Das Baby zieht sich in den Stand hoch
Zum Ende des 10. Lebensmonats zieht sich das Baby bereits an Gegenständen, Möbeln oder Personen in den Stand hoch. Es kann sich auch selbstständig von der Bauchlage in die Sitzposition bringen. Der Vierfüßlerstand ist nun sehr sicher und das Kind schaukelt nun bewusst, weil ihm diese Bewegung Spaß macht. Das Kind kann jetzt auch mit dem "Pinzettengriff" greifen. Das bedeutet, es nimmt gezielt etwas zwischen die Kuppen von Daumen und Zeigefinger.
Sprachliche Fortschritte
Sprachlich macht das Baby nun große Fortschritte. Immer öfter ahmt es Laute und Worte nach, übt sie unaufhörlich in Momenten, in denen es gerade nicht konzentriert spielt und imitiert Wörter und Mimik der Mitmenschen. Dabei schneidet es auch bewusst Grimassen, mit denen es auszudrücken versucht, wie es eine Situation gerade empfindet.
Die ersten Worte und Schritte
Zum Ende des 11. Lebensmonats steht das Kind nun immer öfter für einige Momente freihändig. Zieht es sich an Gegenständen hoch, verrichtet es zunehmend einzelne Schritte, bei denen es sich allein festhält. Beim Laufen an der Hand setzt es seine Schritte koordiniert, kann jedoch noch nicht unbedingt das Tempo angleichen. Das heißt, das Baby versucht schneller mit den Füßen vorwärts zu laufen, als man mit dem restlichen Körper mitkommt.
Inzwischen plappert es wahrscheinlich auch ununterbrochen, wobei es nicht unbedingt für eine Entwicklungsverzögerung spricht, wenn das Kind nicht den ganzen Tag redet. Manche Kinder sind eben einfach etwas stiller. Es ist dabei nur maßgebend, dass das Baby zumindest zeitweise vor sich hin plappert. Die geformten Worte werden nun immer deutlicher und Personen oder Spielsachen, auch Haustiere, bekommen ihre gezielten Namen. Diese müssen nach unserem Sprachschatz nicht korrekt sein. Vielmehr zeigt das Kind mit Eigennamen, dass es die Dinge sehr wohl zu unterscheiden weiß. Es entwickelt also "seine" Sprache, die im Laufe der Zeit ihren Feinschliff erhält, um mit uns immer mehr kommunizieren zu können.
Der Wortschatz des Babys wächst
Zum Ende des 12. Lebensmonats umfasst der Wortschatz etwa zwei bis drei Worte, die wir deutlich verstehen. In den nächsten Monaten werden viele neue hinzukommen, bis das Kind in etwa um den 2. Geburtstag einen Wortschatz von circa 50 Wörtern hat. Das alles ist jetzt, am Ende des 12. Monats, noch weit entfernt. Und auch wenn das Baby jetzt noch keine Anzeichen aufweist, diese zwei bis drei Worte zu sprechen (lies dazu unseren Artikel
Was versteht mein kleines Kind schon?), ist das kein Grund zur Besorgnis. Viele Kinder lassen sich damit bis zum Ende des 2. Lebensjahres Zeit, um dann innerhalb weniger Wochen täglich neue Wörter zu lernen. Spricht man das Kind an, so kann es bereits seinen Namen heraushören und versteht, dass es gemeint ist. Außerdem kann es kleine Anweisungen, beziehungsweise Bitten begreifen. Dies kann im Spiel geschehen, indem man es auffordert, das Buch oder Spielzeug zu reichen, auf das man zeigt.
Einige Schritte an der Hand
Mittlerweile kann das Baby auch schon zeitweise einige Schritte an einer Hand gehen und ist im Stand bereits recht sicher. Hält es sich im Stehen fest, kann es sich auch nach Gegenständen bücken, um sie aufzuheben. Es setzt sich problemlos hin oder geht vom
Sitzen ins Krabbeln oder - mit Hilfe - ins Stehen über. Manche Kinder beginnen jetzt zu laufen, jedoch kann dies auch noch bis zum 18. Lebensmonat dauern, ohne dass eine Entwicklungsstörung vorliegt.
Individuelle Unterschiede
In diesem und den vorangegangenen Artikeln (siehe dazu
Was sollte mein Baby vom 7 bis 9 Lebensmonat können) über die Entwicklungsschritte des Kindes im 1. Lebensjahr sind recht nüchtern die Stationen aufgezählt, die ein Baby durchläuft. Zeitliche Angaben sind keine generellen Richtwerte, sie zeigen nur in etwa an, wann das Kind etwas Neues lernt. Oft, wenn ein Baby das Eine noch nicht so gut beherrscht, ist es vielleicht mit einem anderen Entwicklungsschritt früher dran als man erwartet hätte. Solange die Eltern generelle Fortschritte beobachten und diese mit dem Kinderarzt besprechen, sollte man nicht beunruhigt sein, wenn Gleichaltrige schon weiter sind. Unsere Kinder sind individuell, genauso verläuft ihre Entwicklung. Nur bei gravierenderen Störungen wird sich ein Stagnieren in der Entwicklung zeigen. Dies muss dann nicht unbedingt zu großer, berechtigter Besorgnis führen. Viele Verzögerungen lassen sich durch gezielte Förderung recht rasch ausgleichen und das Kind kann sich weiterhin zeitgerecht entwickeln.
[SyKo]