Carina Runge-Mathis
Baby in der Krippe
Bild: Carina Runge-Mathis
Autoreninfo | Mag. Valerie Dietrich |
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aktualisiert: 04.03.2011 | Online Redakteurin |
Psychologie, Beruf und Karriere |
Ist man Mutter eines kleinen Kindes und geht man gleichzeitig einer beruflichen Tätigkeit nach, stellt sich die Frage, wer sich während der Arbeitszeit um das Kind kümmert.Denn viele Mütter bekommen keine "Rund-um-die-Uhr-Unterstützung" durch Familie und Freunde, weil diese schließlich selbst ihr eigenes Leben führen. Ist man allein erziehend, ist die Lage natürlich noch schwieriger. Darum liegt die Betreuung in einer Kinderkrippe nahe, idealerweise wenn das Kind schon älter als sechs Monate ist. Doch eine geeignete Kinderkrippe zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Auf diesem Grund beginnen viele Mütter schon während der Schwangerschaft mit der Suche, weil sie auf einen Krippenplatz angewiesen sind.
Die Kita-Situation verbessert sich
Die Qualität der Betreuung ist über die vergangenen Jahre in fast allen Bundesländern gestiegen, dennoch mangelt es vielerorts nach wie vor an Personal. Die Bertelsmann-Stiftung hat jüngst eine Studie vorgestellt, wonach im Jahr 2014 auf eine Vollzeitkraft im Schnitt 4,4 Krippenkinder in der Ganztagsbetreuung, oder 9,5 Kindergartenkinder kamen. In 2012 waren die Durchschnittswerte mit 4,8 und 9,8 noch schlechter. Laut der Studie ist der Betreuungsschlüssel ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Nach wie vor ist es in den neuen Bundesländern häufig relativ unproblematisch einen Platz in einer Krippe zu bekommen, da diese teilweise noch von der ausgebauten Kinderbetreuung aus DDR-Zeiten profitieren. In den westlichen Ländern und auch in Bayern sieht es mit dem kommunalen Angebot an Kinderbetreuung unter dreijähriger dagegen deutlich schlechter aus, auch wenn die Anzahl der Krippenplätze nach der Wiedervereinigung mittlerweile angestiegen ist.
Worauf sollte man bei der Krippe achten?
Hat man letztlich eine Krippe gefunden, die in Frage kommt, gibt es einige wichtige Dinge, auf die man achten sollte. Schließlich muss sich das Kind dort wohl fühlen, was ihm dabei helfen wird, eine Zeit lang ohne seine Eltern auszukommen und den Umgang mit Spielgefährten und Erwachsenen zu lernen.
Wir haben einige Kriterien einer idealen Krippe zusammengestellt. Vermutlich erfüllen (leider) nicht alle Krippen diese Anforderungen, aber es ist eine Richtlinie, an die man sich im Wesentlichen halten kann.
Personal und Pädagogik
- Pro Gruppe werden nicht mehr als acht Kinder unter drei Jahren betreut und es kümmern sich mindestens zwei Erzieherinnen und eine Hilfskraft um die Kinder
- "Neuankömmlinge" werden schonend und behutsam über mehrere Wochen eingewöhnt
- Feste Zeiten und Rituale sind im Tagesablauf mit eingeplant, trotzdem werden auch individuelle Schlaf- und Essbedürfnisse berücksichtig
- Die Kinder bekommen das Gefühl vermittelt, geliebt und verstanden zu werden, denn die Betreuerinnen gehen sehr einfühlsam vor
- Die Mitarbeiter laden die Eltern regelmäßig zu Gesprächen und zur Mitarbeit ein
- Man kann sein Kind auch mal ein bis zwei Stunden früher bringen oder abholen
- Die Kinder haben den nötigen Freiraum, sich auch mal selbstbestimmt zu beschäftigen
- Fortschritte und Entwicklungsschübe werden von den Erzieherinnen festgehalten
- Die Erzieherinnen regen die Kleinen zum Spielen und zum Üben von alltäglichen Aufgaben wie Blumen gießen an
Räume und Ausstattung
- In die Räume dringt viel Tageslicht ein und sie wirken einladend und gemütlich
- Es gibt viel Bewegungsfläche für die Kinder
- Die Wickelplätze sind gut ausgestattet
- Das Spielzeug ist noch nicht allzu abgenutzt und hat eine gute Qualität
- Es gibt verschiedene Bereiche zum Spielen und Essen sowie einen separaten Schlafraum
- Es gibt auch einen Garten, in dem die Kinder toben und spielen können
Schnuppertage nutzenUm herauszufinden, ob alle diese Kriterien auf die Krippe zutreffen, sollte man am besten mit der Leiterin der Kinderkrippe sprechen und sich mit dem pädagogischen Konzept vertraut machen. Es kann auch nicht schaden, für einige Stunden in den Krippenalltag hinein zu schnuppern, um ein besseres Bild zu bekommen. Hat man sich tatsächlich für eine Krippe entschieden, ist es gut, wenn man mindestens zwei Wochen einplant, in denen man das Kind begleitet.
Von mal zu mal hält man sich immer mehr im Hintergrund und kommt schließlich nur noch dann zur "Hilfe", wenn das Kind das sie wirklich braucht. Mit der Zeit wird es sich immer wohler fühlen, vor allem dann, wenn es eine Bezugsperson in der Krippe findet, der es wirklich vertraut. Ist das nicht der Fall und entsteht der Eindruck, das Personal geht nicht liebevoll genug mit dem Kind um, sollte man sich nach einer anderen Krippe umschauen. Aber man sollte nicht zu schnell aufgeben, denn für jedes Kind ist es natürlich erstmal eine große Umstellung, von Mama getrennt zu sein – und den Eltern gehts natürlich nicht anders.
8 Kinder 2 Erzieher und dazu noch 1 Hilfskraft..... Wo gibt's solche Krippen? Das wäre für die Kids traumhaft und gleichzeitig ideale Arbeitsbedingungen......
von AnnaLuisaPüppi am 14. 06. 2019