Abschnitt in der kindlichen Entwicklung.

Wichtig ist, dass du dein Kind tröstest und ihm sanft Zeit gibst, um zu verstehen und erneut zu lernen, dass ihm nichts passiert. Mit Druck erreichst du hier gar nichts. Gelassen und mit einer dicken Portion Geduld solltest du die seltsamen Ängste deines Kindes ernst nehmen. Für dein Kind sind diese Ängste real und bedrohlich und genau das solltest du dir immer ins Gedächtnis rufen.

Konsequentes Vorgehen ist wichtig

Wie bei allen neuen Fähigkeiten reagieren die Eltern meist freudig, wenn ihr Kind etwas Neues zeigt. Selbst bei Dingen, die eigentlich nicht lustig oder gut sind überwiegt meist die Freude oder die Belustigung und genau das zeigen die meisten Eltern ihren Kindern auch. Natürlich ist auch ein neues, ungezogenes Verhalten etwas, das eine Art Fortschritt in der Entwicklung markieren kann, doch du solltest dich davor hüten, dass dein Kind sein Verhalten als etwas positiv empfundenes wahrnimmt. Meist ist das erste Auftreten eines neuen Verhaltens etwas, was alle Beteiligten - also Mutter, Vater und auch das Kind - überrascht. Merkt das Baby nun, dass ihr freudig überrascht seid, so wird es daraus schließen, dass das gut war und es wiederholen. Es ist dann kein Wunder, dass das „Nein“ beim zweiten oder dritten Auftreten, nicht ganz so wirkt, wie man es sich wünschen würde. Da man dies meistens nicht vermeiden kann, hilft es nur, ab dem zweiten Mal sehr konsequent zu bleiben.

Wenn du etwas nicht tolerieren willst, dann muss ein Nein ein Nein bleiben. Niemals solltest du es zulassen, dass dein Nein zu einem Vielleicht oder einem Ja aufgeweicht wird. Ein wenig ist das wie bei der Erziehung von Hunden. Eine einmal aufgestellte Regel sollte nicht geändert oder aufgeweicht werden. Bedenke dabei auch immer, dass dein Kind in der Regel viel Spaß dabei haben wird, dich auf die Probe zu stellen und die Regel immer und immer wieder zu testen. Wer hier nicht konsequent bleibt, kauft sich viel zusätzliche Arbeit ein.
[KaKra]

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